Kreistag Märkisch-Oderland verurteilt Angriffe auf Vielfaltsfest!

Kreistag Märkisch-Oderland verurteilt Angriffe auf Vielfaltsfest!

Bad Freienwalde, Deutschland - In Märkisch-Oderland hat der Kreistag ein starkes Zeichen gesetzt und eine Resolution gegen den kürzlichen Angriff auf ein Vielfaltsfest in Bad Freienwalde einstimmig verabschiedet. Dies berichtet Tagesschau. Bei dem Übergriff am Sonntag, der mehrere Männer involvierte, wurden zwei Personen leicht verletzt. Die Veranstaltung, die unter dem Motto Vielfalt stand und eine Drag-Queen ankündigte, wurde brutal von vermummten Angreifern gestört. In Reaktion darauf sagte Landrat Gernot Schmidt, dass Gewalttaten in der politischen Auseinandersetzung absolut nicht toleriert werden.

Ein leicht schales Klima wehte durch die Abstimmung im Kreistag, wo ein AfD-Abgeordneter, Lars Günther, sich der Stimme enthielt. Während der Diskussion über den Vorfall scharf kritisiert, bezeichnete er das Vielfaltsfest als „kein normales Familienfest“. Dies sorgte für einen Aufschrei von anderen Abgeordneten: Rico Obenauf von den BVB-Freien Wählern und Kerstin Kaiser von der Linken warfen Günther vor, sich nicht entschieden genug gegen extreme Positionen abzugrenzen.

Rechtsextreme Einschläge in Brandenburg

Die Vorfälle in Bad Freienwalde sind Teil eines besorgniserregenden Trends, denn in Berlin und Brandenburg kommt es immer häufiger zu Attacken auf queere Menschen und deren Veranstaltungen, oftmals durch Personen aus dem rechten Spektrum. Wie RBB24 berichtet, ist die Queerfeindlichkeit tief in der Ideologie der extremen Rechten verwurzelt, die Heterosexualität als das „Natürliche“ propagiert und alternative Lebensmodelle ablehnt. Markus Klein vom Brandenburgischen Institut für Gemeinwesenberatung Demos macht deutlich, dass solche Übergriffe keine Einzelfälle sind und ähnliche Vorfälle auch in Dallgow-Döberitz und Beeskow dokumentiert wurden.

Die Gefahr von gewalttätigen Auseinandersetzungen steigt, besonders während sogenannter Pride-Monate oder Christopher Street Day (CSD) Veranstaltungen. Auch der Bundesverfassungsschutz hebt hervor, dass jene, die gegen Diversität und sexuelle Vielfalt sind, oft Jungen aus rechtsextremen Jugendbewegungen sind. Die Bedrohung, die von diesen Gruppen ausgeht, ist nicht zu unterschätzen, wie auch deren Agitation im Internet zeigt, die während der Pride-Zeit steigt.

Ein schockierendes Muster

Die Aktionen, die in der Vergangenheit gegen CSD-Veranstaltungen durchgeführt wurden, sind längst kein Geheimnis mehr. Im Jahr 2024 gab es bundesweit zahlreiche Störaktionen, bei denen Rechtsextremisten in dreistelliger Zahl aktiv wurden, um ihre queerfeindlichen Einstellungen zur Schau zu stellen. Sie lehnen nicht nur alternative Familienmodelle ab, sondern nutzen auch dies als Plattform, um diskriminierende und rassistische Ideologien zu propagieren. Der Verfassungsschutz beobachtet eine Zunahme solcher Vorfälle und ein hohes Mobilisierungspotenzial durch Störaktionen.

Dieser verunsichernde Trend ist ein Weckruf an die Gesellschaft: Die Vielfalt, für die viele kämpfen, muss auch geschützt werden. Das Bekenntnis zur Vielfalt in Bad Freienwalde zeigt, dass das Eingreifen gegen Gewalt und Diskriminierung mehr denn je gefordert ist. Die Zeichen stehen auf Widerstand – sowohl politisch als auch gesellschaftlich.

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OrtBad Freienwalde, Deutschland
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