Friedhof Gadebusch: 180.000 Euro für neue Wege und bessere Zugänglichkeit!
Gadebusch investiert 180.000 Euro in die Sanierung des Friedhofs. Beginn der Bauarbeiten am 8. September 2025.

Friedhof Gadebusch: 180.000 Euro für neue Wege und bessere Zugänglichkeit!
Es tut sich einiges in Gadebusch: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird das Wegenetz auf dem Friedhof der Stadt erneuert. Für die umfangreiche Sanierung hat die Kirchgemeinde gemeinsam mit der Stadt eine Investitionssumme von rund 180.000 Euro bereitgestellt. Geplant ist der Beginn der Arbeiten am Montag, dem 8. September 2025, durchgeführt von der LUT Landschafts- und Umwelttechnik GmbH Gadebusch. Abhängig von den Witterungsbedingungen sollen die Arbeiten noch im Jahr 2025 abgeschlossen werden, wie der Nordkurier berichtet.
Dr. Gerhard Schotte von der Friedhofskommission hebt hervor, dass der Zustand der Wege durch anhaltende Auswaschungen stark gelitten hat. Um diesem Missstand entgegenzuwirken, werden mehrere hundred Meter der Hauptwege saniert. Neu gepflasterte, zwei Meter breite Wege werden den Friedhof erheblich aufwerten. Zudem wird es Anpassungen an den Wegen geben, um Schäden an den Baumwurzeln zu vermeiden. Bestattermeister Tino Kobold erwartet, dass diese Maßnahmen nicht nur die Unebenheiten beheben, sondern auch Rollator-Nutzern das Gehen erheblich erleichtern werden.
Ein Blick in die Friedhofskultur
Doch der Gadebuscher Friedhof hat nicht nur mit baulichen Problemen zu kämpfen. Er ist auch ein wichtiges historisches Dokument der Stadtgeschichte. Auf den Grabsteinen sind viele Berufe verzeichnet, die einmal eine Rolle im Auf- und Ausbau der Stadt spielten, darunter Sanitätsrat, Stadtrat und Lehrer. Die Friedhofskultur zeigt einen bemerkenswerten Wandel hin zur Anonymität und es ist zu beobachten, dass alternative Bestattungsformen zunehmend an Beliebtheit gewinnen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Gräbern wider, die mit Efeu berankt und oft mit unbekannten Namen versehen sind. In der obersten Ebene des Friedhofs sind zudem 21 Kriegsgräber aus dem Zweiten Weltkrieg zu finden, die gepflegt sind und einen starken Eindruck hinterlassen, erzählt die Maurine Radegast.
Ein kultureller Begegnungsort
Die Friedhofskultur in Deutschland, wie sie auch UNESCO beschreibt, umfasst viel mehr als nur den Ort der Beisetzung. Sie ist ein Raum für individuelle Trauerverarbeitung, ein Ort des Gedenkens und eine soziale Begegnungsstätte. Die Gestaltung der Gräber wird oft als Garten der Erinnerung verstanden, während die Pflege der alt überlieferten Bräuche und Kenntnisse in Bestattung, Landschaftsplanung und Steinmetzhandwerk weitervermittelt und bewahrt werden. Ein bemerkenswerter offener Raum für die kulturelle Entfaltung, der auch im Gadebuscher Friedhof seine Wiederspiegelung findet.
Für alle Interessierten gibt es zudem die Broschüre „Parkfriedhof Gadebusch“ in der Buchhandlung Schnürl und Müller, die umfassende Informationen über die Grabkultur, verschiedene Bestattungsformen sowie Persönlichkeiten enthält, die in Gadebusch ihre letzte Ruhe fanden. Der Friedhof bleibt somit nicht nur ein Ort des Gedenkens, sondern auch ein spannendes Kapitel in der Geschichte der Stadt.