Martensmann feiert Tradition: Rotspon und Heimatliebe in Rehna!
Erleben Sie das Martensmannfest 2025 in Rehna und Lübeck mit Tradition, Umzügen und Rotspon – ein unvergessliches Ereignis!

Martensmann feiert Tradition: Rotspon und Heimatliebe in Rehna!
Der Martensmann, eine Überlieferung aus Lübeck, steht bevor, und die Vorfreude ist in der Region spürbar. Dieses Jahr wird die Tradition des jährlichen Rotspon-Transports besonders gefeiert. Stefan Pagel, der seit elf Jahren in die Rolle des Martensmanns schlüpft, freut sich auf sein zweites Heimspiel in Rehna und hat bereits alle Hände voll zu tun, um die Veranstaltungen vorzubereiten. Am 7. November um 15 Uhr beginnt die festliche Reihe an Aktivitäten in Lübeck, wo eine Verabschiedung vor dem Rathaus stattfindet, gefolgt von einer Reise mit der Kutsche. Es ist bereits ein langer Weg, den Pagel und das Team zurückgelegt haben, denn die Geschichte des Martensmannes reicht bis ins Jahr 1520 zurück.
Der Brauch besagt, dass die Lübecker traditionell ein Fass Rotspon nach Schwerin schicken, eine Pflicht, die nicht nur Genuss, sondern auch geschichtliche Tiefe birgt. Stefan Pagel erklärte, dass die Lübecker den Transport als freiwilliges Geschenk betrachten, während die Schweriner es eher als Pflicht ansehen. Diese Meinungsschere spiegelt sich auch in der langen Tradition wider, die seit 700 Jahren besteht und eng verwoben ist mit der Geschichte der Lübecker Fehde und den daraus resultierenden Vereinbarungen, die die Weinkulinarik zwischen diesen Städten regeln. Dabei müssen Lübeck und Lüneburg jährlich 500 Gulden an den Herzog von Mecklenburg entrichten.
Festivitäten in Rehna und über die Tradition
Pagel, der vor kurzem nach Rehna gezogen ist, um die Stadt zu genießen, will Interessierten die Geschichte des Martensmanns im Klosterhof näherbringen. Dort wird die Ehre des Rotspons gefeiert, das Tradition und Gemeinschaft in Rehna und Umgebung vereint. Seine Lebensgefährtin Bettina Zeise, die als Nachtwächterin beim Martensmannfest mitwirkt, trägt zur lebendigen Stimmung bei und zeigt, wie tief die Wurzeln dieses Brauchs in der Region verankert sind. Am 8. November besucht der Martensmann zunächst Schönberg und das Volkskundemuseum, bevor es um 16 Uhr zu einem Pflegeheim in Rehna geht. Um 17 Uhr folgt ein Empfang vor dem Deutschen Haus, wo die Feierlichkeiten mit einem Umzug und anschließenden Feierlichkeiten im Klosterhof ihren Höhepunkt erreichen.
Der geschichtsträchtige Brauch hatte eine lange Unterbrechung, erlosch 1817, wurde aber 1991 auf Initiative des ehemaligen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Björn Engholm, neu ins Leben gerufen. Seit 2020 ist der Martensmann und seine Tradition sogar immaterielles Kulturerbe der UNESCO, was die Bedeutung und das Gefühl umso mehr verstärkt.
Am darauffolgenden Sonntag, dem 10. November, wird der Martensmann seinen Weg nach Schwerin fortsetzen und um 15 Uhr das dreitägige Fest in der Landeshauptstadt ausklingen lassen. Hier wird er durch die Innenstadt fahren und ein Streitgespräch vor dem Markt haben, bevor das Fass Rotspon feierlich überreicht wird. So schließt sich der Kreis und zeigt wieder einmal, wie fest verwoben Traditionen die Gemeinschaften bereichern können.