Skandal um Klützer Bürgermeister: Neuwahlen nach Antisemitismus-Vorwürfen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Nach Antisemitismus-Vorwürfen in Klütz tritt Bürgermeister Mevius zurück; Neuwahlen am 1. Februar 2026 und kulturelle Herausforderungen.

Nach Antisemitismus-Vorwürfen in Klütz tritt Bürgermeister Mevius zurück; Neuwahlen am 1. Februar 2026 und kulturelle Herausforderungen.
Nach Antisemitismus-Vorwürfen in Klütz tritt Bürgermeister Mevius zurück; Neuwahlen am 1. Februar 2026 und kulturelle Herausforderungen.

Skandal um Klützer Bürgermeister: Neuwahlen nach Antisemitismus-Vorwürfen!

Die Stadt Klütz steht derzeit im Fokus einer hitzigen Debatte, die nicht nur lokal, sondern auch überregional Wellen schlägt. Bürgermeister Jürgen Mevius wurde am Montagabend von den Stadtvertretern verabschiedet, nachdem er in die Kritik geraten war, weil er eine geplante Lesung des prominenten jüdischen Publizisten Michel Friedman abgesagt hatte. Diese Entscheidung sorgte für einen massiven Shitstorm und wurde von Oliver Hintz, dem Leiter des Klützer Literaturhauses „Uwe Johnson“, als Vorwurf des Antisemitismus gewertet. [Nordkurier] berichtet, dass dieser Streit Mevius dazu veranlasste, sein Amt niederzulegen, um der Stadt einen Neuanfang zu ermöglichen.

Mevius, der auch von einigen Klützer Bürgern unterstützt wurde, sagte, die letzten Wochen seien für ihn besonders herausfordernd gewesen. Dennoch gab es positive Gespräche über die Zukunft des Literaturhauses. Seine formelle Amtsniederlegung öffnete die Tür für Neuwahlen, die am 1. Februar 2026 stattfinden werden. Als vorläufiger Nachfolger wird Guntram Jung, der bisherige Stellvertreter, die Geschäfte übernehmen. Die Stadtvertretung hat zudem entschieden, nicht mit dem bisherigen Leiter des Literaturhauses weiter zusammenzuarbeiten. Die geplante Hannah-Arendt-Woche, die vom 10. bis 14. November 2025 hätte stattfinden sollen, wurde aufgrund diverser Absagen von Künstlern abgesagt. Ein Lichtblick in der kommenden Zeit ist jedoch eine Lesung mit der Autorin Grit Poppe, die am 12. November 2025 im Grenzhus Schlagsdorf durchgeführt wird.

Diskussion um Meinungsfreiheit und kulturelle Werte

Die Ausladung von Michel Friedman hat nicht nur die Bürger Klützes aufgerüttelt. Auch Felix Klein, der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, äußerte sich klar gegen diese Entscheidung und kritisierte sie als Angriff auf die Meinungsfreiheit. Klein bezeichnete die Angst der Gemeinde vor möglichen Störungen durch Rechtsextremisten als vorgeschoben, da die Veranstaltung erst in über einem Jahr stattfinden sollte. Er forderte die Gemeinde auf, den Beschluss im eigenen Interesse schnell zurückzunehmen. [ZDF] berichtet, dass die Kontroverse um die Lesung einen negativen Schatten auf die Werte der Toleranz, Vielfalt und Meinungsfreiheit in Klütz wirft.

Bürgermeister Mevius wies die Vorwürfe von Friedman zurück und verwies auf finanzielle Gründe für die Absage, da sein Honorar höher sei als bei anderen Lesungen. Friedman selbst hat die Entscheidung kritisiert und darauf hingewiesen, dass Kunst- und Meinungsfreiheit nicht durch Einschüchterung gefährdet werden dürfen. In der Folge kündigte ein Berliner Verein eine Demonstration gegen die Ausladung an, die für den kommenden Montag geplant ist.

Die Zukunft des Literaturhauses “Uwe Johnson”

Die Zwistigkeiten um die Lesung von Friedman werfen auch Fragen zur Zukunft des Literaturhauses auf. Trotz der Kontroversen plant der Förderverein des Literaturhauses, das Zentrum als Ort der Kultur und des Austauschs zu sichern. Derzeit zeigt sich die Stadtvertretung jedoch uneinig, was die weitere Zusammenarbeit mit dem bisherigen Leiter betrifft. Eine klare Linie ist hier noch nicht sichtbar – bleibt zu hoffen, dass Klütz in Zukunft wieder ein einladender Ort für unterschiedliche Perspektiven werden kann.

Die Entwicklungen rund um Klütz sind weitreichend und laden zur Diskussion ein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird, insbesondere mit den bevorstehenden Neuwahlen und dem Wunsch nach einem kulturellen Neuanfang.