Brunftzeit im Wald: Jäger Scholz kämpft gegen rotwildbedingten Verbiss

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Erfahren Sie, wie die Brunftzeit des Rotwilds in Sachsen-Anhalt die Forstwirtschaft beeinflusst und welche Maßnahmen zur Wildlenkung ergriffen werden.

Erfahren Sie, wie die Brunftzeit des Rotwilds in Sachsen-Anhalt die Forstwirtschaft beeinflusst und welche Maßnahmen zur Wildlenkung ergriffen werden.
Erfahren Sie, wie die Brunftzeit des Rotwilds in Sachsen-Anhalt die Forstwirtschaft beeinflusst und welche Maßnahmen zur Wildlenkung ergriffen werden.

Brunftzeit im Wald: Jäger Scholz kämpft gegen rotwildbedingten Verbiss

Der herbstliche Wald präsentiert sich derzeit in voller Pracht, und für die Jäger des Landes ist dies keine gewöhnliche Zeit. Der 14. Oktober markiert die Brunftzeit des Rotwilds. Ein Naturereignis, das nicht nur die Tiere, sondern auch die Menschen in seinen Bann zieht. Carsten Scholz, ein erfahrener Jäger, beobachtet dieses Naturschauspiel aufmerksam und hat seine eigene besondere Sicht auf die Zusammenhänge zwischen Wild und Wald. MDR berichtet, dass Scholz 150 Jahre alte Buchen entdeckt hat, die unter einem dichten Blätterdach relativ wenig Sonnenlicht abbekommen. Hier wachsen zierliche neue Bäumchen, die er auf Verbiss untersucht.

Der Verbiss, ein schädlicher Zustand für viele junge Bäume, geschieht besonders häufig, wenn Rotwild in der Nähe ist. Diese Tiere favorisieren die Knospen und Blätter junger Pflanzen, was nicht nur der Forstwirtschaft das Leben schwer macht, sondern auch die Verjüngung des Waldes gefährdet. Durch verbissene Stämme verlieren die Bäume nicht nur an Wert, sondern das gleichmäßige Wachstum wird auch behindert.

Die Herausforderungen für die Forstwirtschaft

Die Auswirkungen des Verbisses sind vielfältig. Zu viel Rotwild kann die natürliche Regeneration der Wälder erheblich beeinträchtigen, weshalb eine durchdachte Wildlenkung unerlässlich ist. Scholz betont, dass das Konzept der Wildlenkung nur funktioniert, wenn alle Jäger an einem Strang ziehen. Die Taktik umfasst Bereiche im Wald, wo das Wild nicht gestört wird. Solche Freiflächen bieten den Tieren Rückzugsmöglichkeiten, wo sie in Ruhe fressen können. Dies ist entscheidend, um die Futteraufnahme im Wald zu regulieren und den Verbiss zu minimieren.

In den kritischen Phasen der Vegetationsperiode, vor allem im Frühling, erkennt man die Folgen von Winter- und Sommerverbiss. Das Wild nutzt die frischen Triebe und Blätter, was in den heißen Monaten auf eine Umschichtung von Energie und Nährstoffen für die Pflanzen hindeutet. Laut Waldwissen kann der Austrieb der Bäume dabei stark variieren, abhängig von der Baumart und den Witterungsverhältnissen. Dies spielt eine wesentliche Rolle für die Attraktivität des Laubes und die Anfälligkeit für Verbiss.

Verschiedene Einflüsse auf den Wald

Die Vitalität der Bäume und deren Blätter ist entscheidend, um den Wildverbiss zu beeinflussen. Vitalitätseinbußen, etwa durch Insektenbefall oder Krankheiten, machen das Laub weniger schmackhaft für das Wild. Außerdem fallen die Blätter unterschiedlich schnell – oft bereits im Oktober, wobei der Blattfall je nach Umwelteinflüssen und Baumart erheblich schwanken kann. Dies wird oft zum Verhängnis, denn im Spätsommer und Frühwinter stehen dem Wild noch genug Alternativen wie Früchte und Pilze zur Verfügung, was die Fressgewohnheiten nachhaltig beeinflussen kann.

Um den Wald nachhaltig zu bewirtschaften und gleichzeitig die Balancen zwischen Mensch und Natur zu wahren, ist der Dialog zwischen Jägern und Forstwirten von größter Bedeutung. So haben alle Beteiligten die Chance, ihren Teil zu einer gesunden und artenreichen Waldlandschaft beizutragen, die sowohl den Wildtieren als auch der Forstwirtschaft zugutekommt. Ein gutes Händchen gepaart mit einem Sinn für Verantwortung kann dabei helfen, die Herausforderungen im Umgang mit Rotwild und Waldbewirtschaftung erfolgreich zu meistern.