Drese kämpft gegen Facharztmangel: Mehr ambulante Behandlungen in MV!

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Mecklenburg-Vorpommern plant unter Ministerin Drese, ambulante Behandlungen in Krankenhäusern zu fördern, um dem Facharztmangel zu begegnen.

Mecklenburg-Vorpommern plant unter Ministerin Drese, ambulante Behandlungen in Krankenhäusern zu fördern, um dem Facharztmangel zu begegnen.
Mecklenburg-Vorpommern plant unter Ministerin Drese, ambulante Behandlungen in Krankenhäusern zu fördern, um dem Facharztmangel zu begegnen.

Drese kämpft gegen Facharztmangel: Mehr ambulante Behandlungen in MV!

Ein neues Kapitel in der Krankenversorgung wird aufgeschlagen – nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch bundesweit. Die Gesundheitsministerin von MV, Stefanie Drese, plant, mehr ambulante Behandlungen in die Krankenhäuser zu integrieren, um dem drängenden Facharztmangel in der Region entgegenzuwirken. Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, stehen im Bundesland nicht nur 12 Augenärzte, sondern auch andere Fachärzte wie Dermatologen und Kinderärzte auf der Liste der dringend benötigten medizinischen Fachkräfte.

Ein zentrales Element von Dreses Plan ist die Stärkung der Vernetzung zwischen ambulanten und stationären Behandlungen. „Der bestehende Zustand ist nicht optimal“, so Drese. Aktuell dürfen ambulante Patienten in den meisten Fällen nicht in die Krankenhäuser eingeliefert werden, wenn não Facharzt in der Nähe ist. Hier soll die anstehende Krankenhausreform greifen, welche auch eine bessere Verzahnung dieser Behandlungsarten im Gewand der überarbeiteten Gesetzeslage vorsehen soll.

Übergeordnete Reformen zur Entlastung des Systems

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat ebenfalls große Pläne: Er möchte bis zu einem Viertel der aktuell stationären Behandlungen ambulant durchführen lassen. Dies klingt nach einer vielversprechenden Maßnahme, um die Überlastung in deutschen Krankenhäusern abzubauen. Laut der Ärztezeitung könnten ab Januar 2023 zahlreiche Behandlungen in Form von Tagesbehandlungen durchgeführt werden, vorausgesetzt, die Patienten geben ihr Einverständnis. Dabei wird sich die Abrechnung ab sofort an einem neuen System orientieren, das an das bestehende Entgeltverfahren angepasst wird.

Die Kombination aus einem neuen Vorhaltevergütungssystem – welches einen finanziellen Anreiz schafft, falls die Kliniken ihr Angebot aufrechterhalten – und der Möglichkeit für Krankenhäuser, Patienten nach Bedarf schnell zwischen ambulant und stationär zu wechseln, könnte die Situation wesentlich verbessern. Richtig umgesetzt, könnte dies nicht nur die Belastung der Kliniken reduzieren, sondern auch die Attraktivität des Pflegeberufs steigern.

Auswirkungen auf die Notfallversorgung

Besonders heikel ist die Tatsache, dass die Kassenärztliche Vereinigung aus MV warnt: Die derzeitigen Kapazitäten in den Kliniken könnten die über 13 Millionen ambulanten Behandlungsfälle im Jahr nicht stemmen. Dennoch besteht der politische Wille, mit neuen finanziellen Mitteln aus dem Bundeshaushalt in Höhe von 4 Milliarden Euro – davon 100 Millionen für MV – die Krankenhauslandschaft zu reformieren und die Notfallversorgung sicherzustellen. Auch in Regionen mit wenigen niedergelassenen Ärzten könnte dies eine griffige Lösung darstellen.

Abgesehen von den hohen Investitionen sind darüber hinaus 60 Millionen Euro für gewöhnliche Krankenhausinvestitionen im Haushalt eingeplant. Drese betont jedoch, dass die Öffnung der Kliniken für ambulante Behandlungen keineswegs ein Todesstoß für die niedergelassenen Ärzte im ländlichen Raum sein soll: „Das soll eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sein“, so ihr klarer Aufruf zur Zusammenarbeit.

In der gemischten Landschaft von ambulanter und stationärer Versorgung gibt es also viel zu tun. Die kommenden Monate könnten wegweisend für die Medizinerlandschaft in Deutschland werden – und damit auch für die Gesundheit vieler Nieren- und Patienten in MV.