Lehrermangel: Gekündigte Lehrerin schlägt Alarm und kämpft zurück!

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Artikel behandelt die Kündigung einer Lehrerin in Stendal, die sich gegen ein Betretungsverbot wehrt, angesichts des Lehrermangels und unzureichender politischen Rückmeldungen.

Artikel behandelt die Kündigung einer Lehrerin in Stendal, die sich gegen ein Betretungsverbot wehrt, angesichts des Lehrermangels und unzureichender politischen Rückmeldungen.
Artikel behandelt die Kündigung einer Lehrerin in Stendal, die sich gegen ein Betretungsverbot wehrt, angesichts des Lehrermangels und unzureichender politischen Rückmeldungen.

Lehrermangel: Gekündigte Lehrerin schlägt Alarm und kämpft zurück!

Die Bildungspolitik steht in Deutschland vor großen Herausforderungen, insbesondere aufgrund des akuten Lehrermangels. Ein Fall, der die Problematik auf eindringliche Weise verdeutlicht, ist der einer Kündigung in Salzwedel, die zu einem Betretungsverbot für die betroffene Lehrerin führte. Wie MDR berichtet, bedeutete diese Entscheidung nicht nur den Abbruch des Kontakts zu den meisten Kollegen, sondern auch große Schwierigkeiten bei der Jobsuche in Niedersachsen, möglicherweise aufgrund der persönlichen Akte. Auch wenn eine private Schule Interesse an der Anstellung hatte, musste diese aufgrund finanzieller Engpässe absagen.

Aktuell hat die Lehrerin eine neue Anstellung als Lernbegleiterin an einer neugegründeten freien Schule gefunden, die sie als sehr erfüllend empfindet. Dennoch zeigt ihr Fall auch die anhaltende Signalwirkung, die viele Lehrer dazu bringt, sich gegen Mehrbelastungen wie die Vorgriffsstunde zu wehren. Diese Stunde wird von vielen als zu viel empfunden, insbesondere in Anbetracht des vollen Klassenverbands, der speziellen Bedürfnisse der Schüler und der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie. Laut Berichten von bpb ist die Thematik des Lehrermangels ein zentrales Element in den aktuellen Bildungsdiskussionen.

Schulische Belastungen und fehlende Rückmeldung

Die aktuelle Diskussion um Maßnahmen zur Entlastung der Lehrkräfte bringt keine Lösungen hervor. Zum Beispiel wurde die zusätzliche Stunde als nicht hilfreich gegen den Lehrermangel angesehen und könnte stattdessen zu noch mehr Ausfällen führen. Diese Bedenken konnte die betroffene Lehrerin auch gegenüber der Politik äußern, jedoch blieben ihre Kontaktversuche – etwa zu Frau Feußner und Herrn Riedel – ergebnislos. Enttäuscht äußert sie ihren Vertrauensverlust gegenüber dem Land, besonders nach dem Satz über das ‘unwiederbringliche zerstörte Vertrauensverhältnis’ in ihrer Kündigung.

Die Herausforderungen gehen über individuelle Schicksale hinaus. Experten wie Prof. Dr. Harm Kuper heben hervor, dass bis zu einem Drittel der Grundschüler die Mindeststandards in den Fächern Mathematik und Deutsch nicht erreichen und dass die Lesekompetenz vieler Kinder unzureichend ist. Bildungsserver berichtet, dass die Lehrkräfte im Durchschnitt älter werden und immer weniger junge Menschen sich für ein Lehramtsstudium entscheiden, nicht zuletzt wegen des hohen Numerus Clausus.

Strategien zur Bekämpfung des Lehrermangels

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, werden verschiedene Lösungsansätze diskutiert. Dazu gehören die Einstellung von Quereinsteigern, die möglicherweise nicht über eine umfassende pädagogische Ausbildung verfügen, wie auch die Verkürzung der Schulwoche auf vier Tage. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bringt zudem Vorschläge wie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Erhöhung der Studienplätze ein. Aktuell fehlen deutschlandweit über 12.000 Lehrkräfte.

Doch trotz der vielen Ideen und Vorschläge ist die Unsicherheit groß. Nur drei von zehn Lehrkräften arbeiten nach wie vor gesund bis zur Rente, während die Abbruchquote unter Lehramtsstudierenden besorgniserregend hoch ist. Ein Umdenken ist erforderlich, sowohl in Bezug auf die Ausbildung als auch auf die Wertschätzung der Lehrkräfte. Bildungsexperten fordern nicht nur eine Anpassung der Lehrkräfte-Ausbildung, sondern auch der Strukturen, um besser auf den akuten Bedarf zu reagieren.