Personalmangel zwingt Küstenrestaurants zu drastischen Öffnungszeiten!
Personalmangel zwingt Küstenrestaurants zu drastischen Öffnungszeiten!
Kummerow, Deutschland - In den Küstenregionen Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns spüren Urlauber die Auswirkungen eines massiven Personalmangels in der Gastronomie hautnah. Wegen des akuten Fachkräftemangels haben viele Restaurants und Bäckereien ihre Öffnungszeiten drastisch eingeschränkt. So berichten Betroffene, dass einige Betriebe später öffnen, früher schließen und sogar mehr Ruhetage einlegen mussten. Dies trifft besonders stark auf beliebte Urlaubsziele wie Sylt zu, wo einige Filialen kurzerhand schließen mussten, während neue Selbstbedienungs-Filialen in Westerland eröffnet wurden, in denen bargeldlos ohne Kassierer bezahlt werden kann. [Welt] berichtet von einer Bäckerei auf dem nordfriesischen Festland, die schon um 10 Uhr am Morgen ihre Pforten schließt, was bei vielen Urlaubern auf Unverständnis stößt.
Ein weiteres Beispiel ist das Restaurant „Saimons“ in Nieblum auf Föhr, das über den Winter hinweg nur an drei Tagen pro Woche geöffnet war. Mittlerweile hat sich die Lage etwas entspannt, und das Lokal öffnet nun wieder sechs Tage in der Woche, jedoch erst ab 12 Uhr. Der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Schleswig-Holstein, Axel Strehl, nennt die geänderten Lebensgewohnheiten der Gäste als einen der Gründe für den Rückgang des Mittagsgeschäfts. Immer weniger Besucher nehmen das klassische Mittagessen in Anspruch und frühstücken stattdessen später, was die Situation für viele Gastronomiebetriebe weiter erschwert. [Zeit] hebt hervor, dass auch in anderen Küstenorten das Mittagessen aus dem Angebot vieler Lokale gestrichen wurde.
Personalmangel als Dauerproblem
Seit der Corona-Pandemie ist der Fachkräftemangel ein Dauerthema in der Gastronomie. Laut dem Statistischen Landesamt sank die Zahl der Mitarbeiter in Gaststätten in Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr um 0,9 Prozent, während die Gästezahlen anstiegen. In Kummerow haben Restaurants nach 20 Uhr oft geschlossen, da es an Köchen mangelt. Eine Geschäftsführerin äußerte sich besorgt über die finanziellen Folgen und die eingeschränkten Möglichkeiten, Kunden zu bedienen. Auch in Schleswig-Holstein sind die Auswirkungen des Personalmangels deutlich spürbar, da das Angebot nicht mit der gestiegenen Nachfrage Schritt halten kann. [Welt] berichtet, dass eine Bäckerei in Deezbüll und Klanxbüll, die im letzten Jahr vorübergehend schließen mussten, nun zwar wieder geöffnet sind, jedoch eingeschränkte damalsreichweite vorweisen.
Die gestiegenen Energie- und Lohnkosten belasten zudem zusätzlich die Branche, während die Preissensibilität der Kunden hoch ist und die Möglichkeit einschränkt, diese gestiegenen Ausgaben weiterzugeben. Andere Regionen, wie Frankfurt, stehen vor ähnlichen Problemen: Wirt Mario Furlanello erzählt, dass er im Bornheimer Ratskeller selbst bedienen musste, während er auf die Suche nach neuen Fachkräften setzt, auch im Ausland. Die Gastronomie bleibt unter Druck, da viele Betriebe aufgrund des großen Fachkräftemangels und der steigenden Kosten Schwierigkeiten haben, konkurrenzfähig zu bleiben. [ZDF] hebt hervor, dass die Inflation Dienstleistungen und Nahrungsmittel besonders belastet, während die Mehrwertsteuer im Gastronomiebereich von 7 auf 19 Prozent erhöht wurde.
Insgesamt ist absehbar, dass sich die Krise in der Gastronomie noch über längere Zeit hinziehen wird, wenn nicht schnell Lösungen gefunden werden, um den Personalmangel zu beheben und die Branche zu entlasten. Lesen Sie weiter über die Entwicklungen in der Gastronomie in [Welt], [Zeit] und [ZDF].
Details | |
---|---|
Ort | Kummerow, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)