Zugchaos in Templin: Personalmangel sorgt für Ausfälle!

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Züge der NEB fallen aufgrund von Personalmangel aus. Weitere Ausfälle am 15.10.2025 in Templin und Umgebung angekündigt.

Züge der NEB fallen aufgrund von Personalmangel aus. Weitere Ausfälle am 15.10.2025 in Templin und Umgebung angekündigt.
Züge der NEB fallen aufgrund von Personalmangel aus. Weitere Ausfälle am 15.10.2025 in Templin und Umgebung angekündigt.

Zugchaos in Templin: Personalmangel sorgt für Ausfälle!

Gestern war es für viele Pendler zwischen Berlin und Templin alles andere als entspannt. Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) konnte an kalten, windigen Bahnsteigen nicht gerade für gute Laune sorgen. Wie Nordkurier berichtet, fielen aufgrund akuten Personalmangels mindestens zwei Züge der Linie RB12 aus. Ein kurzfristiger Ausfall eines Triebfahrzeugführers ließ die Reisenden auf ihren Verbindungen sitzen, was sicherlich nicht gerade für ein gutes Klima unter den Fahrgästen sorgte.

Nach einer Stunde kam dann zwar ein Folgezug, aber die anhaltenden Probleme machen deutlich, dass der Fahrplan nicht nur durch unvorhergesehene Erkrankungen beeinträchtigt wird. Ein Sprecher der NEB erklärte weiter, dass es zwar eine Reserve für solche Fälle gebe, jedoch nicht rechtzeitig reagiert werden konnte. Die anstehenden Grippewelle könnte die Lage weiter verschärfen, so dass in den kommenden Wochen mit weiteren Ausfällen zu rechnen ist. So kündigte die NEB bereits für den heutigen Tag, den 15. Oktober, weitere Probleme an: Der Zug aus Berlin, der um 7.18 Uhr in Templin hätte ankommen sollen, wurde gestrichen. Auch der spätere Zug um 7.33 Uhr in Richtung Berlin fiel aus.

Schwierige Zeiten für die Deutsche Bahn

Ein Blick auf die gesamte Situation der Deutschen Bahn ist ebenso ernüchternd. Mit Behörden Spiegel im Gespräch, ergab sich ein Bild, das kaum besser aussieht: Personalmangel und eine steigende Zahl an Zugausfällen sind mittlerweile alltäglich. Viele Stellwerke, die für die Planung von Zugfahrten entscheidend sind, sind nach Mitternacht geschlossen, was in einem Netz aus maroden Gleisen und technischer Überalterung mündet. Fast 7.000 Zugausfälle aufgrund von Personalmangel wurden im Jahr 2022 verzeichnet, im ersten Halbjahr 2023 waren es bereits über 3.400. Der Fachkräftemangel im Bereich der Stellwerkbetreiber ist ein großes Problem für die Deutsche Bahn.

Das System ist nicht nur durch die Abwesenheit von Personal belastet, sondern auch durch eine Überarbeitung der verbleibenden Mitarbeiter. Laut Tagesschau arbeiten viele Fahrdienstleiter bis zu 55 Stunden pro Woche und erleben kaum freie Wochenenden. Die hohen Arbeitsbelastungen führen zu häufigen Krankheitsfällen, und der Druck auf die Mitarbeitenden wächst weiter, um kurzfristige Einsätze zu organisieren. Neuere Stellwerke benötigen zwar weniger Personal, dennoch muss immer ein Mensch vor Ort sein, was die Lage zusätzlich kompliziert.

Der Blick nach vorn

Die Deutsche Bahn ist sich der Schwierigkeiten bewusst und hat begonnen, gegen die Herausforderungen. Das Unternehmen hat eine Ausbildungsinitiative ins Leben gerufen, um den kollabierenden Fachkräftemarkt zu adressieren. Dennoch wird es bis Ende 2025 dauern, bis genügend Fahrdienstleiter zur Verfügung stehen. Vor allem im Süden Deutschlands bleiben viele Stellen unbesetzt, während gleichzeitig versucht wird, in Norddeutschland zügig offene Stellen zu besetzen.

Die Situation in der Bahnbranche ist angespannt, und es bleibt zu hoffen, dass sowohl kurzfristige Maßnahmen als auch langfristige Investitionen in die Ausbildung und Technik greifen, um die Zuverlässigkeit der Bahn hoffentlich bald wieder zu steigern.