Künstler verwildert Wiese bei Rerik – Kunst und Naturschutz vereint!
Bruno Blank plant den Schutz eines einzigartigen Feuchtbiotops bei Rerik, das bedrohte Arten und Kunst vereint.

Künstler verwildert Wiese bei Rerik – Kunst und Naturschutz vereint!
In der malerischen Gegend von Garvsmühlen, nahe der L122 bei Rerik, tut sich etwas Außergewöhnliches. Auf einer Fläche von 4,5 Hektar, die zum Teil ein gesetzlich geschütztes Feuchtbiotop darstellt, hat Bruno Blank, der das Areal vor 15 Jahren erwarb, eine wilde Wiese inszeniert. Diese ist nicht nur ein Rückzugsort für verschiedene Schmetterlingsarten und Sumpfpflanzen, sondern auch Heimat skurriler Kunstinstallationen, wie telefonzellengetarnte Objekte, ein kopfüber stehendes Auto und ein Moped auf einer kleinen Insel. Doch nicht alle Anwohner sind von dieser Verwilderung begeistert, einige stören sich am ungemähten Zustand der Wiese, ohne dass spezifische Namen genannt werden, wie [Ostsee-Zeitung] berichtet.
Das Biotop spielt eine wesentliche Rolle im ökologischen Gefüge der Region. Der Moorschutzbeauftragte Erik Asmus hebt die Wichtigkeit des Gebiets hervor, insbesondere als Lebensraum für bedrohte Tierarten, wie den Moorfrosch, der auf der Roten Liste steht. Moore gelten als wertvolle Lebensräume und haben entscheidenden Einfluss auf das Klima, denn sie sind effektive Kohlenstoffspeicher. Intakte Moore können mehr CO₂ speichern als Wälder, während entwässerte Moore zu CO₂-Schleudern werden. Leider sind in Deutschland nur noch etwa 5% der ursprünglichen Moore naturnah, oft gefährdet durch intensive Nutzung, wie Torfabbau und Zerstörung, wie [NABU] anmerkt.
Kunst und Natur im Einklang
Die Kombination aus Kunst und Natur macht das Areal zu einem besonderen Ziel. Die ursprünglichen Kunstobjekte, die seit Jahren auf der Wiese verstreut sind, sollten eigentlich zum Nachdenken anregen und eine Verbindung zwischen Mensch und Natur herstellen. Die vermischte Flora und Fauna, die mit den Kunstinstallationen verschmilzt, schafft ein eindrückliches Bild, das viele Besucher anziehen könnte. Doch die Zukunft des Biotops wird von Bruno Blank mit Sorge betrachtet. Er plant, das Gebiet langfristig zu schützen und möglicherweise an eine Stiftung zu übergeben, hat aber Bedenken hinsichtlich des fehlenden Personals in den Stiftungen, die sich um solche Projekte kümmern könnten.
Mit etwa 40.000 Hektar Moorfläche im Landkreis Rostock zeigen sich die Ausmaße der regionalen Moore. Diese wertvollen Ökosysteme sind nicht nur Lebensräume für verschiedene Arten, sondern auch natürliche Wasserreservoirs. Die gängige Praxis des Torfabbaus und die Entwässerung gefährden diese sensiblen Regionen. Der NABU engagiert sich daher weltweit für den Schutz und die Renaturierung von Mooren, um diesen wertvollen Lebensraum zu erhalten.
Die Bedeutung der Moore
Die verschiedenen Moortypen sind von grundlegender Bedeutung für die Biodiversität. Hochmoore, die nur durch Regenwasser gespeist werden und nährstoffarm sind, beherbergen spezielle Pflanzenarten wie Torfmoose und verschiedene Gräser. Niedermoore hingegen haben eine Verbindung zum Grundwasser und sind artenreicher, sind aber ebenso bedroht. Eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren, die in diesen Lebensräumen vorkommen, sind gefährdet. Dazu zählen die Zwerg-Birke, das langblättrige Sonnentau und viele Insektenarten, die auf der Liste bedrohter Arten stehen, wie [BfN] zusammenfasst. Die Renaturierung und der Schutz dieser Gebiete sind daher nicht nur wichtig für die Artenvielfalt, sondern auch für unsere Umwelt insgesamt.
Das Engagement von Bruno Blank für den Erhalt seines Biotops kann als Beispiel für aktive Naturschutzmaßnahmen gesehen werden. Die Verknüpfung von Kunst und Ökologie bietet nicht nur einen ästhetischen Reiz, sondern auch die Möglichkeit, Menschen für die Wichtigkeit der Moore zu sensibilisieren. Letztlich liegt die Verantwortung auf uns allen, diese wertvollen Lebensräume zu schützen und zu erhalten.