Wohnungsnot in Rostock: Mietpreise steigen, Zukunft ungewiss!
Rostocks Wohnungsmarkt ist angespannt: Hohe Preise, niedriger Leerstand und Herausforderungen für Studierende und Geringverdiener.

Wohnungsnot in Rostock: Mietpreise steigen, Zukunft ungewiss!
Die Wohnungssuche in Rostock gestaltet sich für viele Menschen zunehmend als ein Wettlauf gegen die Zeit. Aktuell ist der Wohnungsmarkt der Hansestadt stark umkämpft, mit einem Leerstand von weniger als 1%. Dies führt dazu, dass insbesondere Geringverdiener, Migranten, Menschen mit Behinderungen und Studierende in der Suche nach einem passenden Zuhause vor großen Herausforderungen stehen. Im Podcast „MV im Fokus“ werden die Probleme, die bei der Wohnungssuche auftreten, ausführlich besprochen.
Die Situation für Studierende ist besonders angespannt, wie die Zahlen des Studierendenwerks zeigen. Ende August meldeten sich 1.112 Bewerber auf lediglich 373 Wohnheimplätze. Der Durchschnittspreis für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft liegt bei 454 Euro, was deutlich über der Bafög-Wohnkostenpauschale von 380 Euro ist. In dieser Situation wird das für viele zur Unmöglichkeit, eine passende Unterkunft zu finden.
Herausforderungen für Familien und Migranten
Die Wohnungsknappheit betrifft nicht nur Studierende, sondern auch Familien, insbesondere jene mit vielen Kindern und geringem Einkommen. Große Wohnungen sind rar, was dazu führt, dass Familien, die bauen wollten, nun auf dem Wohnungsmarkt konkurrieren müssen. Darüber hinaus haben ausländische Studierende und Migranten häufig mit massiven Vorurteilen zu kämpfen. Vermieter gehen oft davon aus, dass Migranten über keine finanziellen Mittel verfügen, was die Suche nach einem Zuhause zusätzlich erschwert.
Miriam Gedrose vom Verein „Rostock hilft“ empfiehlt, Bewerbungen für Wohnungen durch personalisierte Steckbriefe und Fotos aufzuwerten, um potenzielle Vermieter zu überzeugen. Ein Lichtblick sind die laufenden Bauarbeiten für 300 neue Wohnheimplätze in der Rostocker Südstadt. Diese sollen im April fertiggestellt sein und könnten die angespannte Lage etwas entschärfen.
Gemeinsame Anstrengungen für eine bessere Zukunft
Die Rostocker Wohnungsgesellschaft Wiro hat zudem ein Programm mit dem Titel „Bleib im Quartier, Miete stabil“ ins Leben gerufen, um bestehenden Mietern eine gewisse Stabilität zu bieten. Auf einem NDR Talk äußerten viele Bürger den Wunsch, die Mieten in Rostock zu senken, um mehr Menschen ein Zuhause zu ermöglichen.
Ein weiteres Projekt, „Moins“, hat das Ziel, Obdachlosen schnell zu helfen. Die Stadtverwaltung schätzt, dass es in Rostock etwa 360 obdachlose Menschen gibt, wobei die Dunkelziffer noch höher sein könnte. Rostock beteiligt sich darüber hinaus an einer EU-weiten Pilotstudie zur Obdachlosigkeit, die die Ursachenforschung und den Austausch zwischen Kommunen zum Ziel hat. Dies zeigt, dass die Stadt bemüht ist, die Probleme an der Wurzel anzugehen.
Ein positives Zeichen ist die Eröffnung einer neuen Senioren-WG in Evershagen durch den Verein „Tausamen tau hus“. Solche Initiativen sind wichtig, um den verschiedenen Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden und um ein gemeinschaftliches Miteinander in der Stadt zu fördern.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen auf dem Rostocker Wohnungsmarkt groß sind, aber durch verschiedene Projekte und Programme Hoffnung für die Zukunft besteht. Architekt Andreas Krüger sieht durch die neuen Bundesgesetze, die den Wohnungsbau beschleunigen sollen, Chancen für Rostock, um den Wohnraum der Stadt zu erweitern und für alle zugänglich zu machen.
