Skandal um Politico: Journalisten klagen über AI-Fehler im Schiedsverfahren!

Skandal um Politico: Journalisten klagen über AI-Fehler im Schiedsverfahren!

Wittenberg, Deutschland - Ein aufregendes Kapitel in der Welt des Journalismus schreibt sich gerade bei Politico und E&E News. Die PEN Guild, eine Gewerkschaft, die mehr als 270 Journalisten in diesen Redaktionen vertritt, hat heute ein Schiedsverfahren gegen die Leitung von Politico eingeleitet. Der Streit dreht sich um die Verwendung von KI-Technologie in der Berichterstattung, die laut den Gewerkschaftern gegen vertragliche Regelungen verstößt. Dies berichtet Futurism.

Der Konflikt hat seinen Ursprung bei den Ereignissen rund um den letztjährigen Demokratischen Nationalkongress. Plötzlich erschien auf der Politico-Website ein von KI erzeugter „Live-Zusammenfassung“, und das mit nur einer Stunde Vorlaufzeit für die Redaktion. Dies sorgte nicht nur für Verwirrung, sondern auch für berechtigte Bedenken, da die KI offenbar zahlreiche Fehler machte, einschließlich erfundener Zitate und falsch geschriebener Namen. So wurde zum Beispiel Sprache verwendet, die gegen die redaktionellen Standards von Politico verstieß. Verwerflich war auch, dass diese Fehler entfernt wurden, ohne die notwendigen schriftlichen Korrekturen vorzunehmen, was einen weiteren Bruch der Standards darstellt.

Die Forderungen der PEN Guild

Die PEN Guild hat Anspruch auf eine ordnungsgemäße Vorankündigung, wenn neue Technologien eingeführt werden, die die Arbeit der Journalisten erheblich beeinflussen. Der bestehende Tarifvertrag verlangt eine Frist von 60 Tagen, doch Politico hat diese Regel missachtet. So wurde im März 2025 ein KI-Service namens „Policy Intelligence Assistance“ gestartet, der mit anhaltenden Ungenauigkeiten aufwartete und damit die Sorgen der Gewerkschaft nur verstärkte.

Die Gewerkschaft hat bereits formelle Beschwerden eingereicht, die jedoch im Sande verliefen. Dies führte nun zu diesem Schiedsverfahren, das vielleicht eine wegweisende Entscheidung für die Nutzung von KI in gewerkschaftlich organisierten Redaktionen schaffen könnte. Aktuell gibt es keine bundesweiten Standards für den Einsatz von KI in Nachrichtenredaktionen, was die Situation zusätzlich kompliziert. PEN Guild hat aus diesem Grund eine Petition ins Leben gerufen und ein Video veröffentlicht, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.

Der Druck von oben

Eine weitere Wendung in dieser Geschichte ist der Einfluss von Axel Springer, dem Mutterkonzern von Politico und dem größten Verlag in Europa. CEO Mathias Döpfner hat zuletzt angeordnet, dass alle Angestellten KI-Tools nutzen müssen. Sollte jemand darauf verzichten, muss er dies erklärlich machen. In der Praxis bedeutet dies, dass die Notwendigkeit, verantwortungsbewusst mit KI umzugehen, nicht nur auf den Schultern der Redaktion ruht, sondern auch auf den Vorgaben des Unternehmens basiert.

Die PEN Guild, die 2021 gegründet wurde und Teil der Washington-Baltimore News Guild ist, hat sich in ihrem von 2024 ratifizierten Tarifvertrag starke Schutzmaßnahmen gegen den unsachgemäßen Einsatz von KI gewährt sowie Gehaltserhöhungen und verbesserte Arbeitsbedingungen durchgesetzt. Die anstehenden Verhandlungen und das Schiedsverfahren werden nun entscheidend sein, um die künftige Rolle der Technologie im journalistischen Alltag zu klären und sicherzustellen, dass die Integrität der Berichterstattung gewahrt bleibt.

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OrtWittenberg, Deutschland
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