Kreistag greift ein: Vorpommern-Greifswald übernimmt Anklamer Verkehrsgesellschaft!

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Der Kreistag Vorpommern-Greifswald genehmigt den Kauf der Anklamer Verkehrsgesellschaft zur Sicherung des Nahverkehrs.

Der Kreistag Vorpommern-Greifswald genehmigt den Kauf der Anklamer Verkehrsgesellschaft zur Sicherung des Nahverkehrs.
Der Kreistag Vorpommern-Greifswald genehmigt den Kauf der Anklamer Verkehrsgesellschaft zur Sicherung des Nahverkehrs.

Kreistag greift ein: Vorpommern-Greifswald übernimmt Anklamer Verkehrsgesellschaft!

Im Landkreis Vorpommern-Greifswald gibt es frische Entwicklungen, die den öffentlichen Nahverkehr betreffen. Der Kreistag hat mit großer Mehrheit dem Ankauf der Anklamer Verkehrsgesellschaft (AVG) zugestimmt. Das beeindruckende Ergebnis der Abstimmung zeigt, dass nur zwei Mitglieder sich enthalten haben, während keine Gegenstimmen verzeichnet wurden. Insgesamt zahlt der Landkreis sechs Millionen Euro für den Erwerb der AVG, die zukünftig als Tochtergesellschaft der kreiseigenen Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald (VVG) operieren wird. Der Notartermin für den Kauf wird bereits am Dienstag stattfinden und die Veränderungen sind für den 1. November vorgesehen. Damit wird der ursprünglich für den 1. Januar 2028 geplante Übernahmezeitpunkt vorgezogen.

Vizelandrat Jörg Hasselmann beschreibt die schnelle Übernahme als eine Chance, den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis aufrechtzuerhalten. Diese Eile ist nicht unbegründet; die AVG ist mit einer schwierigen finanziellen Lage konfrontiert und benötigt Unterstützung. Um die VVG zu stärken, übernimmt der Kreis zudem eine Bürgschaft in Höhe von 4,8 Millionen Euro. Nahezu 60 Angestellte der AVG können somit auf Planungssicherheit hoffen, doch die Herausforderungen im Nahverkehr bleiben bestehen. Die Geschäftsführung der AVG hat die Kreisverwaltung tatsächlich zum Teil für die finanzielle Schieflage verantwortlich gemacht, da sie angibt, dass Landesbehörden und die Verwaltung gegen ihre Interessen gewirkt hätten.

Busflotte unter Druck

Die Situation für die AVG ist jedoch angespannt. Laut Berichten von Tagesschau muss die AVG aus wirtschaftlichen Gründen einige Busse verkaufen, um entscheidend überleben zu können. Der Landkreis plant, einen Teil dieser Busse und näher liegende Betriebsflächen zu übernehmen. Bei einem Treffen des Kreistags in Pasewalk wurde deutlich, dass die AVG in der Vergangenheit eigenwirtschaftlich ohne öffentliche Zuschüsse operiert hat, was sich in letzter Zeit als nachteilig erwiesen hat. Die Einführung des Deutschlandtickets und die allgemeine Preisentwicklung haben zu erheblichen Verlusten geführt.

Vor einem Jahr hatte die AVG dem Kreis bereits Angebote zur Übernahme oder zum Kauf von Bussen unterbreitet, die jedoch abgelehnt wurden. Aktuell plant die AVG, knapp ein Drittel ihrer Busflotte abzustoßen, da sie bis Ende 2027 im Besitz der Konzession für die Buslinien ist. Landrat Michael Sack (CDU) hebt hervor, dass es sowohl das Recht als auch die Pflicht der AVG sei, den Busverkehr zu organisieren, und drängt auf zeitnahe Verhandlungen mit der Geschäftsführung.

Forderung nach fairen Verhandlungen

Anklams Bürgermeister Michael Galander mahnt dringend an, dass die Verhandlungen im Sinne der Mitarbeiter ausgeglichen und fair gestaltet werden. Er äußert Bedenken über den bisherigen Umgang mit der AVG und die Notwendigkeit für vernünftige Gespräche mit der UBB, um eine Lösung zu finden, die sowohl die Bedürfnisse der Angestellten als auch die Herausforderungen im Nahverkehr adressiert. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt, doch die Vorzeichen deuten auf spannende, wenn nicht sogar turbulente Zeiten für den öffentlichen Nahverkehr in Vorpommern-Greifswald hin.