Der bunte Wandel: Endet die Ära der beige Taxis in Deutschland?

Magdeburg diskutiert die neue Regelung zur Taxifarbe: Flexibilität und Erkennbarkeit im Wandel der Zeit.

Magdeburg diskutiert die neue Regelung zur Taxifarbe: Flexibilität und Erkennbarkeit im Wandel der Zeit.
Magdeburg diskutiert die neue Regelung zur Taxifarbe: Flexibilität und Erkennbarkeit im Wandel der Zeit.

Der bunte Wandel: Endet die Ära der beige Taxis in Deutschland?

Bundesweit hat sich im Taxi-Markt einiges getan, und das nicht zuletzt wegen neuer Regelungen in Sachsen-Anhalt, die den Verkehrswirtschaft vielleicht bald einen ganz neuen Anstrich verleihen könnten. Wenn wir uns die letzten Jahrzehnte zurückblicken, stellen wir fest, dass sich nicht nur die telefonischen Verbindungsmöglichkeiten oder Polizeiuniformen verändert haben, sondern auch die Farben der Taxen – und diese Transformation hält weiterhin an. Der klassische Farbton für Taxis, das Hell-Elfenbein (RAL 1015), wurde bereits 1971 eingeführt, nachdem der damalige Verkehrsminister Georg Leber den Farbwechsel von schwarzer zu hellbeiger Lackierung anordnete. Umstellung hatten die Unternehmer daraufhin fünf Jahre Zeit, und seitdem prägen diese Fahrzeuge das Straßenbild in vielen deutschen Städten.

Inzwischen zeigt sich jedoch, dass sich das Taxi-Image wandelt. Ein Drittel der 16 Bundesländer erlaubt mittlerweile Abweichungen von der traditionellen Farbgebung. In den nordrhein-westfälischen Straßen bleibt es zwar vorerst hellbeige, aber Bundesländer wie Sachsen-Anhalt haben den ersten Schritt gewagt und die Freiheit zur Wahl der Farbe eingeführt. Ministerin Lydia Hüskens von der FDP sieht darin nicht nur eine wirtschaftliche Chance, sondern auch einen Beitrag zur Flexibilität im Wettbewerb. Skeptiker mahnen jedoch an, dass die Erkennbarkeit ohne einheitliche Farbgebung auf der Strecke bleiben könnte.

Die Vorzüge der hellbeigen Taxis

Die stehengebliebene Farbwahl hat durchaus ihre praktischen Gründe. Helle Farben wie das Hell-Elfenbein zeigen weniger Staub und Dreck, was für Taxiunternehmer wichtig ist, da sie ihre Fahrzeuge immer in einem sauberen und einladenden Zustand präsentieren möchten. Außerdem heizen sich dunkle Autos im Sommer ohne Klimaanlage übermäßig auf – ein Aspekt, der besonders für Taxifahrer von Bedeutung ist. Experten wie Hermann Waldner, Vizepräsident des Bundesverbands Taxi und Mietwagen, betonen, dass dunkle Taxis weniger auffällig sind und die Sicherheit im Verkehr durch die sichtbaren, hellen Fahrzeuge erhöht wird.

Interessanterweise ist die Farbe Hell-Elfenbein nicht bundesweit Pflicht. Es gibt eine Vielzahl von Ausnahmen – einige Bundesländer, darunter Baden-Württemberg, Niedersachsen, und Rheinland-Pfalz, haben bereits die Wahlfreiheit für Taxiunternehmer festgelegt. Dennoch entscheiden sich die meisten Taxiunternehmen, weiterhin bei Hell-Elfenbein zu bleiben, da Fahrgäste an diese Farbe gewöhnt sind und sie einen hohen Wiedererkennungswert hat.

Die Zukunft des Taxigewerbes

Während also in Sachsen-Anhalt der Anfang gemacht wird, schlagen andere Bundesländer gelassene Töne an. An der Erkennbarkeit der Taxis, betonen Fachleute, ändert sich jedoch nicht viel, denn Taxis müssen nach wie vor als solche erkennbar sein: Mit Taxi-Lichtern auf dem Dach und der vorgeschriebenen Beschriftung sind sie weiterhin klar identifizierbar. Eine Ordnungsnummer am Heckfenster ist ebenso erforderlich, um die grünen Mitbewerber von Uber und Co. klar zu differenzieren.

Die Diskussion um die Taxifarben ist also noch lange nicht abgeschlossen, und während wir auf die bald nächsten Schritte in der Taxi- und Mietwagenbranche blicken, bleibt zu hoffen, dass das bewährte Hell-Elfenbein uns auch weiterhin auf den Straßen begleitet.