Wohnen über Supermärkten: Ein Schlüssel gegen die Wohnungsnot im Havelland!

Wohnen über Supermärkten: Ein Schlüssel gegen die Wohnungsnot im Havelland!

Falkensee, Deutschland - Man kann schon sagen, das ist eine kreative Lösung, die da aus Berlin kommt! Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) hat einen Vorschlag unterbreitet, der den Wohnraummangel in Deutschland angehen soll: Supermärkte mit Wohnraum zu überbauen. Das Ziel? Mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen und gleichzeitig die vorhandenen Flächen besser nutzen. Die Bundesregierung plant schnellere Genehmigungsverfahren und die Aufhebung mancher Bebauungspläne, um diesen Prozess zu beschleunigen. Diese neuen Regelungen sollen nicht nur den Bürgern und der Bauwirtschaft zugutekommen, sondern auch kommunale Behörden entlasten. Für die Kommunen bleibt es jedoch eine Entscheidung, ob sie diese Angebote nutzen wollen, um den Wohnungsbau voranzutreiben. Laut maz-online.de hat Hubertz besonders die Nachverdichtung bestehender Bebauung im Fokus.

Die Idee findet jedoch nicht nur offene Ohren. Alexander Vujanov, Marktleiter eines Edeka-Marktes in Falkensee, zeigt sich skeptisch gegenüber der Überbauung. Die Höhenvorgaben des Bauamts machen es oft schwierig, hier kreative Lösungen zu finden. Auch Edeka Minden-Hannover betont, dass nicht jeder Supermarkt für eine solche Aufstockung geeignet ist, da die bauliche Substanz entscheidend ist. In mehreren Gewerbegebieten, in denen sich Supermärkte befinden, könnte die Eignung für Wohnraum zusätzlich eingeschränkt sein.

Ein drängendes Problem: Wohnraummangel

Die Situation ist überall ähnlich. Es herrscht ein akuter Mangel an Wohnraum, der durch hohe Zuwanderungszahlen und steigende Grundstückspreise weiter angefacht wird. Einer Studie zufolge fehlen in Deutschland derzeit gut 550.000 Wohnungen. Laut bundeszentrale politik lebten im Jahr 2023 etwa 52 Prozent der Deutschen zur Miete. In Großstädten wie Köln sind die Mieten besonders hoch: Durchschnittlich 13,44 Euro pro Quadratmeter zahlen die Mieter. Und die Tendenz bleibt steigend, was die Diskussion um bezahlbaren Wohnraum umso dringlicher macht.

Die Coronakrise hat nicht dazu beigetragen, Kölner und andere Großstadtbewohner in ländliche Regionen zu treiben. Die Anziehungskraft der großen Städte bleibt ungebrochen, was die Flächenknappheit verschärft. Die Frage bleibt: Wie kann man der Wohnungsnot entgegensteuern? Nicht nur Supermärkte, sondern auch andere bestehende Infrastrukturen könnten neu gedacht werden. Süddeutsche.de nennt hier Einzelhandelsflächen: Eine Aufstockung könnte bis zu 400.000 neue Wohnungen ermöglichen. Doch oft ist die Statik der bestehenden Gebäude ein Problem, das die nachträgliche Errichtung von Wohnraum erschwert oder gar einen Abriss erforderlich macht.

Die Herausforderungen der Nachverdichtung

Selbst wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen gegeben sind, bleibt die Umsetzung eine Herausforderung. Schallschutzaspekte etwa, wegen des Lieferlärms, sind ebenfalls nicht zu vernachlässigen. Viele Bauanträge müssen daher Schallschutzgutachten enthalten. Mieter und Eigentümergröße der Flächen, die für solche Projekte zur Verfügung stehen, spielen eine wichtige Rolle, wie sowohl Süddeutsche.de als auch maz-online.de betonen. Fehlende Bebauungspläne können die Nachverdichtung erheblich einschränken. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, sowohl seitens der Immobilieninvestoren wie auch der Einzelhändler, die verstärkt vertikal denken müssen und Mischformen in neuen Projekten integrieren sollten.

Der Wohnraummangel bleibt auch in den kommenden Jahren ein großes Thema in Deutschland. Bis 2025 wird ein Bedarf von jährlich 372.000 neuen Wohnungen geschätzt, doch 2023 wurden lediglich 294.400 neue Wohnräume geschaffen. Das Defizit ist offensichtlich, und die Umsetzung von innovativen Lösungen ist dringend notwendig. Es bleibt zu hoffen, dass Initiativen wie die von Hubertz und die neuen Regelungen im Baugesetzbuch den Weg für schnellere und effizientere Bauverfahren ebnen.

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OrtFalkensee, Deutschland
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