SG Mildenberg investiert in Sicherheit: Defibrillator nach Tragödie!

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Nach dem tragischen Tod von Ronny Kessel beschafft die SG Mildenberg einen Defibrillator, um Leben zu retten und präventiv zu agieren.

Nach dem tragischen Tod von Ronny Kessel beschafft die SG Mildenberg einen Defibrillator, um Leben zu retten und präventiv zu agieren.
Nach dem tragischen Tod von Ronny Kessel beschafft die SG Mildenberg einen Defibrillator, um Leben zu retten und präventiv zu agieren.

SG Mildenberg investiert in Sicherheit: Defibrillator nach Tragödie!

Eine traurige Episode, die zur Veränderung anregte: Im Vereinsheim der SG Mildenberg ziert ein Bild von Ronny Kessel die Wand, der am 26. April während eines Fußballspiels zusammengebrochen ist. Trotz sofortiger Erste-Hilfe-Maßnahmen, wie Herzdruckmassagen, war sein Leben nicht mehr zu retten, da zu diesem Zeitpunkt kein Defibrillator zur Verfügung stand. Diese erschütternde Erfahrung führte dazu, dass die Vereinsverantwortlichen einen solchen Sicherheitsbeauftragten für die Zukunft angeschafft haben.

Der Defibrillator, der für rund 2000 Euro aus Vereinsgeldern finanziert wurde – ohne Sponsorenhilfe – soll nicht nur für die Vereinsmitglieder von Vorteil sein, sondern auch der angrenzenden Grundschule zugänglich gemacht werden. Die Firma Medizintechnik Jochum stellte kürzlich den neuen automatisierten externen Defibrillator (AED) vor und erklärte die Handhabung. “Wir hoffen, das Gerät nie nutzen zu müssen”, betont Vereinschef Marc Nachtigall. “Dennoch fühlen wir uns jetzt besser vorbereitet für Notfälle.”

Lebensrettende Maßnahmen im Fokus

Die Tragödie rund um Ronny Kessel hat auch den Fokus auf die Notwendigkeit von Schulungen zur Herzsicherheit gelenkt. Die Initiative “Herzsicher”, unterstützt von der Björn Steiger Stiftung sowie dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), setzt sich dafür ein, dass lebensrettende Fähigkeiten in der Gesellschaft verankert werden. Dies soll die Überlebenschancen bei plötzlichem Herzstillstand erhöhen. Durch kostenfreie Schulungen zur Wiederbelebung und zum Einsatz von AED-Geräten wird ein praktischer Zugang zu diesen ernsten Themen geschaffen. Die Schulungen werden von zertifizierten Erste-Hilfe-Trainern des Verbandes privater Erste-Hilfe Schulen (VpEH) durchgeführt und finden in Vereinsheimen, Büros oder sogar Wohnzimmern statt.

Der plötzliche Herztod zählt zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland; dementsprechend ist es wichtig, in kritischen Situationen schnell zu handeln. Denn bei Herzstillstand zählt jede Sekunde. Rund 50 Prozent der Patienten zeigen bereits zu Beginn Kammerflimmern, das durch eine Defibrillation in einen stabilen Herzrhythmus überführt werden kann. Automatisierte Externe Defibrillatoren (AED) sind dabei kleine, einfach zu bedienende Geräte, die auf vielen öffentlichen Plätzen zu finden sind und auch von Laien eingesetzt werden können. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) bietet Schulungen zum Umgang mit diesen Geräten an, die je nach Vorwissen der Teilnehmer in unterschiedlichen Formaten (2, 4 oder 7 Unterrichtsstunden) durchgeführt werden.

Engagement für die Zukunft

In der SG Mildenberg spielen mittlerweile 240 Mitglieder, darunter 160 Kinder und Jugendliche, die dank einer wachsenden Anzahl von Mannschaften sicher auf dem Platz stehen können. Das sportliche Engagement im Kinder- und Jugendbereich ist stark und wird auch in Zukunft durch die Anschaffung des Defibrillators unterstützt. “Wir möchten, dass unsere Mitglieder sicher sind und alles Notwendige im Falle eines Notfalls bereitsteht”, erklärt Nachtigall abschließend.

Die Idee ist klar – es geht darum, mit vereinten Kräften sicherzustellen, dass im Ernstfall gehandelt werden kann. Das Bewusstsein und die Bereitschaft, Erste Hilfe zu leisten, sind das Herzstück dieser Initiative. Schließlich, so Nachtigall, wäre es wünschenswert, dass auch die Politik und der Fußball-Landesverband die Sportvereine besser unterstützen und derartige Sicherheitsmaßnahmen fördern.