Pflegekosten im Norden explodieren: Hamburg ist Spitzenreiter!

Pflegekosten im Norden explodieren: Hamburg ist Spitzenreiter!

Hamburg, Deutschland - Die Ausgaben für die Pflege im Heim steigen und belasten zunehmend die Familien in Deutschland. Besonders in Norddeutschland sind die Kosten in den letzten Jahren deutlich angestiegen. So berichtet NDR, dass die monatliche Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige in Hamburg seit dem 1. Juli 2025 bei 3.179 Euro liegt. Das sind satte 322 Euro mehr als im Vorjahr, was die Belastung für viele Betroffene stark erhöht. Zum Vergleich: Der bundesweite Durchschnitt beläuft sich auf 3.108 Euro.

In weiteren Bundesländern zeigen sich ähnliche Trends. In Schleswig-Holstein müssen Pflegebedürftige mit einer Eigenbeteiligung von 2.912 Euro rechnen, was einen Anstieg von 265 Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Auch Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen verzeichnen Steigerungen auf 2.752 Euro und 2.785 Euro, respektive. In Bremen sind die Pflegekosten mit 3.449 Euro im ersten Jahr am höchsten, während Sachsen-Anhalt mit 2.595 Euro die niedrigsten Kosten aufweist.

Steigende Eigenanteile – Eine Belastung für Familien

Der Verband der Ersatzkassen (vdek) beschreibt die Entwicklung als „ständigen Aufwärtstrend“. Auch die Tagesschau berichtet, dass die durchschnittliche Eigenbeteiligung im ersten Jahr eines Heimaufenthalts um 300 Euro angestiegen ist. Dies bedeutet eine monatliche Belastung von nunmehr etwa 2.984 Euro pro Pflegebedürftigen. Für viele Angehörige wird die Frage nach der Finanzierung der Pflege immer drängender.

Die Hauptkostentreiber sind graduell die Personalkosten, die in der Pflegeversicherung kaum abgedeckt sind. Laut AOK haben sich die pflegebedingten Zuzahlungen seit 2022 um 19,2 % gesteigert. Der Durchschnitt für die Gesamtbelastung liegt 2023 bei 2.267 Euro monatlich, was die Sorge um die finanzielle Absicherung der Pflegebedürftigen weiterhin verstärkt.

Politische Forderungen und Ausblick

Vorgesehen ist eine Reform, die die Eigenanteile mittelfristig senken könnte. Es wird von einem durchschnittlichen Rückgang um 498 Euro pro Monat ausgegangen, sollte eine vollständige Kostenübernahme durch die Länder realisiert werden. Aktuell ist jedoch die Realität so, dass die Belastungen eher zunehmen, während die Anzahl pflegebedürftiger Menschen steigt – bis Dezember 2023 waren es rund 5,7 Millionen, was einen Anstieg von 700.000 innerhalb von zwei Jahren bedeutet. Der Druck auf die Politik wächst, die Finanzierung der Pflege krisenfest zu gestalten und somit auch die pflegebedürftigen Menschen zu entlasten.

Die allgemeine Erhöhung der Pflegesätze ist für 2025 geplant, und die Zuschläge für pflegebedingte Aufwände werden angehoben. Trotz dieser Maßnahmen befürchten viele Experten, dass die Eigenanteile auch 2025 über dem Niveau von 2023 liegen könnten.

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OrtHamburg, Deutschland
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