Wohnungsbau in MV bricht ein: 7.700 Einheiten fehlen akut!
Wohnungsbau in MV bricht ein: 7.700 Einheiten fehlen akut!
Vorpommern-Greifswald, Deutschland - Wie steht es um den Wohnungsbau in Mecklenburg-Vorpommern? Die Lage ist angespannt, und das nicht erst seit gestern. Im Jahr 2024 wurden in der Region nur 4.598 neue Wohnungen fertiggestellt, was einen Rückgang von 1,6 Prozent oder 74 Wohnungen im Vergleich zu 2023 bedeutet. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 waren es noch 5.616 Wohnungen, und im Jahr 2020 wurden 7.493 Wohnungen errichtet. Diese Trends sind alarmierend und zeigen, dass die Bauaktivitäten in der Region stark ins Stocken geraten sind, wie n-tv berichtet.
Ein Hauptgrund für diese Entwicklung sind die stark gestiegenen Baupreise. So lagen die Baukosten im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 2.065 Euro je Quadratmeter, was ungefähr zwei Drittel mehr ist als vor zehn Jahren, wo man noch mit 1.229 Euro kalkulieren konnte. Die Kombination aus hohen Preisen und ebenfalls steigenden Zinsen stellt eine „toxische Mischung“ dar, die viele Bauträger vor große Herausforderungen stellt, wie ndr hervorhebt.
Akuter Wohnungsnotstand
Die Situation ist besonders dramatisch, denn es fehlen in Mecklenburg-Vorpommern derzeit rund 7.700 Wohnungen. Besonders stark ist der Mangel in den Universitätsstädten Rostock und Greifswald. Hier herrscht nicht nur eine angespannte Marktlage, sondern auch die Mietpreisbremse erschwert es vielen, einen bezahlbaren Wohnraum zu finden. Im Landkreis Rostock allein fehlen aktuell 1.300 Wohnungen, und in Rostock selbst liegen etwa 1.700 Wohnungen auf der Mangel-Liste.
Der Landkreis Ludwigslust-Parchim verzeichnete mit nur 251 neuen Wohnungen die wenigsten Fertigstellungen. Auch die Zahl der Baugenehmigungen ist besorgniserregend: 2024 wurden im Vergleich zu 2022 knapp 40 Prozent weniger Genehmigungen erteilt – von rund 6.900 im Jahr 2022 auf nur etwa 2.600 im Jahr 2024. Dieses Temposchleifen hat gravierende Auswirkungen auf die Wohnungsversorgung in der Region.
Herausforderungen und Lösungen
Die Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wirkt unter Druck. Firmen erleben aufgrund der Materialknappheit und den zunehmend gestiegenen Baupreisen eine massive Belastung. Ralf Kohl von der Vakon Baugesellschaft versucht trotz der Krisenlage in Peenemünde Mehrfamilienhäuser zu errichten. Der Bedarf an privaten Wohnungen und Häusern hingegen ist spürbar gesunken.
Um den Wohnungsbau wieder anzukurbeln, gibt es einige Vorschläge. Dazu zählt etwa die Erweiterung der Einkommensgrenzen für geförderte Wohnungen sowie die Einführung neuer Fördermöglichkeiten für Menschen mit mittleren Einkommen. Außerdem fordert der Bauverbandschef eine Absenkung der Grunderwerbsteuer von derzeit 6 Prozent. Allerdings lehnt das Finanzministerium eine solche Maßnahme ab, obwohl die Einnahmen im Jahr 2022 bei beeindruckenden 198,2 Millionen Euro lagen.
Für die Gemeinden, wie etwa Papendorf, stehen jedoch Projekte an, die etwas Hoffnung auf Bewegung im Wohnungsbau bringen könnten. Gemeinsam mit der Stadt Rostock plant man ein neues Wohngebiet, das dringend benötigten Wohnraum schaffen könnte. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Herausforderungen der Baukosten, steigenden Zinsen und des Fachkräftemangels in naher Zukunft bewältigt werden können.
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Ort | Vorpommern-Greifswald, Deutschland |
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