Ölkatastrophe in Jüterbog: Wer verunreinigt den Rohrteich?
Ölkatastrophe in Jüterbog: Wer verunreinigt den Rohrteich?
Jüterbog, Deutschland - In Jüterbog sorgt eine alarmierende Umweltkatastrophe für Aufregung. Eine weiße Ölsperre liegt quer über dem Rohrteich, während dunkle Schlieren das Wasser verunreinigen. Ein toter Fisch, der im Uferbereich gefunden wurde, ist ein weiteres besorgniserregendes Zeichen für die Folgen einer illegalen Entsorgung von Altöl, die Ende Juni stattfand. Unbekannte warfen einen Ölkanister in das Gewässer und damit in die Natur, die daraufhin stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Stadt hat nun die Verantwortung für die hohen Reinigungskosten von rund 11.500 Euro übernommen, welche vom Landkreis Teltow-Fläming nicht erstattet werden, da rechtliche Zuständigkeiten vorliegen, die einen Kreistagsbeschluss erfordern.
Die örtliche Feuerwehr reagierte prompt auf die Situation und zog alles Notwendige in die Wege. Sie errichtete eine Sperre und rettete Schwäne aus dem gefährdeten Gewässer. Die Polizei ermittelt weiterhin wegen Gewässerverunreinigung, bislang allerdings ohne jede Spur. Um die Auswirkungen der Katastrophe möglichst gering zu halten, wurden durch eine Fachfirma Öl-Ex-Würfel im Uferbereich eingesetzt, unterstützt vom Kreisanglerverband Luckenwalde. Eine umfassende Analyse und Maßnahmen zur Reinigung sind mittlerweile abgeschlossen.
Belohnung und Entwarnung
Um Hinweise auf die Verursacher des Verstoßes zu erhalten, hat die Stadt Jüterbog eine Belohnung von 2.000 Euro ausgesetzt. In einer ersten Stellungnahme gibt Jochen Kubick vom Kreissportanglerverband Entwarnung: Bei einer Untersuchung wurde kein massives Fischsterben festgestellt. Der tote Fisch könnte ebenso von natürlichen Fressfeinden wie Reihern oder Kormoranen stammen. Kubick betont zudem, dass das Gros des Öls entfernt wurde. Ölfressende Bakterien könnten dabei unterstützen, die Natur zu regenerieren. Dennoch bleibt der Sauerstoffgehalt im Rohrteich oft bedenklich niedrig und erfordert weitere Aufmerksamkeit.
Die Problematik der illegalen Abfallentsorgung ist nicht zu vernachlässigen. Altöl ist ein überwachungsbedürftiger Abfall und dessen unerlaubte Entsorgung zieht nicht nur Umweltverschmutzung nach sich, sondern birgt auch rechtliche Konsequenzen. Die Gesetzeslage in Deutschland sieht bei Umweltstraftaten vor, dass schwere Verstöße mit Geld- oder Freiheitsstrafen geahndet werden können. Einzelpersonen können zur Verantwortung gezogen werden, während juristische Personen nicht in dieselbe Strafverfolgung einbezogen sind. Die Bußgeldbeträge können je nach Schwere des Verstoßes unterschiedlich ausfallen, wobei für die Errichtung einer genehmigungsbedürftigen Anlage ohne Genehmigung bis zu 50.000 Euro fällig sein können.
Umweltschutz und Verantwortung
Die aktuellen Ereignisse erinnern uns eindringlich an die Wichtigkeit eines ordnungsgemäßen Umgangs mit gefährlichen Abfällen. Es stehen sowohl legale Entsorgungsmöglichkeiten bei Händlern, Recyclinghöfen und Schadstoffmobilen zur Verfügung. Das Umweltbundesamt gibt zu bedenken, dass die Ahndung solcher Ordnungswidrigkeiten und Straftaten von den Bundesländern durchgeführt wird, was die Sensibilisierung für Umweltschutzmaßnahmen und Regelungen umso wichtiger macht (Umweltbundesamt).
Die Stadt und der Anglerverband haben bereits Pläne, um den Zustand des Gewässers weiterhin zu prüfen. Es bleibt abzuwarten, ob die Ermittlungen Früchte tragen und die Verantwortlichen für diesen Vorfall zur Rechenschaft gezogen werden können.
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Ort | Jüterbog, Deutschland |
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