Alarmstufe Rot in Prignitz: Vogelgrippe zwingt zu Stallpflicht!
Die Vogelgrippe breitet sich in der Prignitz aus; ab 29. Oktober gilt Stallpflicht für Geflügel zur Risikominderung.

Alarmstufe Rot in Prignitz: Vogelgrippe zwingt zu Stallpflicht!
Die Sorgen um die Vogelgrippe nehmen im Landkreis Prignitz zu. Der Ausbruch des gefürchteten Virus wurde in der Region nachgewiesen, was nun weitreichende Maßnahmen nach sich zieht. Laut maz-online.de wurde das gefährliche H5N1-Virus in verendeten Kranichen bestätigt, die seit dem 23. Oktober in den Rastgebieten entlang der Elbe gefunden wurden. Damit haben die Sorgen der Tierhalter und der Naturfreunde in der Region einen ernsten Hintergrund.
Ab dem kommenden Mittwoch, dem 29. Oktober, tritt eine Tierseuchenallgemeinverfügung in Kraft. Diese schreibt die sofortige Aufstallung sämtlichen Geflügels vor. Das bedeutet, dass Hühner, Truthühner, Perlhühner, Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten und Gänse nun in geschlossenen Ställen oder unter speziellen Schutzvorrichtungen gehalten werden müssen. Diese Schutzvorrichtungen müssen über eine dichte Abdeckung und Seitenbegrenzungen verfügen, um den Kontakt zu Wildvögeln zu verhindern. Ausnahmen sind nur mit einer schriftlichen Genehmigung seitens des Sachbereichs Veterinäraufsicht und Verbraucherschutz möglich, wie auch der nordkurier.de berichtet.
Hohe Gefahr für Nutzgeflügel
Das Friedrich-Loeffler-Institut hat die Gefahr einer Einschleppung des Virus in die Nutzgeflügelhaltungen als hoch eingestuft. Schon kleine Mengen kontaminierten Materials können zu einem Ausbruch führen. Besonders in der Nähe von Rast- und Sammelplätzen, Gewässern und in Gebieten mit hoher Geflügeldichte bestehen daher besonders hohe Risiken. Die Jagd auf Federwild wird im gesamten betroffenen Gebiet vorübergehend untersagt, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Der Landkreis Prignitz hat darauf hingewiesen, dass Geflügelhalter ihre Bestände beim Veterinäramt anmelden müssen. Tote Vögel sollen nicht angefasst werden; stattdessen ist eine Meldung mit genauer Beschreibung des Fundortes wichtig. Interessierte können sich telefonisch unter 03876/713402 oder per E-Mail unter veterinaeramt@lkprignitz.de an die zuständigen Stellen wenden. Verstöße gegen diese Maßnahmen können als Ordnungswidrigkeiten geahndet werden.
Aktuelle Ausbreitung in Deutschland
In Deutschland breitet sich die Vogelgrippe zunehmend aus. In mehreren Bundesländern, darunter auch Mecklenburg-Vorpommern, wurden zahlreiche Tiere getötet, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. So mussten in einem Geflügelbetrieb 15.000 Tiere in Baden-Württemberg euthanasiert werden, während in Niedersachsen über 20.500 Puten ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen getötet wurden, wie die tagesschau.de berichtet. Insgesamt wurden in diesem Herbst bereits über 200.000 Hühner, Gänse, Enten und Puten aufgrund von Ausbrüchen eliminiert.
Geflügelhalter im Landkreis Prignitz sowie in anderen betroffenen Regionen sind aufgerufen, besondere Hygienemaßnahmen einzuhalten, um den Kontakt zu Wildvögeln zu meiden. Diese Vorbeugungen sind entscheidend, um die Verbreitung des Virus so schnell wie möglich einzudämmen und die Gesundheit der Tiere sowie die Sicherheit in der Landwirtschaft zu gewährleisten.