Schwerin feiert: 31 Premieren und ein neues Theaterzelt!

In Schwerin startet das Mecklenburgische Staatstheater am 6. September 2025 mit 31 Premieren und neuem Zeltbetrieb.
In Schwerin startet das Mecklenburgische Staatstheater am 6. September 2025 mit 31 Premieren und neuem Zeltbetrieb. (Symbolbild/NAG)

Schwerin feiert: 31 Premieren und ein neues Theaterzelt!

Schwerin, Deutschland - Das Mecklenburgische Staatstheater hat mit brennender Vorfreude die neue Spielzeit vorgestellt, die ab dem 6. September 2025 starten wird. Unter dem Motto „Wir sind hier!“ stehen den Besuchern 31 spannende Premieren, mehr als 30 Konzerte und 18 Wiederaufnahmen bevor. Mit klassischem Repertoire, wie „Hamlet“ von Shakespeare und Brechts „Dreigroschenoper“, sowie aufregenden Uraufführungen wie „Sterni und die Astronauten“ von Milan Peschel, will das Theater ein breites Publikum ansprechen. Auch ein neues Ballettstück über den Schweriner Schlossgeist Petermännchen bildet einen Teil des Programms, das dank kultur-mv.de dynamisch und vielfältig gestaltet ist.

Ein besonders hervorstechendes Merkmal dieser Spielzeit ist die Nutzung eines neuen Theaterzeltes im Schweriner Küchengarten. Diese temporäre Spielstätte wird während der Sanierungsarbeiten im Großen Haus zur Hauptbühne. In diesem Zelt finden die Aufführungen mit ähnlicher Bühnen- und Sitzplatzanzahl wie im Großen Haus statt, wobei die Kapazitäten jedoch begrenzt sind und nur zwei Inszenierungen aus unterschiedlichen Sparten gleichzeitig gezeigt werden können. Mit einem besonderen Zelt-Abo, das 25% Rabatt auf die Eintrittspreise bietet, hofft das Staatstheater, das Publikum auch in dieser schwierigen Phase zusammenzuhalten, während der Vorverkauf für die Premieren bereits am 4. Juli startet.

Herausforderungen und Chancen

Das Staatstheater steht jedoch vor finanziellen Herausforderungen. Die Anzahl der Vorstellungen wird von 700 auf etwa 400 reduziert, was eine Prognose von 500.000 Euro weniger Einnahmen für die Saison 2025/2026 zur Folge hat. Steigende Personalkosten, bedingt durch Inflation und die Erhöhung des Mindestlohns, belasten das Budget zusätzlich. Trotz der Schwierigkeiten wird eine Auslastung pro Vorstellung erwartet, die möglicherweise über den bisherigen Werten liegt. Erfahrene Theaterverantwortliche wie der kaufmännische Geschäftsführer Christian Schwandt zeigen sich besorgt über die Zukunft, da die Zahl der festen Ensemblemitglieder von 16 auf 13 gesenkt wurde und sieben Schauspieler um ihre Verträge bangen müssen, berichtet der Nordkurier.

Diese finanziellen Herausforderungen sind im Kontext der öffentlichen Kulturfinanzierung nicht isoliert. Laut dem aktuellen Kulturfinanzbericht sind die Kulturausgaben der Gemeinden 2021 auf 14,9 Milliarden Euro gestiegen, mit einem außerordentlichen Fokus auf die Unterstützung großer Städte. Doch die Kulturausgaben sinken seit 2022 aufgrund von Haushaltskürzungen, was sich auf die Möglichkeiten der Theater und Kultureinrichtungen auswirkt. Die StädteTag Studie zeigt, dass 56% der Kulturausgaben der Gemeinden auf Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern entfallen, was verdeutlicht, wie wichtig geförderte Kulturangebote für die lokale Identität sind.

Die Herausforderungen sind groß, aber die Kanäle zur Kultur bleiben vielfältig. Das Staatstheater Schwerin hat ein gutes Händchen bewiesen, ein abwechslungsreiches Programm anzubieten, das trotz der widrigen Umstände kreativ die Tradition der darstellenden Kunst würdigt und gleichzeitig neue Wege geht. Mit einem besonderen Augenmerk auf die Verankerung im Lokalen und der Interaktion mit dem Publikum wird diese Spielzeit sicher ein Erlebnis, das nicht verpassen möchte.

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OrtSchwerin, Deutschland
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