Sozialministerin Drese fordert mehr Schutz gegen Gewalt in der Pflege!
Sozialministerin Drese fordert mehr Schutz gegen Gewalt in der Pflege!
Neubrandenburg, Deutschland - Der Landespräventionstag in Neubrandenburg hat in dieser Woche ein wichtiges Zeichen gegen Gewalt in der Pflege gesetzt. Stefanie Drese, die Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern, fordert einen sensibleren Umgang mit dem Thema und betont, dass Gewalt in der Pflege kein Tabuthema mehr sein sollte. In ihren Ausführungen unterstreicht sie, dass Gewalt nicht nur in körperlicher Form auftritt, sondern auch durch das absichtliche Ignorieren von Wünschen oder abwertende Äußerungen sichtbar wird. „Da liegt was an, und wir müssen frühzeitig dem entgegensteuern“, sagt Drese, die die Entwicklung präventiver Maßnahmen für unabdingbar hält. Die Ministerin begrüßt zudem die Sammlung und Prämierung von Best-Practice-Beispielen, die als Vorbilder dienen sollen. Ein Schritt in die richtige Richtung, wie bibliomed-pflege.de berichtet.
Die Veranstaltung in Neubrandenburg hat nicht nur die Aufmerksamkeit auf das wichtige Thema gelenkt, sondern auch drei bemerkenswerte Projekte mit dem Landespräventionspreis ausgezeichnet. Die Preisträger sind der Pommersche Diakonieverein, dessen Projekt „Gewaltschutz neu denken“ auf Bewusstseinsbildung und Gewaltprävention abzielt, sowie die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Rostock, die Deeskalationstraining und psychologische Notfallhilfe anbietet. Die Landesfachstelle Demenz hat mit einem sozialraumbezogenen Ansatz zur Förderung von Gemeinschaft ebenfalls einen Preis gewonnen. Jeder der Preisträger konnte sich über einen Pokal und ein Preisgeld von 1.000 Euro freuen.
Hintergründe zur Gewaltprävention
Gewalt in der Pflege, sei es im ambulanten oder stationären Bereich, ist ein Thema, das in der breiten Öffentlichkeit oft unterschätzt wird. Sie kann sowohl von pflegebedürftigen Personen gegen Pflegepersonal und Angehörige ausgehen als auch umgekehrt. Deshalb ist es unerlässlich, kommunale Maßnahmen zu entwickeln und zu implementieren, die bei Gewalt gegen ältere Menschen im Langzeitpflegebereich ansetzen. Das Bundesministerium für Gesundheit hat in diesem Zusammenhang ein Projekt ins Leben gerufen, das auf den Ergebnissen des europäischen Projekts MILCEA basiert und darauf abzielt, einen systematischen Präventionsansatz zu etablieren (bundesgesundheitsministerium.de).
Erfreulicherweise gibt es auch verschiedene umfangreiche Studieneinblicke zu diesem Thema. So zeigen systematische Übersichtsarbeiten, dass Gewalt unter Pflegekräften häufig vorkommt, und Empfehlungen zur Bewältigung herausfordernden Verhaltens in der Demenzpflege sind ebenso wichtig wie die Entwicklung von Präventionsstrategien (zqp.de). Ein besonders besorgniserregender Aspekt ist, dass aus den Berichten hervor geht, dass Gewalt oft sowohl gegen Betreute als auch von diesen ausgeübt wird, was die Situation zusätzlich komplex macht.
Die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Gewalt in der Pflege zu schärfen, ist mehr denn je geschehen. Die Erkenntnis, dass sowohl pflegende Angehörige als auch Senioren selbst betroffen sein können, zeigt, dass hier dringender Handlungsbedarf besteht. Eine gesunde Kultur des Miteinanders, die Verständnis und Respekt fördert, ist das Ziel, das es zu erreichen gilt.
Der Weg zur Gewaltprävention in der Pflege bleibt ein langer, doch die jüngsten Initiativen geben berechtigten Anlass zur Hoffnung. In den kommenden Monaten wird es entscheidend sein, die vorgestellten Projekte weiter zu verfolgen und deren Erkenntnisse flächendeckend umzusetzen. Nur so kann ein nachhaltiger Wandel bewirken werden und die pflegerischen Rahmenbedingungen für alle Beteiligten verbessern.
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Ort | Neubrandenburg, Deutschland |
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