Aktuelle Pegelstände: Ostsee droht neue Sturmflut-Alarmierung!

Erfahren Sie die aktuellen Pegelstände der Ostsee in Vorpommern-Rügen am 22.06.2025 sowie Warnhinweise und Sturmflutinformationen.
Erfahren Sie die aktuellen Pegelstände der Ostsee in Vorpommern-Rügen am 22.06.2025 sowie Warnhinweise und Sturmflutinformationen. (Symbolbild/NAG)

Aktuelle Pegelstände: Ostsee droht neue Sturmflut-Alarmierung!

Sassnitz, Deutschland - Die Ostsee zahlt immer wieder Tribut an die Naturgewalten. Heute, am 22. Juni 2025, werfen die aktuellen Pegelstände in Mecklenburg-Vorpommern ein deutliches Licht auf das Geschehen an der Küste. Die Region muss sich regelmäßig mit unterschiedlichen Hochwasserständen auseinandersetzen, und das Thema Sturmfluten ist so brandaktuell wie selten zuvor.

Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, sind die Messstationen in Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald immer im Einsatz, um die Wasserstände zu überwachen. Der mittlere Wasserstand in Warnemünde lag beispielsweise über den letzten zehn Jahren bei 507 cm, während das mittlere Niedrigwasser (MNW) bei 407 cm und das mittlere Hochwasser (MHW) bei 617 cm angesiedelt ist. Rekordwerte zeigen sich in der Geschichte: Der höchste Hochwasserstand von 770 cm wurde am 13. November 1872 gemessen.

Sturmfluten im Fokus

Die Sturmfluten an der deutschen Ostseeküste werden in die Kategorien Sturmflut (1,00 – 1,25 m über mittlerem Wasserstand), mittlere Sturmflut (1,25 – 1,50 m) und schwere Sturmflut (1,50 – 2,00 m) unterteilt. Eine sehr schwere Sturmflut hat sogar Werte über 2,00 m. Und die Aktuellen Lage ist alarmierend: Eine schwere Sturmflut sorgte im Oktober 2023 für massive Schäden von über 56 Millionen Euro. Besonders die Stadt Sassnitz meldete einen Finanzbedarf von etwa 42 Millionen Euro für die Wiederherstellung der Infrastruktur, die stark unter den Bedingungen der Sturmflut litt.

Diese Ereignisse geschehen nicht isoliert. Wie die Informationen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erläutern, sind in der Saison 2022/2023 gleich fünf Sturmfluten und zwei Niedrigwasserereignisse erfasst worden. Zur Erinnerung: Sturmfluten entstehen durch starken Wind, der Wasser gegen die Küste drückt, während Hochwasser hauptsächlich durch Regen verursacht wird. Klimawandel und steigende Meeresspiegel erhöhen die Wahrscheinlichkeit und Intensität dieser Naturphänomene.

Vorbereitungen und Warnungen

Im fall einer drohenden Sturmflut sind die zuständigen Institutionen – Bund, Länder, Kreise, Polizei und Feuerwehr – aktiv. Es gibt zahlreiche Warnkanäle, die von persönlichen Warnungen über digitale Werbetafeln bis zu sozialen Medien reichen. Wer Vorsorge treffen will, sollte Strom und Gas abstellen, wichtige Dinge sichern und Vorräte an Lebensmitteln und Trinkwasser bereitstellen. Bei Räumungsaufforderungen heißt es: Handgepäck bereitstellen und höher gelegene Orte aufsuchen.

Ein häufiges Phänomen ist, dass Sturmfluten in Deutschland meist zwischen Oktober und April auftreten. Hamburg verzeichnet hier im Schnitt rund sechs Sturmfluten pro Saison, wobei die Sturmflut im Oktober 2023 die schwerste seit 150 Jahren war und enorme Schäden anrichtete. Bisher zeigen Langzeitbeobachtungen keine signifikante Zunahme von Sturmfluten, doch langfristige Prognosen des IPCC warnen vor einem Anstieg des Meeresspiegels um bis zu 1,8 Meter bis 2100.

Die Küste ist derzeit nur zu 30 Prozent eingedeicht, was den Druck auf die bestehende Infrastruktur erhöht. Angesichts möglicher zukünftig intensiverer Sturmfluten müssen Deiche höher gebaut oder ins Landesinnere verlegt werden. Neben diesen klassischen Methoden werden auch naturbasierte Küstenschutzmaßnahmen immer wichtiger, um die Küstenlinie langfristig zu schützen.

Ein gut informiertes und vorbereitetes Publikum ist der beste Schutz gegen Naturgewalten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die kommenden Wochen entwickeln und ob die Region weiterhin mit der Wucht der Natur umgehen kann.

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OrtSassnitz, Deutschland
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