Alarmstufe Rot: 400.000 Nutztiere wegen Vogelgrippe getötet!
Im Landkreis Märkisch-Oderland steigen die Geflügelpest-Fälle, was zur Tötung von 130.000 Tieren führt und wirtschaftliche Schäden verursacht.

Alarmstufe Rot: 400.000 Nutztiere wegen Vogelgrippe getötet!
Die Vogelgrippe breitet sich derzeit alarmierend in Deutschland aus und bereitet den Geflügelhaltern große Sorgen. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) warnt vor einem hohen Risiko durch massenhaft verendende Zugvögel. Gemäß der Radio RST müssen bereits rund 400.000 Nutztiere, überwiegend Hühner, Enten, Gänse und Puten, in zahlreichen Betrieben getötet werden. Dies geschieht in einem verzweifelten Versuch, die Ausbreitung des hochansteckenden H5N1-Virus einzudämmen. Besonders betroffen sind die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, wo die Verluste besonders drastisch sind.
Im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg wurden beispielweise 130.000 Tiere gekeult, und in Vorpommern starben fast 150.000 Legehennen. In ganz Deutschland hat die Infektionswelle in diesem Jahr früher eingesetzt als üblich, und bereits 50 Infektionsfälle in Nutzgeflügelhaltungen wurden registriert, davon 26 allein im Oktober. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass sich die Vogelgrippe ganzjährig im Land ausbreitet, aber mit dem Herbstzug der Vögel besonders ansteigt.
Forderungen nach besseren Schutzmaßnahmen
Die Geflügelhalter sind frustriert und verlangen stärkere Schutzmaßnahmen, um die Bestände zu sichern. Georg Heitlinger vom baden-württembergischen Landesverband der Geflügelwirtschaft spricht sich klar für ein bundesweites Aufstallungsgebot aus, welches die Haltung von nutzbaren Tieren in geschlossenen Ställen vorschreibt. Der Druck wächst, da auch der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) vor möglichen Versorgungsengpässen bei Eiern und Geflügelfleisch warnt.
Für die betroffenen Betriebe sind die wirtschaftlichen Auswirkungen enorm. Laut Tagesschau gibt es Befürchtungen, dass die Preise für Geflügelprodukte im Handel steigen könnten. Vor allem im Hinblick auf den bevorstehenden Martinstag am 11. November, der traditionell den Beginn der Schlachtsaison für Gänse markiert, könnte der Druck auf die Märkte weiter ansteigen, da viele der Tiere aus dem Ausland importiert und die heimische Produktion stark eingeschränkt ist.
Hygiene und Vorsichtsmaßnahmen
Die Situation bleibt angespannt, und das FLI hat die Risikoeinschätzung zuletzt auf hoch angehoben. Tierhalter sind daher aufgefordert, umfassende Hygienemaßnahmen strikt einzuhalten. Die Gefahr des Virus kann nicht nur durch direkten Kontakt mit infizierten Vögeln entstehen, sondern auch über Schuhwerk und Gerätschaften verbreitet werden. Zudem können Aasfresser wie Krähen und Raubvögel die Krankheit weitertragen, was die Situation zusätzlich kompliziert.
In dieser kritischen Zeit sind die Behörden gefordert, adäquate Maßnahmen zur Eindämmung der Vogelgrippe zu ergreifen. Ein weiterer Grund zur Besorgnis ist die Tatsache, dass die steigende Zahl an Infektionen in den letzten Jahren ohne Beispiel das deutsche Landwirtschaftssystem herausfordert. Während die Politik über Impfstrategien und Anpassungen im Tierseuchenrecht diskutiert, bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiterentwickeln wird und ob ein bundeseinheitliches Aufstallungsgebot entschlossen umgesetzt wird.
Während die Landwirte sich um ihre Bestände sorgen, hoffen die Verbraucher, dass die Märkte stabil bleiben und die Preise nicht überproportional steigen werden.