Potsdam startet digitales Bauamt: Bauanträge jetzt ganz online!

Potsdam startet digitales Bauamt: Bauanträge jetzt ganz online!

Potsdam, Deutschland - Potsdam hat den nächsten Schritt in Richtung digitale Zukunft gemacht: Ab dem 14. Juli 2025 können Bauherrinnen und Bauherren ihre Bauanträge vollständig online im neuen „Virtuellen Bauamt“ einreichen. Die lästige Fahrt zum Amt gehört damit der Vergangenheit an. Das Verfahren wird jetzt digital abgewickelt, was nicht nur Zeit, sondern auch Ressourcen spart. Baudezernent Bernd Rubelt lobt die Neuerung und hebt hervor, dass dies die Abläufe für Antragsteller transparenter und schneller macht. Eine Registrierung im Landesportal (https://vba.brandenburg.de) ist Voraussetzung für den Zugang.

Dieses innovative Verfahren ist das Ergebnis eines Pilotprojekts, das ursprünglich im Landkreis Oberspreewald-Lausitz gestartet wurde. Dank erfolgreicher Testphase können sich Bauherren nun auf eine effiziente Bearbeitung ihrer Anforderungen freuen. Der gesamte Baugenehmigungsprozess wird digital, und damit zielt man darauf ab, die Verfahrensdauer deutlich zu verkürzen und die Kommunikation mit der Bauaufsichtsbehörde sicher und standardisiert zu gestalten. Auch die digitale Einbringung der öffentlichen Belange ist vorgesehen, was durch den XBau-Standard unterstützt wird.

Nachhaltigkeit und Transparenz im Fokus

Ein papierloses Verfahren ist angestrebt, was nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch dem bundesweiten Trend zur verpflichtenden digitalen Antragstellung entspricht. Der Rückgang beim Papierverbrauch sowie die Reduzierung von Anfahrten und Postversand sind weitere Pluspunkte, die der Stadtverwaltung am Herzen liegen. Der Datenschutz, so wird betont, ist selbstredend gewährleistet.

Zuvor gab es häufig Kritik an den langen Abläufen in der Potsdamer Bauverwaltung. Mit dieser Digitalisierungsstrategie wird nun ein klarer Schritt in die richtige Richtung gemacht. Potsdam reiht sich damit in eine Reihe erfolgreicher Online-Dienste ein, wie etwa die digitale Eheschließung und die elektronische Wohnsitzanmeldung. Die Stadtverwaltung will weiterhin daran arbeiten, ihre Services zu modernisieren und effizienter zu gestalten.

Ein Blick auf die Baubranche

Ein weiterer Aspekt der Digitalisierung in der Baubranche wurde im Projekt „Digital Construction Management“ (DiCoMa) näher untersucht, das am 30. April 2023 endete. Hier wurden zahlreiche Herausforderungen analysiert, mit denen die Branche beim digitalen Wandel konfrontiert ist. Insbesondere die Notwendigkeit von personeller Weiterbildung und die Gewährleistung von Datenqualität in Softwarelösungen sind mehrere zentrale Themen. Laut einer Interviewstudie mit Vertretern der Baubranche sind die Vorteile der Digitalisierung jedoch unbestritten: effizienteres Bauen durch optimierte Prozesse und eine bessere Zusammenarbeit stehen ganz oben auf der Liste der positiven Effekte.

Trotz dieser positiven Aussichten sieht sich die Branche jedoch auch erheblichen Herausforderungen gegenüber – von personellen Engpässen bis hin zu strukturellen Hindernissen im Vergabeverfahren. Hier ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und Forschungseinrichtungen, wie sie im Rahmen der Studie empfohlen wird, von essenzieller Bedeutung.

Insgesamt zeigt sich, dass die Digitalisierung in Potsdam und der Bauwirtschaft Thema ist, das nicht nur Chancen, sondern auch zahlreiche Herausforderungen mit sich bringt. Die Stadtverwaltung und die Branche sind jedoch gut aufgestellt, um diesen Weg gemeinsam zu beschreiten und die Zukunft der Bauverwaltung nachhaltig zu gestalten.

Für weitere Informationen können Interessierte die Detailberichte auf den Webseiten von Tagesspiegel, Potsdam.de, sowie Fraunhofer IESE nachlesen.

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OrtPotsdam, Deutschland
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