Harz erblüht neu: Freiwillige pflanzen 3.500 Bäume für den Klimaschutz!
Freiwillige pflanzen im Harz neue Bäume für klimasichere Wälder. Niedersachsens Regierung investiert 130 Millionen Euro in den Waldumbau.

Harz erblüht neu: Freiwillige pflanzen 3.500 Bäume für den Klimaschutz!
Im Harz ist die Klimakrise deutlich spürbar: Extreme Trockenheit, heftige Stürme und der gefürchtete Borkenkäfer haben den Nadelwäldern schwer zugesetzt. Rund 80 Prozent der Fichtenbestände sind mittlerweile abgestorben, besonders in Braunlage sind etwa 1.300 Hektar betroffen. Doch es gibt Hoffnung: Freiwillige haben sich zusammengefunden, um neue Bäume für den Wald der Zukunft zu pflanzen. Laut meine-onlinezeitung.de wurden allein im Rahmen des 35-jährigen Jubiläums des Bergwaldprojekts e.V. etwa 3.500 standortheimische Bäume wie Eichen, Winterlinden und Hainbuchen gesetzt.
Einer der Unterstützer dieser Aktionsreihe ist Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer, der kürzlich an zwei Pflanzaktionen in Braunlage teilnahm. Er betonte die Wichtigkeit dieser Initiativen nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für die Sicherung der Biodiversität. Unterstützt wird das Projekt von Greenpeace e.V., der Klima-Allianz und den Niedersächsischen Landesforsten. In einem langfristigen Programm investiert die Niedersächsische Landesregierung zudem 130 Millionen Euro in eines der größten Naturwiederherstellungsprojekte außerhalb des Nationalparks.
Was genau sind die Ziele? Die Schaffung von klimastabilen und artenreichen Bergmischwäldern auf über 270 Quadratkilometern abgestorbenen Fichtenbeständen steht im Vordergrund. Rund zwei Drittel der künftigen Bestände sollen Laubbäume wie Buche und Bergahorn sein, ergänzt durch Pionierarten wie Birke und Espe. Ein Fünftel der Flächen wird für die natürliche Sukzession freigehalten, während abgestorbene Bäume und Totholz im Wald als wichtige Lebensräume erhalten bleiben.
Waldumbau und Mischkulturen
In den letzten Jahren haben sich die Strategien in der Forstwirtschaft grundlegend gewandelt. Monokulturen, die einst als optimal für die industrielle Holzernte galten, zeigen sich zunehmend als problematisch im Angesicht des Klimawandels. Mischwälder hingegen sind widerstandsfähiger gegen hohe Temperaturen und Trockenheit, berichtet tagesschau.de. Experten weisen darauf hin, dass nach den enormen Schäden seit 2018, die in der Forstwirtschaft über 25 Milliarden Euro kosten, Mischkulturen die ideale Lösung darstellen, um das Risiko eines Totalverlusts zu verringern.
Eberhard Reckleben hebt die Bedeutung der Fichte hervor, erklärt jedoch auch, dass diese nicht überhandnehmen sollte. Aus den Lehren der Fichten-Katastrophe heraus, sollte die Forstwirtschaft nun besser auf gemischte Baumarten setzen. In Trautenstein gibt es bereits positive Entwicklungen beim Waldumbau: Hier wachsen Lärchen prächtig heran. Reckleben ist optimistisch, dass in fünf Jahren bereits die Hälfte der vom Borkenkäfer betroffenen Flächen bepflanzt sein wird, vorausgesetzt, das Wetter spielt mit.
Da die Klimaprognosen für die Region besorgniserregend sind – Kiefern-Restbestände könnten in den nächsten 10 bis 20 Jahren absterben – setzt der Waldumbau auf eine Vielfalt an Baumarten und Altersklassen. So fördern nicht nur Mischwälder ein stabileres Ökosystem, sie speichern auch Niederschläge und bieten Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, was die Artenvielfalt im Harz gleichzeitig erhöht.
Mit einem guten Händchen für die Natur und einem breiten Baumarten-Spektrum wird im Harz hoffentlich ein vielfältiger und resilienter Wald für zukünftige Generationen entstehen – ein schöner Ort, der nicht nur uns, sondern auch der Natur dient.