AfD in Sachsen-Anhalt: Lehrermund verboten? Ein Antrag sorgt für Aufregung!
Die AfD in Sachsen-Anhalt plant, Lehrern politische Äußerungen im Unterricht zu verbieten, was auf Kritik und Widerstand stößt.

AfD in Sachsen-Anhalt: Lehrermund verboten? Ein Antrag sorgt für Aufregung!
Die politische Landschaft in Sachsen-Anhalt könnte sich bald wieder gehörig ändern. Am 9. Oktober 2025 präsentierte Hans-Thomas Tillschneider, der Vizeparteichef der AfD, im Rahmen eines Interviews mit dem Spiegel seine umstrittenen Forderungen zur Bildungs- und Kulturpolitik. Kern seines Anliegens ist ein Antrag, der im kommenden Landtag zur Diskussion steht und Lehrkräften das Verbot auferlegen will, politische Meinungen im Unterricht zu äußern. Tillschneider argumentiert, dass Antirassismus und Diversität, die seiner Meinung nach als “Vielfaltspropaganda” bezeichnet werden, eine Bedrohung für die „heterosexuelle Normalität“ darstellen, die er für zentral für den Fortbestand der Gesellschaft erachtet. Dies berichtet Deutschlandfunk, der die Meldung zum Thema ausführlich aufbereitet hat.
Ein weiterer Aspekt, den die AfD in ihrem Antrag behandelt, ist die Überprüfung bestehender Schulnamen und die künftige Genehmigung von Schulen, die mit politischen oder weltanschaulichen Inhalten in Verbindung stehen. Damit sollen sowohl neue als auch bereits bestehende Einrichtungen evaluiert werden. Die pädagogische Rolle von Lehrkräften wird von der AfD als Grenzfall betrachtet. Tatsächlich soll damit auch eine klare Linie gezogen werden, um jegliche Form von Werbung für politische Parteien zu unterbinden. N-TV berichtet, dass SPD-Fraktionschefin Katja Pähle den Antrag hart kritisiert und ihn als „Kulturkampfrhetorik“ bezeichnet. Sie verweist auf den Beutelsbacher Konsens, der besagt, dass Lehrer Schüler bei der Urteilsbildung unterstützen und nicht indoktrinieren dürfen.
Bildungspolitische Herausforderungen
Lehrkräfte sind in dieser Thematik sichtlich verunsichert. Wie kann man den Forderungen der AfD begegnen und gleichzeitig der Pflicht zur politischen Neutralität gerecht werden? Der rechtliche Rahmen bildet hier eine große Herausforderung. Die Schulen sind dazu angehalten, die Gefahren verfassungsfeindlicher Positionen aufzuklären, ohne dabei die Neutralität zu verlieren. Laut Institut für Menschenrechte ist ein kritisches Auseinandersetzen mit der AfD als rechtsextremer Partei unumgänglich, auch wenn sie demokratisch gewählt wurde. Der Beutelsbacher Konsens stellt klar, dass rechtsextreme Ansichten im Unterricht nicht als gleichwertig zu behandeln sind.
Besondere Aufmerksamkeit sollte dem Phänomen geschenkt werden, dass die AfD verstärkt auf Social-Media-Kanälen wie TikTok aktiv ist. Schulen und Lehrkräfte sollten darauf vorbereitet sein, diese rechtsextremen Argumentationsmuster nicht nur aufzudecken, sondern auch fundiert zu analysieren und zu bekämpfen. Die Integration politischer Bildung in den Unterricht sollte daher fächerübergreifend und ansprechend gestaltet werden, um den Schülern kritisches Denken zu vermitteln.
Die politische Stimmung in Sachsen-Anhalt
Die AfD hat in den letzten Umfragen einen Aufwärtstrend verzeichnet und wird teilweise mit bis zu 39 Prozent als stärkste Kraft in Sachsen-Anhalt angegeben. In diesem Kontext rechnet sich die Partei Chancen bei den bevorstehenden Landtagswahlen im kommenden Jahr aus. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Debatte rund um Bildung und kulturelle Identität entwickeln wird und welche Folgen dies für die Schulen und das Lehrpersonal haben wird.
Die Themen rund um die AfD im Unterricht und die politisch geforderte Neutralität sind hochaktuell und berühren nicht nur die Bildungspolitik in Sachsen-Anhalt, sondern werfen auch generelle Fragen zur Rolle von Schulen im politischen Diskurs auf. Die kommenden Monate versprechen spannende Diskussionen.