Protest in Wittstock: Bürger wehren sich gegen Krankenhaus-Schließung!

Protest in Wittstock: Bürger wehren sich gegen Krankenhaus-Schließung!

Wittstock, Deutschland - In Wittstock, einer Stadt im brandenburgischen Ostprignitz-Ruppin, brodelt es: Am Donnerstagabend, dem 24. Juli 2025, gingen mehrere Hundert Einwohner auf die Straße, um gegen die geplante Schließung des KMG-Krankenhauses zu protestieren. Die Demonstration begann um 17 Uhr vor der Stadthalle, wo sich rund 600 Menschen versammelten – 400 auf Sitzplätzen und 200 stehend. Unter den Anwesenden waren nicht nur Anwohner und Patienten, sondern auch Kommunalpolitiker, die ihre Besorgnis über den Verlust einer wichtigen medizinischen Einrichtung zum Ausdruck brachten. Laut maz-online.de war eine Informations- und Diskussionsveranstaltung in der Stadthalle geplant, zu der Bürgermeister Philipp Wacker eingeladen hatte.

Der Grund für den Unmut: Die Klinikleitung hat angekündigt, den Standort Wittstock bis Ende 2026 aufzugeben. Laut einer Betriebsversammlung der KMG-Kliniken sind die neuen Anforderungen der bundesweiten Krankenhausreform, die 2027 in Kraft treten soll, der Hauptgrund für die Schließung. Diese Reform werde die stationäre Versorgung in der Region nicht mehr gewährleisten, warnen die Verantwortlichen. Die betroffenen Fachabteilungen Kardiologie und Gastroenterologie sollen nach Pritzwalk verlegt werden, wo bereits der Bau von Herzkatheterlaboren und die Erweiterung der Intensivstation geplant sind. So wird die einzige Krankenhausversorgung in Wittstock, die derzeit nur Leistungen der Inneren Medizin anbietet, auf eine ungewisse Zukunft zusteuern, wie rbb24.de berichtet.

Besorgte Bürger und Unterstützung durch die Politik

Bürgermeister Wacker bezeichnet die Schließung als „ganz schlechte Nachricht“ und fordert, dass sich KMG und das Gesundheitsministerium den Sorgen der Bürger stellen. Diese teilen Bedenken über die Auswirkungen auf die medizinische Versorgung, insbesondere für ältere und kranke Menschen, die auf eine kontinuierliche medizinische Betreuung angewiesen sind. Der Mangel an adäquaten Angeboten könnte unter anderem zu höheren Krankheitslasten führen, vor allem in ländlichen Regionen, wo oft eine schon prekäre medizinische Infrastruktur besteht, wie auch bpb.de beschreibt.

Darüber hinaus unterstützen zahlreiche Kommunalpolitiker, darunter die Bürgermeister von Heiligengrabe und Rheinsberg, den Erhalt des Krankenhauses und unterstreichen dessen Bedeutung für die Region. Zu den Alternativen, die in der Veranstaltung diskutiert wurden, zählen mobile Versorgungseinheiten, ein Medizinisches Versorgungszentrum oder eine Poliklinik. KMG erklärt hingegen, die Standortverlagerung sei notwendig, um die Grundversorgung langfristig in der Region sicherzustellen, wie die daraus resultierenden Pläne zeigen. Ein Großteil der 200 Mitarbeiter in Wittstock kann demnach in Pritzwalk und dem nahegelegenen Kyritz weiterbeschäftigt werden.

Alternative Konzepte für die Gesundheitsversorgung

Gesundheitsministerin Britta Müller hat sich ebenfalls für alternative medizinische Versorgungsangebote ausgesprochen. Angesichts der Herausforderungen, die eine ländliche Gesundheitsversorgung mit sich bringt – etwa große Einzugsgebiete, lange Anfahrtswege und eine alternde Bevölkerung – sind innovative Versorgungsansätze gefragt. Vorschläge wie mobile Dienstleister oder die Verbesserung telemedizinischer Verbindungen könnten entscheidend sein, um die Gesundheitsversorgung für alle Bevölkerungsgruppen zu gewährleisten.

Ein weiteres Argument kam von Sebastian Walter, dem Landeschef der Linken, der davor warnte, dass längere Wege und verzögerte Rettungszeiten mit der Schließung einhergehen könnten. Er schlägt vor, den Krankenhausstandort möglicherweise vom Land übernehmen zu lassen. Auch in Neuruppin soll das Uniklinikum Ruppin-Brandenburg zusätzliche Behandlungskapazitäten schaffen, um die Patientenversorgung zu erhöhen. Aktuelle Informationen über die Betreuung von Patienten aus Wittstock zeigen, dass diese innerhalb weniger Tage einen Termin erhalten – das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele auf eine stationäre Versorgung angewiesen sind.

Die Situation bleibt angespannt, und die Forderungen nach einer transparenten Kommunikation seitens der Verantwortlichen werden lauter. Eine Petition gegen die Schließung wurde bereits ins Leben gerufen und kann während der Protestveranstaltung unterzeichnet werden. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Gesundheitsversorgung in Wittstock entwickeln wird.

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OrtWittstock, Deutschland
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