Friedman fordert mehr demokratisches Engagement bei Preisverleihung in Schwerin

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Michel Friedman fordert in Schwerin mehr Engagement für die Demokratie bei der Verleihung des Johannes-Stelling-Preises 2025.

Michel Friedman fordert in Schwerin mehr Engagement für die Demokratie bei der Verleihung des Johannes-Stelling-Preises 2025.
Michel Friedman fordert in Schwerin mehr Engagement für die Demokratie bei der Verleihung des Johannes-Stelling-Preises 2025.

Friedman fordert mehr demokratisches Engagement bei Preisverleihung in Schwerin

Am 28. Oktober 2025 hielt der bekannte Publizist und Jurist Michel Friedman eine eindringliche Festrede anlässlich der 20. Verleihung des Johannes-Stelling-Preises in Schwerin. Vor einem interessierten Publikum sprach er über die drängenden Herausforderungen, vor denen die Demokratie in Deutschland steht, und forderte ein stärkeres Engagement der Bürgerinnen und Bürger.

Friedman warnte ausdrücklich, dass in den nächsten vier bis acht Jahren entscheidende Weichen für die Zukunft der Demokratie in Deutschland gestellt werden. “Wir sollten die Zeichen der Zeit erkennen und handeln”, so Friedman. Er kritisierte die gegenwärtige Streitkultur im Land, die er als unterkomplex bezeichnete, und stellte fest, dass es oft an der Bereitschaft fehle, Widersprüche offen und respektvoll auszutragen. Vielmehr werde Konflikten zu oft aus dem Weg gegangen.

Ehrung für Einsatz gegen Rassismus

Im Rahmen der Preisverleihung wurde Silvio Witt, der ehemalige Oberbürgermeister von Neubrandenburg, mit dem Johannes-Stelling-Preis ausgezeichnet. Er erhielt die Ehrung für seinen unermüdlichen Einsatz für ein buntes und tolerantes Neubrandenburg, besonders im Kontext eines Streits über das Hissen der Regenbogenflagge im Mai 2025, der zu seinem Rücktritt geführt hatte. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und erinnert an den sozialdemokratischen Politiker Johannes Stelling, der 1933 von Nationalsozialisten ermordet wurde.

Zusätzlich zu Witts Auszeichnung wurden in Schwerin drei Ehrenpreise, jeweils mit 500 Euro dotiert, an den Internationalen Fußball-Club Rostock, den Stadtschülerinnenrat Schwerin sowie an die engagierten Bürger Eckart Hübner und Bernd Kleist verliehen. Diese Auszeichnungen schätzen nicht nur das individuelle Engagement, sondern ermutigen auch andere, sich aktiv gegen Rassismus und Hass zu positionieren.

Der Friedrich Dimension

Friedman, der bereits in Klütz auftrat, äußerte dort seine Unzufriedenheit über die Einmischung eines Bürgermeisters in die Programmplanung eines lokalen Literaturhauses. Dies zeigt, wie wichtig er die Unabhängigkeit und Vielfalt in der kulturellen Landschaft hält.

Mit seiner klaren Haltung gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Rassismus wurde Friedman von Julian Barlen, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, gewürdigt. Barlen betonte, dass es wichtig sei, solche klaren Positionen zu unterstützen, um die Werte der Demokratie zu schützen.

Insgesamt zeigt die Veranstaltung eindrucksvoll, wie wichtig es ist, dass wir uns als Gesellschaft aktiv für unsere Werte einsetzen und den mündigen Bürger von heute stärken. Friedman fordert uns auf, die Stimme zu erheben und nicht wegzuschauen, sondern den Dialog auch bei schwierigen Themen zu suchen. Denn nur so kann es gelingen, eine offene und vielfältige Gesellschaft zu erhalten.