Altkleidercontainer in Sternberg verschwunden: Wo soll die Kleidung hin?

Altkleidercontainer in Sternberg verschwunden: Wo soll die Kleidung hin?

Ludwigslust-Parchim, Deutschland - In Köln steht der Kleiderschrank vielerorts wieder einmal vor einer Herausforderung. Der Bedarf an Platz verlangt nach einem Ausmisten der alten Klamotten. Aber was tun mit den nicht mehr gebrauchten Textilien? Wer jetzt denkt, dass es eine einfache Entscheidung zwischen Wegwerfen und Weitergeben gibt, wird schnell mit der Realität konfrontiert: Altkleidercontainer sind rar geworden. Die Container, die einst aus dem Stadtbild nicht wegzudenken waren, verschwinden zunehmend, was das Entsorgen von Altkleidern wesentlich komplizierter macht. Aktuell ist die Zusammenarbeit zwischen den Anwohnern und gemeinnützigen Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz nicht so reibungslos, wie es sein sollte. Viele Container wurden aufgrund von Vermüllung und hohen Kosten für deren Reinigung entfernt, sodass die zuletzt verbliebenen Sammelbehälter, wie beispielsweise einer bei der Sternberger Wohnungsbaugesellschaft, immer schwerer zu finden sind und sich hinter Gebäuden verbergen.

Die Situation wird durch die neu eingeführte Getrenntsammlungspflicht für Altstoffe ab dem 1. Januar 2025 noch verschärft. Diese EU-Richtlinie zielt darauf ab, den Anfall von Abfällen zu reduzieren und gleichzeitig die Wiederverwertung von Textilien zu fördern. Laut einer Erhebung landen in Deutschland über eine Million Tonnen Alttextilien jährlich in Containern, wobei nur etwa 50 Prozent erneut verwendet werden können. Ziemlich ernüchternd, wenn man bedenkt, dass der Rest oft vernichtet wird oder weit weg, oft außerhalb der EU, verkauft wird, wie die Berichterstattung von ZDF zeigt.

Weg der Alttextilien

Während das Recycling von Altkleidern im Fokus der neuen EU-Regelungen steht, gibt es einen drängenden Hinweis: Kaputte oder stark verschmutzte Kleidung sollte in die Restmülltonne. Gut erhaltene Bekleidung, Schuhe, Accessoires und Heimtextilien hingegen sind für die Kleidersammlung geeignet. Doch was passiert mit den Textilien, die nicht mehr tragbar sind? Diese werden in der Regel an Verwertungsgesellschaften übergeben. Dort werden sie beispielsweise zu Fußmatten oder Putzlappen verarbeitet. Ein Umfeld schaffen, in dem Wiederverwertung statt Müllproduktion im Vordergrund steht – das ist das Ziel, das auch DRK verfolgt. Der Erlös aus der Verwertung unterstützt wichtige soziale Projekte wie die Jugendarbeit.

Die Auswirkungen von Vermüllung

Ein großes Problem sind die immer mehr verunreinigten Altkleidercontainer. Wenn gut erhaltene Kleidung in einem Umfeld landet, das durch Vermüllung geprägt ist, wird sie oft unbrauchbar. Dies führt dazu, dass trotzdem mehr Textilien im Hausmüll landen, was die Umwelt weiter belastet. In Ludwigslust-Parchim beispielsweise halten sich die meisten Einwohner an die Regelungen zur Altkleidersammlung und nur 1,84 Prozent der verwertbaren Bekleidung landeten dort im Müll. Ein Vergleich zeigt, dass in anderen europäischen Ländern wie Lettland und Spanien die Sammelquoten deutlich niedriger sind – hier ist der Kampf gegen die Vermüllung ungefähr ein ganz anderes Kaliber.

Mit den neuen Bestimmungen wird auch die Diskussion um die „Erweiterte Herstellerverantwortung“ lauter. Dies bedeutet, dass Hersteller für die Sammlung und Wiederverwertung ihrer Produkte zahlen müssen. Da die Sortierung von Textilien allerdings teuer und personalkostenintensiv ist, sind Veränderungen in der Branche dringend nötig, um die Verwertung und den Recyclingprozess zu verbessern.

Auf dem Weg zur Lösung ist es jedoch entscheidend, dass die Verbraucher weniger kaufen und langlebigere Produkte wählen. Labels wie Blauer Engel oder Grüner Knopf könnten dabei helfen, bewusster einzukaufen und einen kleinen Beitrag zur Entlastung der Umwelt zu leisten. Auch Kleidertausch- und Second-Hand-Käufe sollten wieder Hoch im Kurs stehen. Im Angesicht dieser Herausforderungen, steht jeder Einzelne in der Verantwortung, um gemeinsam einen nachhaltigen Umgang mit Altkleidern zu fördern.

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OrtLudwigslust-Parchim, Deutschland
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