Erster Bürgerentscheid in Schwerin: Rettet den Park in Lankow!
Schwerin plant seinen ersten Bürgerentscheid zur Rücknahme des Verkaufs des Stadtteilparks in Lankow im Januar 2025.

Erster Bürgerentscheid in Schwerin: Rettet den Park in Lankow!
Am Montagabend, dem 29. September 2025, kam es im Rathaus von Schwerin zu einer bedeutenden Sitzung, die den Auftakt für einen neuen Weg der Bürgerbeteiligung in der Stadt markiert. Im Zentrum der Diskussion stand das Bürgerbegehren zur Rücknahme des Verkaufs des Stadtteilparks mit Spielplatz in Lankow. Alle Stadtvertreter waren sich einig, dass ein erfolgreicher Bürgerentscheid nicht nur positiv für die Stadt ist, sondern auch das Gefühl der Gemeinschaft stärkt, wie Schwerin News berichtet.
Einige kontroverse Punkte musste die Stadtvertretung jedoch klären. Während die Stadtverwaltung vorschlug, den Bürgerentscheid Mitte März zeitgleich mit der bevorstehenden Oberbürgermeisterwahl abzuhalten, plädierten einige Vertreter für eine Verschiebung auf November. Die CDU setzte sich letztendlich durch und schlug den 25. Januar 2025 als Termin für den ersten Bürgerentscheid in Schwerin vor. Dies wird bedeuten, dass die Stadt mit zusätzlichen Kosten von mindestens 100.000 Euro rechnen muss, da dieser Termin nicht mit der Wahl zusammenfällt. Besonders spannend ist die Tatsache, dass dies der erste inhaltliche Bürgerentscheid in der Geschichte Schwerins ist, seit der Abwahl des ehemaligen Oberbürgermeisters Claussen im Jahr 2008.
Der Bezug zum Stadtteilpark Lankow
Die Hintergründe des Bürgerbegehrens sind klar: Der Verkauf des Grundstücks an einen Investor würde die Zerstörung des beliebten Stadtteilparks und Spielplatzes in Lankow bedeuten. Der Park erstreckt sich über fast 5.000 Quadratmeter und ist ein zentraler Spiel- und Aufenthaltsort für Familien. Geplante Ersatzflächen, die in Aussicht gestellt wurden, sind laut Aktion Stadt- und Kulturschutz „dreimal kleiner“ und können den Verlust nicht ansatzweise ausgleichen. Dieser Verkauf beschleunigte die Forderungen der Aktionsgruppe Stadt- und Kulturschutz (ASK Schwerin), die den Erhalt des Parks und Spielplatzes vehement fordert.
Um den Bürgerentscheid in die Wege zu leiten, müssen mindestens 4.000 gültige Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern mit Hauptwohnsitz in Schwerin gesammelt werden. Jeder Berechtigte, auch EU-Bürger und ab 16 Jahren, kann seine Stimme abgeben. Das Sammeln der Unterschriften erfolgt durch das Herunterladen entsprechender Listen, die dann vollständig ausgefüllt zurückgesendet werden müssen. Dabei darf jede Person nur einmal unterschreiben, um die Legitimität des Entscheids zu wahren.
Blick auf die zukünftige Bürgerbeteiligung
Dieser Bürgerentscheid in Schwerin steht auch im Einklang mit einem allgemeinen Trend zur stärkeren Einbindung der Bürger in städtebauliche Entscheidungen, wie aus einem Beispiel aus Bremen hervorgeht. Dort wurde der Bürger:innenrat als Teil eines städtebaulichen Wettbewerbs eingeführt, wodurch die Bürger Stimmrecht bei der Neugestaltung ihrer Umgebung haben. Solche Modelle könnten auch in Schwerin eine Inspiration bilden, um die soziale Kohäsion zu fördern und den Menschen eine Stimme zu geben, wenn es um die Gestaltung ihrer Stadt geht, wie auf ifok dargelegt wird.
Die kommenden Monate in Schwerin werden spannend sein. Die Bürger haben die Chance, über den Erhalt eines geliebten Ortes abzustimmen, und die Stadtverwaltung sieht sich mit neuen Herausforderungen in der Bürgerbeteiligung konfrontiert. Wir sind gespannt, wie sich die Ergebnisse entwickeln werden und welche Impulse daraus für die zukünftige Stadtgestaltung hervorgehen.