Blendgefahr für Radfahrer: ADFC fordert Schutzmaßnahmen in Sachsen-Anhalt!
Radfahrer in Sachsen-Anhalt sind durch Blendung von Fahrzeuglichtern gefährdet. ADFC fordert Blendschutz an kritischen Strecken.

Blendgefahr für Radfahrer: ADFC fordert Schutzmaßnahmen in Sachsen-Anhalt!
Was tut sich in Dessau-Roßlau? Die Sicherheit der Radfahrer steht aktuell im Mittelpunkt der Diskussion. Frank Brune vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) äußert ernsthafte Bedenken, da insbesondere einseitige Radwege an Landstraßen, die oft baulich abgesenkt sind, eine Gefahrenquelle darstellen. Radfahrer werden in den grellen Scheinwerferkegel von Autos hineingeleuchtet und fühlen sich dadurch stark geblendet. Die Entwicklung moderner Fahrzeuge, die auf LED- oder Laserlicht setzen, verbessert zwar die Sicht für Autofahrer, vergrößert jedoch die Blendgefahr für Radfahrer erheblich. Diese Art von Blendung kann die Reaktionsfähigkeit und Wahrnehmung von Radfahrern stark beeinträchtigen und hat bereits zu schweren Unfällen in Sachsen-Anhalt geführt, berichtet MDR.
Der ADFC sieht in der Installation von Blendschutz an kritischen Stellen eine notwendige Maßnahme. Diese Schutzvorrichtungen bestehen aus eng stehenden Pfosten, die das direkte Scheinwerferlicht abfangen. Pilotprojekte, wie der Radweg zwischen Dessau und Roßlau oder die Elbebrücke in Wittenberg, haben gezeigt, wie Blendschutz funktionieren kann. Allerdings kämpfen die Verantwortlichen mit Platzmangel und hohen Kosten, um solche Anlagen einzuführen. Sicherheit für Radfahrer muss dabei ganz oben auf der Prioritätenliste stehen.
Blendung als weit verbreitetes Problem
Beim Blick über den Tellerrand zeigt eine europaweite Umfrage, die vom ADAC in Zusammenarbeit mit anderen Automobilclubs durchgeführt wurde, dass 90 Prozent der Autofahrenden in Deutschland sich ebenfalls geblendet fühlen. Besonders betroffen sind jüngere Fahrer bis 35 Jahre, von denen 32 Prozent regelmäßig oder fast immer unter Blendung leiden, während diese Problematik bei über 50-Jährigen nur 23 Prozent betrifft. Die Umfrage zeigt eindrucksvoll, dass die Blendung durch Fernlicht die Hauptursache darstellt. Ein beachtlicher Teil der Autofahrer, genau genommen 67 Prozent, bewertet die Blendung durch Fahrzeugbeleuchtung als untragbar oder zumindest störend (ADAC).
So bleibt es nicht aus, dass 61,7 Prozent der Befragten Blendung als störend empfinden. Über 27 Prozent berichten von Stress oder Müdigkeit aufgrund dieser starken Blendung. Besonders drastisch ist, dass 50 Prozent der Autofahrer die Augen zusammenkneifen oder sogar schließen, wenn sie mit grellem Licht konfrontiert werden. Diese Problematik wird durch ungünstige Wetterverhältnisse wie Dunkelheit, Nebel, Regen oder Schnee nur verschärft. Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass der ADAC plant, wissenschaftliche Studien zur Ursachenforschung von Blendung zu initiieren und praxisnahe Lösungen zu entwickeln.
Handlungsbedarf erkannt
Auf dem Symposium gegen Blendung im Straßenverkehr, bei dem über 60 Experten aus Industrie, Wissenschaft und Verbraucherschutz zusammenkamen, wurde intensiv über mögliche technische und regulatorische Maßnahmen diskutiert. Der Technikpräsident des ADAC, Karsten Schulze, fordert eine Anpassung bestehender Vorschriften zur Fahrzeugbeleuchtung an reale Straßenverhältnisse. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören unter anderem die Begrenzung der Leuchtdichte von Scheinwerfern, die Optimierung adaptiver Fernlichtsysteme sowie Vorschriften für effektive Scheinwerfer-Reinigungsanlagen und automatische Leuchtweitenregulierung. Zudem wird angestrebt, weiche Übergänge zwischen hellen und dunklen Bereichen zu schaffen, um die Belastung des menschlichen Auges zu verringern (Presseportal).
Insgesamt wird deutlich, dass die Sicherheit im Straßenverkehr sowohl für Radfahrer als auch für Autofahrer eine vorrangige Rolle spielt. Der ADFC und andere Organisationen setzen sich vehement dafür ein, dass geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung der Blendung ergriffen werden, um somit die Verkehrssicherheit für alle zu erhöhen.