Ausschluss wegen Extremismus: Lübzer Jugendfeuerwehr zieht klare Grenzen!
Ausschluss wegen Extremismus: Lübzer Jugendfeuerwehr zieht klare Grenzen!
Lübz, Deutschland - Ein aktueller Vorfall aus Lübz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) sorgt für Aufsehen: Ein Jugendlicher wurde am vergangenen Wochenende aus der Freiwilligen Feuerwehr ausgeschlossen. Der Grund dafür sind rechtsradikale Symbole und Parolen, die er auf seinen Social-Media-Kanälen veröffentlicht hat. Bürgermeisterin Astrid Becker (Die Linke) und zwei Feuerwehrleiter haben in einer gemeinsamen Stellungnahme klargemacht, dass solche Ansichten in der Jugendfeuerwehr keinen Platz haben. „Die Jugendfeuerwehr ist ein Ort der Gemeinschaft, des Lernens und der gelebten Demokratie“, betonen sie. Rassismus, Extremismus und menschenverachtendes Gedankengut haben hier nichts verloren. Zudem wurde Strafanzeige gegen den ehemaligen Feuerwehrmann erstattet, was die Ernsthaftigkeit der Situation verdeutlicht.
Engagement gegen Extremismus
Doch dieser Ausschluss ist nicht nur ein isolierter Vorfall. Vielmehr ist er Teil eines größeren Engagements innerhalb der Feuerwehr, das extremistische Tendenzen aktiv bekämpfen will. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) hat sich klar vom Rechtsextremismus und Rassismus distanziert. „Die Nächstenhilfe erfolgt ohne Ansehen der Person“, erklärt DFV-Präsident Karl-Heinz Banse und bezeichnet rechtsextremistische Gedanken in der Feuerwehr als untragbar. Dies deckt sich mit der Idee, dass es keinen Raum für Diskriminierung und Intoleranz geben darf, auch nicht im Alltag der Feuerwehr. Der DFV ist aktuell in das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ eingebunden, das unter anderem das Projekt „Faktor 112“ umfasst, welches die Prävention gegen Extremismus und Rassismus in ländlichen Gebieten vorantreibt.
Ein zentraler Punkt der Arbeit des DFV ist die Sensibilisierung gegenüber extremistischen Äußerungen. In diesem Rahmen wurde auch der „Braunmelder“ ins Leben gerufen, ein Fortbildungsmodul zum Umgang mit Rechtsextremismus, das Handreichungen zur Erkennung und zum Umgang mit solchen Erscheinungen bietet.
Fortbildungen und Präventionsprojekte
Die Feuerwehr hat erkannt, dass es wichtig ist, nicht nur zu reagieren, sondern auch präventiv zu handeln. So werden Ehrenamtslotsen ausgebildet, die in Konfliktsituationen als Ansprechpartner fungieren. Diese erhalten Schulungen zu Themen wie Mitgliederschwund, Kindeswohlgefährdung und demokratiefeindlichem Verhalten. In den vergangenen Jahren wurden bereits zahlreiche Feuerwehrangehörige ausgebildet, um solche Themen aktiv anzugehen und das Demokratieverständnis innerhalb der Feuerwehr zu fördern.
Zusätzlich unterstützt der DFV Projekte, die sich mit der Aufarbeitung der Geschichte der Feuerwehren während der NS-Zeit befassen. Dies zeigt, dass man nicht nur die aktuellen Herausforderungen im Blick hat, sondern auch die Lehren aus der Geschichte ziehen möchte, um ein respektvolles und offenes Miteinander zu gewährleisten.
Wir können festhalten, dass dieser Vorfall in Lübz zwar zu denken gibt, aber gleichzeitig zeigt, wie engagiert die Feuerwehr in Deutschland ist, extremistischen Tendenzen entgegenzutreten. Solche Maßnahmen sind nicht nur nötig, sondern auch ein Beweis für das Bestreben, eine inklusive und demokratische Gemeinschaft zu schaffen.
Weitere Informationen dazu liefert unter anderem NDR, der Deutsche Feuerwehrverband sowie INTERSCHUTZ.
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Ort | Lübz, Deutschland |
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