Scholz auf Letztem Platz: Brandenburger Abgeordnete versagen bei Antworten!
Die Brandenburger Abgeordneten zeigen unterschiedlich hohe Antwortquoten auf Bürgerfragen; Sonja Eichwede aus Teltow-Fläming führt das Ranking an.

Scholz auf Letztem Platz: Brandenburger Abgeordnete versagen bei Antworten!
Der Dialog zwischen Bürgern und Abgeordneten wird in Brandenburg zunehmend wichtiger, zeigt eine aktuelle Analyse von Abgeordnetenwatch. In den ersten sechs Monaten nach dem Regierungswechsel hat das Projekt, das von der überparteilichen Organisation Parlamentwatch e.V. betrieben wird, die Antwortbilanz der Bundestagsabgeordneten sorgfältig ausgewertet. Dabei gab es erfreuliche Fortschritte, auch wenn Brandenburg weiterhin am unteren Ende der Bundesstatistik steht.
Ex-Kanzler Olaf Scholz (SPD) zieht in dieser Bilanz den Kürzeren: Er belegt den letzten Platz unter den Brandenburger Bundestagsabgeordneten, da er auf alle Anfragen entweder gar nicht oder verspätet reagiert hat. Das hebt die Bedeutung des Engagements und der Erreichbarkeit für Politiker hervor. Insgesamt wurde von den 21 Brandenburger Abgeordneten im Jahr 2025 eine durchschnittliche Antwortquote von nur 47 Prozent ermittelt, was einem leichten Anstieg von 16 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr entspricht, jedoch weiterhin unter dem bundesweiten Durchschnitt von 70 Prozent liegt.
Die Antwortkönige und -königinnen
In der Gesamtauswertung hat Sonja Eichwede (SPD) aus Teltow-Fläming gegenüber ihren Kolleg:innen ein überdurchschnittliches Engagement gezeigt. Sie antwortete auf alle 13 eingereichten Fragen und wurde dafür mit der Auszeichnung „Herausragend“ geehrt. Ihre Nachfolger in der Rangliste sind Knut Abraham (CDU), der alle fünf Fragen beantwortete, und eine Gruppe von weiteren Abgeordneten, die allesamt vier von vier Fragen erfolgreich beantworteten: René Springer und Götz Frömming (AfD), Isabell Vandre (Linke), Maja Wallstein (SPD) sowie Michael Kellner (Grüne).
Insgesamt gab es für 11 Abgeordnete eine „hervorragende“ Auszeichnung für ihre Antwortquote, während neun Abgeordnete weniger als die Hälfte der Fragen beantworteten und keine Auszeichnung erhielten. Unter den weniger engagierten Abgeordneten fanden sich auch Saskia Ludwig (CDU), die mit 36 Anfragen konfrontiert wurde, aber lediglich fünf inhaltlich beantwortete.
Die Bedeutung von Abgeordnetenwatch
Abgeordnetenwatch verfolgt das Ziel, die Transparenz in der deutschen Politik zu erhöhen. Die Plattform ermöglicht es Bürgern, Fragen an Abgeordnete zu stellen und deren Antworten öffentlich einzusehen. Dies fördert die politische Teilhabe und hilft dabei, Vertrauen zwischen Wählern und politischen Vertretern zu schaffen. Das Projekt hat sich bis jetzt über die Grenzen Brandenburgs hinaus etabliert, und über 80 Prozent der Bundestagsabgeordneten nutzen diese Plattform, um mit den Bürgern in Kontakt zu treten. Der Dialog bleibt ein zentraler Bestandteil unserer Demokratie und ist entscheidend für die Legitimität politischer Entscheidungen.
Mit diesen Entwicklungen im Blick hofft Projektmanager Alexander Kukuk, dass die Abgeordneten in Brandenburg weiterhin aktiv den Austausch mit den Bürgern suchen, denn nur durch offene Kommunikation kann das Vertrauen in die Politik nachhaltig gestärkt werden.
Weitere Informationen zu den Rankings und den einzelnen Abgeordneten sind verfügbar auf Tagesspiegel und Abgeordnetenwatch. Zudem bietet Wikipedia weitere Informationen über das Projekt und dessen Zielsetzung.