Neues Leben für sterbende Innenstädte: Ideen für MV im Fokus!

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Innovative Konzepte zur Revitalisierung leerstehender Innenstädte in Mecklenburg-Vorpommern stehen im Fokus eines NDR Talks am 10.11.2025.

Innovative Konzepte zur Revitalisierung leerstehender Innenstädte in Mecklenburg-Vorpommern stehen im Fokus eines NDR Talks am 10.11.2025.
Innovative Konzepte zur Revitalisierung leerstehender Innenstädte in Mecklenburg-Vorpommern stehen im Fokus eines NDR Talks am 10.11.2025.

Neues Leben für sterbende Innenstädte: Ideen für MV im Fokus!

Die Innenstädte in Mecklenburg-Vorpommern haben es nicht leicht. Besonders in Städten wie Demmin und Anklam, wo in den letzten Jahren die Geschäfte reihenweise schließen mussten, ist der Rückgang der lebendigen Einkaufslandschaften spürbar. Laut einer aktuellen Untersuchung von Jan Nissen, der an der Hochschule Neubrandenburg forscht, wird sich die Funktion der Innenstädte grundlegend ändern. Nissen wird beim NDR Talk über die neuen Ideen für die oft leeren Stadtzentren berichten.

Nissen glaubt, dass wir in Zukunft nicht mehr vorwiegend konsumorientierte Orte in den Innenstädten sehen werden. Vielmehr müsse eine gemeinwohlorientierte Nutzung ins Zentrum rücken, die Begegnungen, Kultur und gemeinschaftliches Leben fördert. „Die Stadtgesellschaft muss sich den Raum aktiv aneignen, um die Innenstädte wieder lebendig zu machen“, so Nissen. Initiiert werden könnten diese Veränderungen durch einfache Aktionen, wie etwa Kindertrödelmärkte oder Straßenfußball-Turniere.

Von Leerstand zu Nutzung: Ein Wandel steht bevor

Der Onlinehandel und die Shopping-Center am Stadtrand haben eine massive Veränderung in den Innenstadtstrukturen bewirkt. Um dem entgegenzuwirken, wurden in zahlreichen Städten Deutschlands Zwischennutzungsinitiativen ins Leben gerufen. Diese Projekte zielen darauf ab, leerstehende Räume aktiv zu nutzen und somit die Attraktivität der Innenstädte zu steigern. Der Bund hat hierbei ein Netzwerk Zwischennutzung ins Leben gerufen, das am 1. Juni 2023 offiziell gestartet wurde.

Das Ziel dieses Netzwerkes ist es, bestehende Zwischennutzungsinitiativen zu vernetzen und eine zentrale Anlaufstelle für Interessierte zu bieten. So sollen Antworten auf organisatorische und rechtliche Fragen bereitgestellt werden, die oft eine Hürde für die Umsetzung solcher Projekte darstellen. Der Austausch über Best-Practice-Projekte soll zudem den Erfahrungszuwachs der Akteure fördern und die erfolgreiche Transformation von Innenstädten unterstützen.

Beispiele für gelungene Umnutzungen

Das Beispiel der „Offenen Mühle“ in Neubrandenburg zeigt eindrucksvoll, wie aus ehemaligen leerstehenden Gebäuden neue Lebensräume entstehen können. Diese Veranstaltungsstätte in einem ehemaligen Bäckerei-Gebäude wird bereits als Treffpunkt in der Gemeinschaft geschätzt und steht für die Wandelbarkeit der Innenstädte. Ähnliches geschieht auch in Orten wie Cottbus und Lüchow, wo leerstehende Räume für Hobbywerkstätten, Co-Working-Spaces und Proberäume umfunktioniert wurden.

Trotz der positiven Ansätze kann die Umnutzung von Innenstädten auch Konflikte hervorrufen. Nissen warnt vor möglichen Diskussionen über die geplante Wandelung von Straßen in Fußgängerzonen oder die Nutzung von leerstehenden Geschäften durch Initiativen, die sich für Minderheitenrechte einsetzen, was häufig zu Nachbarschaftskonflikten führen kann.

Abschließend betont Nissen, dass die Zukunft der Innenstädte ein Aushandlungsprozess sein wird. Es steht zur Diskussion, ob diese Orte diverser und lebendiger werden sollen, oder ob sie in ihrem angestammten Zustand verharren, was zu ihrem weiteren Verfall führen könnte. In Demmin, das derzeit gegen den Bedeutungsverlust ankämpft, scheint sich jedoch eine Trendwende abzuzeichnen.