Apotheker in MV schlagen Alarm: Lebenswichtige Medikamente fehlen!
Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern kämpfen 2025 mit dramatischen Arzneimittelengpässen und Personalproblemen.

Apotheker in MV schlagen Alarm: Lebenswichtige Medikamente fehlen!
In den Apotheken Mecklenburg-Vorpommerns heißt es derzeit „Alarmstufe Rot“. Die Arzneimittelversorgung steht vor großen Herausforderungen, und viele Apotheker schlagen Alarm über die anhaltenden Engpässe, die sich als zentrales Problem der Branche herauskristallisieren. Wie Nordkurier berichtet, sind wichtige Medikamente wie Asthma-Sprays, Insuline, Blutdrucksenker und starke Schmerzmittel zunehmend schwer zu bekommen.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es zurzeit 369 Apotheken, was einer Dichte von 22,6 Apotheken pro 100.000 Einwohner entspricht – das ist leicht über dem Bundesdurchschnitt. Dennoch ist die Tendenz sinkend; in der Stadt Demmin beispielsweise hat die Zahl der Apotheken von früher acht auf nur noch fünf abgenommen. Besonders aufwendig wird die Arbeit der Apotheker durch den Anstieg von über 500 Lieferengpässen, die nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet wurden.
Die düstere Lage der Apotheken
Die Lage 2024 wurde von mehr als der Hälfte der Apothekenteams als verloren oder katastrophal eingeschätzt. Nur ein Drittel fand das Jahr durchschnittlich, während 72 % der Inhaber:innen es negativ bewerteten, so ein Bericht von Apotheke Adhoc. Durch den personellen Engpass und die wachsenden Anforderungen an die Apotheker sehen viele die Situation als besonders kritisch.
In der Tat hat die Zahl der Studierenden im Pharmazie-Studium abgenommen, was auf einen Mangel an Nachwuchs hindeutet. Der Personalmangel hat bei 80 % der Befragten ein Allzeithoch erreicht. Dieses Problem wird von angestellten Apothekern und pharmazeutisch-technischen Assistenten als drängender wahrgenommen als von den Inhabern selbst.
Der Einsatz von Technologie und die Herausforderungen
Mit der fortschreitenden Digitalisierung versuchen lokale Apotheken, ihre Dienste zu optimieren. Nur eines der Beispiele: Der Notdienstplan wird mittlerweile von Künstlicher Intelligenz erstellt, was jedoch die Wege für die Patienten verlängern kann. Während diese technologische Unterstützung Vorteile bringen kann, birgt sie auch Risiken, da persönliche Ansprechpartner möglicherweise fehlen.
Aber es gibt auch positive Entwicklungen. Viele Apotheken bieten mittlerweile Apps für E-Rezepte an und liefern Medikamente oft am gleichen Tag. Diese Serviceangebote könnten helfen, die Kundenbindung zu stärken, doch die Apotheker müssen zusätzlich Falschverordnungen erkennen, was im besten Fall lebensrettend sein kann.
Anerkennung und Wertschätzung gefordert
Die Apotheker fordern dringend mehr Anerkennung für ihre Leistungen – 44 % sehen hierbei ein stärkeres Honorar als eine zentrale Lösung. Zudem wünschen sich 30 % der Befragten mehr Wertschätzung, während 14 % auf dringend bessere Arbeitsbedingungen hoffen. Mit nur 52 ausgeschriebenen Stellen für Apotheker und 43 für pharmazeutisch-technische Assistenten in MV könnte die Suche nach geeignetem Personal eine Herausforderung bleiben.
Die Situation der Apotheken in Mecklenburg-Vorpommern zeigt, wie wichtig eine stabile Arzneimittelversorgung für die Bevölkerung ist. Apotheker sind gefordert, in diesen herausfordernden Zeiten Lösungen zu finden, sowohl für ihre Patienten als auch für die eigene Praxis. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Branche besser auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen kann, oder ob die Problematik der Engpässe weiterhin bestehen bleibt.
Wir bleiben dran und beobachten die Entwicklungen, die sowohl für Apotheker als auch für Patienten entscheidend sein werden. Die Zeit ist gekommen, dass alle Akteure am Markt zusammenarbeiten, um die Arzneimittelversorgung nicht nur hier, sondern überall zu verbessern.