Kliniken in der Uckermark: Reformen fordern klare Entscheidungen!
Kliniken in der Uckermark: Reformen fordern klare Entscheidungen!
Prenzlau, Deutschland - Im Rahmen eines kürzlich veröffentlichten Gutachtens der Firma Consus Health wurde die Perspektive der Krankenhäuser in Prenzlau und Angermünde unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse wurden am 23. Juli, im internen Kreis der Gesellschafter der Gesellschaft für Leben und Gesundheit (GLG), vorgestellt. Besorgniserregend ist, dass die Wirtschaftlichkeit des Krankenhauses Prenzlau, das als Krankenhaus der Grundversorgung auf Intensivmedizin, Innere Medizin und Chirurgie angewiesen ist, als nicht gegeben eingestuft wird. Mit neuen gesetzlichen Regelungen im Zuge der Krankenhausreform soll zwar die geriatrische Abteilung des Krankenhauses betrieben werden, die Möglichkeit einer Umwandlung in ein Fachkrankenhaus für Geriatrie wurde jedoch als wirtschaftlich nicht darstellbar eingestuft.
Der landkreisliche Kreistag hat bereits Maßnahmen eingeleitet, um eine mögliche Vertrauenskrise zu bewältigen. Laut den Berichten von Nordkurier haben die Kreistagsabgeordneten der Landrätin den Auftrag gegeben, den Verkauf der GLG-Gesellschafteranteile in Erwägung zu ziehen. Damit geht man einer Neubewertung der Situation entgegen. Der Landrat plant zudem, die Möglichkeiten zur Weiterbetreibung unter alleiniger Gesellschafterfunktion des Landkreises Uckermark zu besprechen.
Starke Herausforderungen in der Notfallversorgung
Die Diskussion um die Gesundheitsversorgung ist nicht nur auf die Uckermark beschränkt. Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach hat in mehreren Äußerungen die Notwendigkeit einer Revolution im deutschen Krankenhaussektor betont. Es stehen zwei zentrale Reformvorhaben an: eine überarbeitete Krankenhausfinanzierung und eine umfassende Verbesserung der Notfallversorgung. Wie der Wirtschaftsdienst berichtet, sind die Herausforderungen hierbei enorm, insbesondere die Gestaltungs- und Gesetzgebungskonkurrenz zwischen den Bundesländern und dem Bund.
Kritisch ist die Situation in den Notaufnahmen: Jährlich schreibt diese Sparte rund eine Milliarde Euro Verlust, und der Druck auf das Personal ist hoch. Zwischen 2010 und 2021 stieg das Einsatzaufkommen der Rettungsdienste um satte 75 Prozent, während gleichzeitig die Personalausstattung nur um 71 Prozent gesteigert wurde. Eine Reform der Notfallversorgung, die auf intersektorale Kooperation abzielt, steht also auf der Agenda, doch der tatsächliche Bedarf muss noch viel stärker in den Fokus gerückt werden.
Die Rahmenbedingungen der Krankenhausreform
Die geplante Reform der deutschen Krankenhauslandschaft ist ebenfalls ein heiß diskutiertes Thema. Wie im Blog der VKKD-Kliniken ausgeführt, zielt die Reform auf eine Optimierung der medizinischen Versorgung ab. Dabei geht es um mehr als nur um Finanzen – auch die Digitalisierung und die Entwicklung regionaler Versorgungskonzepte stehen im Vordergrund, um bürokratische Hürden abzubauen und die Patientenzufriedenheit zu steigern. Ein zentraler Aspekt wird die Spezialisierung der Krankenhäuser sein, um die Behandlungsqualität zu verbessern.
Die Herausforderungen der Reform sind vielfältig. Die vier Säulen – Finanzierungsmodelle, Digitalisierung, Vernetzung, und eine bessere Ausbildung von Fachkräften – sind fundamental, um die angestrebte Entwicklung auch umzusetzen. Der Entwurf für die Reform soll Anfang 2024 in Kraft treten und sieht eine umfassende Überarbeitung der Krankenhausfinanzierung vor. Die Versorgungslandschaft muss also nicht nur neu gedacht, sondern auch entsprechend angepasst werden.
Die letzten Entwicklungen in Prenzlau und Angermünde sind ein mehr als deutlicher Ausdruck dafür, wie viel im deutschen Gesundheitswesen im Fluss ist. Die Bürger können gespannt sein, welche konkreten Ergebnisse aus diesen weitreichenden Reformvorhaben hervorgehen. Nur so kann eine adäquate und zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung gewährleistet werden.
Details | |
---|---|
Ort | Prenzlau, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)