Online-Flirt endet tödlich – 69-Jähriger wird Opfer von Erpressung!

Ein Mann aus der Uckermark wurde nach einem Online-Flirt Opfer von Erpressung. Die Polizei warnt vor Sextortion.
Ein Mann aus der Uckermark wurde nach einem Online-Flirt Opfer von Erpressung. Die Polizei warnt vor Sextortion. (Symbolbild/NAG)

Online-Flirt endet tödlich – 69-Jähriger wird Opfer von Erpressung!

Uckermark, Deutschland - Ein 69-jähriger Mann aus der Uckermark hat sich am 29. Juni bei der Polizei gemeldet, nachdem er Opfer einer erschreckenden Erpressung geworden war. Der Mann wurde über Facebook von einer unbekannten Frau kontaktiert, die ihm intime Bilder zuschickte. Begeistert von der Aufmerksamkeit und dem virtuellen Flirt, antwortete er unbedacht und sendete ebenfalls freizügige Aufnahmen von sich zurück. Doch der vermeintliche Chat entwickelte sich schnell zu einer fiesen Falle.

Die Unbekannte forderte von dem Mann einen Geldbetrag im dreistelligen Bereich und drohte ihm mit der Veröffentlichung der Bilder, falls er dieser Forderung nicht nachkäme. Dies ist kein Einzelfall, denn wie Nordkurier berichtet, nimmt die Dunkelziffer derartiger Vorfälle stetig zu.

Gefahren im Internet

Schnell verdeutlicht sich, dass solche Maschen nicht nur Einzelfälle sind. Laut Informationen von Polizei-Beratungen lernen die Täter ihre Opfer oft über soziale Netzwerke oder Dating-Plattformen kennen. Es wird häufig versucht, die Opfer dazu zu bewegen, sich vor der Webcam auszuziehen und sexuelle Handlungen vorzunehmen. In diesen Fällen leiten die Täter oft recht schnell die Kommunikation auf Video-Telefonie um, um die eindeutigen Handlungen aufzuzeichnen.

Die Forderungen, die daraufhin folgen, sind nicht selten Geldbeträge oder sogar Kryptowährungen. So kann es auch vorkommen, dass die Täter erpressen, indem sie weiterhin Nacktaufnahmen verlangen. Besonders perfide ist, dass oft auch Opfer aus früheren Beziehungen betroffen sind oder minderjährige Personen, die durch „Grooming“ manipuliert werden. Solche Vorgehensweisen können als sexueller Missbrauch eingestuft werden.

Die Statistik und ihre Bedeutung

Statistiken zeigen, dass Sextortion zu den Top drei Bedrohungen im Internet in Deutschland zählt. Eine Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik belegt, dass diese Methoden von Jahr zu Jahr zunehmen. Laut LKA Hessen registrierten die Behörden für 2022 bereits im mittleren dreistelligen Bereich entsprechende Vorfälle. Ende des Jahres 2023 und 2024 waren die Fallzahlen im niedrigen dreistelligen Bereich. Dennoch gibt es keine genauen bundesweiten Statistiken, da diese Vorfälle oft in allgemeinen Erpressungsstatistiken erfasst werden. Betroffene sollten sich nicht scheuen, Hilfe zu suchen und bei der Polizei Anzeige zu erstatten.

Viele dieser skrupellosen Täter agieren in organisierten Banden, oft aus dem Ausland oder nutzen Bots. Ein besonders gefürchteter Aspekt sind sogenannte „Rachepornos“, wo Ex-Partner die intime Vergangenheit nutzen, um ihre früheren Partner unter Druck zu setzen.

Wie kann man sich schützen?

Eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung ist es, klare Gespräche über Online-Sicherheit zu führen und sich von der deutschen Polizei aufklären zu lassen. Sie empfiehlt, keine intimen Bilder oder Videos über soziale Netzwerke zu verschicken und keine Freundschaftsanfragen von Fremden anzunehmen. Auch persönliche Daten sollten stets zurückgehalten werden. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, kann seine Kamera abkleben, während aktuelle Betriebs- und Virenschutzsysteme auf den Geräten installiert sein sollten.

Besonders für Eltern ist es wichtig, ihren Kindern Medienkompetenz zu vermitteln und regelmäßig über die Risiken im Internet zu sprechen. Auch der Austausch über Erfahrungen in Schulen und sozialen Netzwerken ist essenziell, um junge Menschen zu sensibilisieren.

Die Klärung und Ansprache dieser brisanten Themen ist notwendig, um gefährdete Personen rechtzeitig zu schützen. Die Ermittlungen der Polizei wurden nach dem Fall des Uckermärkers bereits eingeleitet und unterstreichen einmal mehr, wie wichtig es ist, Verantwortungsbewusstsein im digitalen Raum zu fördern.

Wer selbst betroffen ist oder Hilfe benötigt, findet Unterstützung durch Beratungsstellen wie den Weißen Ring. Es ist entscheidend, den Kontakt zu den Erpressern abzubrechen und keine Zahlungen zu leisten. Nur so kann zukünftig das Risiko von Sextortion minimiert werden.

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OrtUckermark, Deutschland
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