DDR-Urlaubsort auf Rügen in großer Gefahr: Behörden drohen mit Abriss!

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Das ehemalige DDR-Betriebsferienlager Gera auf Rügen steht vor der Schließung. Betreiber Candy Dassler kämpft um Erhalt und Charakter.

Das ehemalige DDR-Betriebsferienlager Gera auf Rügen steht vor der Schließung. Betreiber Candy Dassler kämpft um Erhalt und Charakter.
Das ehemalige DDR-Betriebsferienlager Gera auf Rügen steht vor der Schließung. Betreiber Candy Dassler kämpft um Erhalt und Charakter.

DDR-Urlaubsort auf Rügen in großer Gefahr: Behörden drohen mit Abriss!

In Thüringen, dem Land der Wälder, Burgen und köstlichen Bratwürste, wird viel über die Vergangenheit diskutiert. Insbesondere die Erinnerungen an die DDR sind unübersehbar, sei es in Museen oder an bestimmten Orten, die Zeitgeschichte lebendig halten. Im Fokus steht dabei das „Betriebsferienlager Gera“ an der Ostsee, das seit Jahrzehnten Urlauber aus ganz Deutschland, besonders auch aus Thüringen, anzieht. Die Besucher dürfen dort in original erhaltenen DDR-Bungalows wohnen und erleben die Alltagskultur einer vergangenen Zeit. Doch die Zukunft des beliebten Ferienlagers könnte gefährdet sein, wie Thüringen24 berichtet.

Das Ferienlager, das 2017 von Candy Dassler aus Zeulenroda übernommen und liebevoll restauriert wurde, sieht sich Jetzt einem massiven Problem gegenüber. Die Behörden in Vorpommern-Rügen haben den Abriss eines Sanitärhäuschens angeordnet, das sie als „Ersatzneubau“ betrachten. Diese Maßnahmen könnten das gelegentliche Urlaubsparadies für viele Thüringer und andere Urlauber erheblich beeinträchtigen, da sie mit hohen Strafen in Höhe von 17.500 Euro oder gar mehr konfrontiert sind, falls die behördlichen Auflagen nicht erfüllt werden. Für Dassler bedeutet dies nicht nur eine finanzielle Belastung, sondern auch den drohenden Verlust des einzigartigen DDR-Charakters der Anlage.

Kultur und Nostalgie unter Druck

Das „Betriebsferienlager Gera“ ist weit mehr als nur ein Übernachtungsort; es steht für ein Stück DDR-Geschichte und die damit verbundenen Erinnerungen. In einer Zeit, in der der Tourismus in der DDR stark reglementiert war, wurde den Bürgern vor allem durch staatliche Einrichtungen und Programme Urlaub ermöglicht. Innerhalb von wenigen Jahrzehnten entstand eine ganz eigene Urlaubs- und Reisekultur im sozialistischen System, das unter anderem die beliebten Reiseziele Rügen und Usedom beinhaltete. Der Wikipedia-Artikel über den Tourismus in der DDR hebt hervor, dass bis zu 60% der Reisen über minderungen Betriebsferienlager organisiert wurden, die einen erheblichen Teil des Lebens der Menschen prägten.

Auch heute strömen viele nostalgische Urlauber ins Ferienlager, um die Atmosphäre der DDR zu erleben. Initiative für den Erhalt der Ferienlager-Gegebenheiten ist nun auch ein Aufruf an die Öffentlichkeit: Der DDR-Oldtimer-Club hat eine Petition ins Leben gerufen, um auf die Wichtigkeit des Erhalts aufmerksam zu machen. Bisher wurden über 400 Unterschriften gesammelt. Die Betreiber von Ferienlagern haben ein gutes Händchen für die Bedürfnisse der Gäste, aber das Schicksal des Sanierungsprojekts ist noch ungewiss. Wenn das Sanitärhäuschen abgerissen wird, könnte die Vermietbarkeit der Bungalows in Gefahr sein, was nicht nur einen wirtschaftlichen Verlust für das Unternehmen bedeutet, sondern auch einen kulturellen.

In einer Zeit, in der die Modernisierung vielerorts Vorrang hat, bleibt zu hoffen, dass ein Mittelweg gefunden werden kann, der sowohl den Erhalt der historischen Substanz als auch die Befriedigung der behördlichen Auflagen sicherstellt. Der Charme der DDR und die damit verbundene Alltagskultur sollten nicht in der Vergessenheit verschwinden – schließlich sind es solche Orte, die unsere Geschichte mit Leben füllen.

Die Diskussion um das Ferienlager ist ein weiteres Beispiel für die anhaltende Auseinandersetzung mit der DDR-Vergangenheit Deutschlands und zeigt, wie wichtig es ist, Erinnerungsorte zu bewahren. Ob und wie das „Betriebsferienlager Gera“ seine Türen weiterhin öffnen kann, bleibt abzuwarten. Aber eines ist sicher: Die Nostalgie und die Verbundenheit zur Vergangenheit sind stark und wirksam, und viele hoffen, dass die behördlichen Hürden überwunden werden können.