Deichsanierung in Wentdorf: Sicherung für 1.160 Anwohner geschafft!
Deichsanierung in Wentdorf: Sicherung für 1.160 Anwohner geschafft!
Wentdorf, Deutschland - Der Elbdeich bei Wentdorf in der Gemeinde Cumlosen wurde umfassend saniert und ist nun wieder standsicher. Am 12. Juni besichtigten Staatssekretär Gregor Beyer und Landrat Christian Müller den erneuerten Deichabschnitt, der in den letzten zweieinhalb Jahren auf einer Länge von knapp 700 Metern instand gesetzt wurde. Diese Maßnahmen waren notwendig, nachdem im November 2022 bei einer Deichschau Risse festgestellt und durch einen Schäfer ebenfalls Beschädigungen gemeldet wurden. Der Zustand des Deichs führte zur Einstufung als nicht standsicher, was für die rund 1.160 Bewohner der angrenzenden Dörfer ein hohes Risiko darstellte, sofern es zu Hochwasser gekommen wäre.
Die Sanierungsmaßnahmen umfassten unter anderem das Abgraben des Deichs sowie die Verwendung von sickerfähigem Material. Zur Erhöhung der Standsicherheit wurde eine Stahlspundwand verbaut und die Deichkrone auf das Bemessungshochwasser von 7,99 Metern inklusive eines Freibords von einem Meter angepasst. Zu beachten ist, dass der Pegel in Wittenberge beim Rekordhochwasser 2013 einen Stand von 7,85 Metern erreicht hat. Zudem wurde ein neuer Deichverteidigungsweg errichtet und die Deichkrone sowie der Radweg von 1,5 auf 2,5 Meter verbreitert. Die Gesamtkosten der Maßnahmen beliefen sich auf etwa 3,4 Millionen Euro und wurden durch Mittel von EU, Bund und Land finanziert.
Langfristige Herausforderungen
Die Sanierung des Deichs in Wentdorf ist jedoch nur ein kleiner Teil der umfassenden Herausforderungen, vor denen die Region steht. Die Deiche entlang der Elbe in der Prignitz müssen über mehrere Jahrzehnte hinweg weiter ausgebaut werden, wobei der voraussichtliche Abschluss der Arbeiten an den Deichen auf das neue Bemessungshochwasser von knapp acht Metern am Pegel Wittenberge für das Jahr 2056 angestrebt wird. Lange Planungsverfahren und Personalengpässe behindern die notwendigen Fortschritte, da derzeit von der Idee bis zur Umsetzung etwa zehn Jahre vergehen.
Marko Oelze vom Landesumweltamt berichtet, dass für den Ausbau der Deiche auf mindestens 60 Kilometern noch einiges zu tun ist. Im kommenden Jahrzehnt sind der Ausbau des Linden- und Königsdeichs in Wittenberge sowie der Deiche entlang der Rückstauflächen bei Weisen in Planung. [rbb24] hebt hervor, dass die nötigen Anpassungen an den Hochwasserschutzsystemen unverzichtbar sind, um künftigen Hochwasserereignissen besser gewachsen zu sein.
Forderungen nach mehr Ressourcen
Landrat Christian Müller hat klar gemacht, dass mehr Mittel für den Ausbau der Hochwasserschutzanlagen dringend erforderlich sind. Bauleiter Robert Schmidt fordert zudem, dass die Planungszeiten für Deichsanierungen verkürzt werden. Staatssekretär Beyer kündigte an, dass das Planfeststellungsverfahren bei Deichsanierungen innerhalb bestehender Trassen entfallen soll.
Der Hochwasserschutz hat nicht nur in der Prignitz, sondern auch landesweit an Bedeutung gewonnen. Hochwasser kann an allen Fließgewässern auftreten und bestehende Systeme überfordern. Der Umgang mit diesen Herausforderungen erfordert ein durchdachtes Hochwasserrisikomanagement, das nicht nur den Neubau von Dämmen und Deichen umfasst, sondern auch Maßnahmen zur Schaffung von Retentionsräumen und zur Wiederherstellung naturnaher Gewässerstrukturen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sanierung des Elbdeichs in Wentdorf ein Schritt in die richtige Richtung ist, jedoch nur ein Teil eines viel größeren, langfristigen Projekts, das alle Verantwortlichen und die Region in den kommenden Jahrzehnten beschäftigen wird.
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Ort | Wentdorf, Deutschland |
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