Vogelgrippe: Stallpflicht droht – Brandenburg in Alarmbereitschaft!
Im Landkreis Ostprignitz-Ruppin gilt aufgrund der Vogelgrippe ab 28.10.2025 eine Pflicht zur Aufstallung von Geflügel.

Vogelgrippe: Stallpflicht droht – Brandenburg in Alarmbereitschaft!
Inmitten der sich rasant ausbreitenden Vogelgrippe plant Brandenburgs Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD) eine allgemeine Stallpflicht für Geflügelhalter in ganz Brandenburg. In ihrer jüngsten Erklärung betont sie, dass diese Entscheidung möglicherweise noch in dieser Woche getroffen wird. Die Lage wird zunehmend ernsthaft wahrgenommen, da die Vogelgrippe als äußerst dynamisch eingestuft wird. Besonders im Landkreis Ostprignitz-Ruppin gilt ab Mittwoch bereits eine Pflicht zur Aufstallung, nachdem tote Wildvögel mit dem hochansteckenden H5N1-Virus aufgefunden wurden. Hintergrund der Maßnahmen sind mehr als 200.000 Tiere, die aufgrund der Seuche bereits getötet wurden, unter anderem Hühner, Gänse, Enten und Puten. [Süddeutsche] berichtet, dass die Halter möglicherweise Unterstützung vom Land zur Verfügung gestellt bekommen.
Wie die Fachleute erläutern, muss der Kontakt zu Wildvögeln dringend unterbunden werden, um das Risiko einer weiteren Ausbreitung zu minimieren. Auch die Hygienemaßnahmen sind entscheidend. Die Ministerin hebt hervor, dass alle Entscheidungen risikobasiert getroffen werden, da die Situation in verschiedenen Landkreisen unterschiedlich ist: Einige haben noch keine bestätigten Fälle, während andere stark betroffen sind. Die Warnungen vor der Ausbreitung der Vogelgrippe werden immer lauter; es könnte sich um eine noch nie dagewesene Welle handeln. Beispielsweise hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) die Risikoeinschätzung auf „hoch“ angehoben, was auch für die Geflügelhalter Sorgen um wirtschaftliche Schäden mit sich bringt. [Tagesschau] berichtet von möglichen Versorgungsengpässen bei Eiern und Geflügelfleisch.
Wirtschaftliche Sorgen und politische Debatten
Georg Heitlinger vom baden-württembergischen Landesverband der Geflügelwirtschaft äußert sich besorgt und fordert ein bundesweites Aufstallungsgebot. Die Landwirte sind sich einig, dass schnelle Maßnahmen dringend nötig sind, um die Tiere zu schützen und die kalte Jahreszeit ohne weitere Verluste zu überstehen. Das Ausmaß der Vogelgrippe in diesem Herbst könnte mit den Ausbrüchen von 2020/21 vergleichbar sein, als über zwei Millionen Tiere gekeult werden mussten. Schätzungen zufolge sind in diesem Jahr bereits 50 Infektionsfälle in Nutzgeflügel-Haltungen registriert worden, davon allein 26 im Oktober. [Tagesspiegel] macht deutlich, dass die Situation vor allem durch den Vogelzug im Herbst zunehmend problematisch wird.
Die Grünen im Bundestag sehen die Ausbreitung der Vogelgrippe als ein strukturelles Problem der Massentierhaltung und fordern umfassende Reformen. Ein Debattenpunkt ist die Möglichkeit von Impfstrategien, um die Tiere besser zu schützen; aktuell wird jedoch der Import von Produkten von geimpftem Geflügel in vielen Staaten abgelehnt. ZDG-Präsident Hans-Peter Goldnick fordert nun eine umfassende Diskussion darüber, wie Schutzmaßnahmen implementiert werden können. Die psychische Belastung für die Helfer, die die Kadaver auflesen müssen, ist ebenfalls ein wichtiger Faktor. Landrat Rald Reinhardt beschreibt die Situation als „bedrückend“ und betont, dass dies auch für die Helfer eine schwere Belastung darstellt.
Insgesamt bleibt die Situation angespannt und es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Ministerin noch anordnen wird. Die Geflügelhalter stehen vor der Herausforderung, ihre Bestände zu schützen und gleichzeitig die Versorgung der Bevölkerung zu sichern. In Anbetracht der bisherigen Verluste wird deutlich, dass hier ein gutes Händchen gefragt ist, um Schlimmeres zu verhindern.