Fährbetriebe in Sachsen-Anhalt: Finanzielle Notlage und Bürokratie-Krise!
Fährbetriebe in Sachsen-Anhalt: Finanzielle Notlage und Bürokratie-Krise!
Barby, Deutschland - In Sachsen-Anhalt stehen die Fährbetreiber vor großen Herausforderungen. Durch Wetterextreme wie Hoch- und Niedrigwasser, Personalausfälle und dringend benötigte Reparaturen geraten die Fährbetriebe zunehmend unter finanziellen Druck. Laut einem Bericht von MDR sind es vor allem die Gemeinden und Kommunen, die die Hauptlast der Kosten für die Fähren tragen. Der Bürgermeister von Barby, Jörn Weinert (CDU), kritisiert die derzeitige Praxis, die Finanzierung der Fähren als freiwillige Ausgabe zu betrachten. Seine Stadt gibt jährlich rund 265.000 Euro für den Betrieb von drei Fähren aus, was das Budget erheblich belastet.
Ein weiteres großes Problem sind die Personalausfälle. In Coswig kann man beispielsweise erst in einem Jahr einen neuen Fährmann einstellen. Der Betriebsleiter des Fährbetriebs, Matthias Mohs, beklagt zudem die bürokratischen Hemmnisse, die den reibungslosen Ablauf der Fährverbindungen behindern. René Schernikau, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde, fordert eine Überprüfung der gesetzlichen Anforderungen zur kurzfristigen Entlastung dieser finanziellen Situation.
Finanzielle Unterstützung durch das Land
Um den Fährbetrieben unter die Arme zu greifen, hat die Landesregierung von Sachsen-Anhalt nun finanziell Unterstützung zugesagt. Wie Verkehrsrundschau berichtet, stellt das Land knapp 360.000 Euro für zwei Fährbetreiber bereit. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die gemeindlichen Fähreigentümer von steigenden Betriebskosten und notwendigen Modernisierungen zu entlasten.
So wird beispielsweise die Saalefähre Brachwitz mit einem Zuwendungsbescheid von 160.000 Euro unterstützt, während die Elbfähre Prettin von weiteren rund 200.000 Euro profitieren soll. Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) hat großes Interesse an der Förderung dieser wichtigen Verkehrsverbindungen, die nicht nur die Fahrtwege verkürzen, sondern auch umweltfreundlicher sind.
Ein Blick in die Zukunft
Die angespannte Lage bringt auch Überlegungen mit sich, um die Infrastruktur langfristig zu verbessern. Der Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) plant einen Besuch in Barby, um die Situation der Fähren direkt vor Ort zu diskutieren. Es laufen Gespräche über mögliche Kostenbeteiligungen von umliegenden Gemeinden und Landkreisen. Außerdem prüft das Land den Bau von Brücken in vier Bereichen der Elbe, um die Fährverbindungen zu entlasten und langfristige Lösungen zu finden.
In einem Punkt sind sich die Bürgermeister einig: Bürokratische Hürden müssen abgebaut werden, um die Fähren effizient betreiben zu können. Die aktuelle Unterstützung wird als Schritt in die richtige Richtung gesehen, doch die Diskussion über kommenden Revisionen und notwendige finanzielle Mittel für Reparaturen zwischen diesen bleibt präsent und entscheidend, um die Fährbetriebe auf Kurs zu halten.
Details | |
---|---|
Ort | Barby, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)