700 Jahre Stephaneum: Einblick in Ascherslebens Schulgeschichte!

Das Stephaneum in Aschersleben feiert 700 Jahre Schulgeschichte mit einer Ausstellung und einem Gedenkjehr an den Bauernkrieg.
Das Stephaneum in Aschersleben feiert 700 Jahre Schulgeschichte mit einer Ausstellung und einem Gedenkjehr an den Bauernkrieg. (Symbolbild/NAG)

700 Jahre Stephaneum: Einblick in Ascherslebens Schulgeschichte!

Aschersleben, Deutschland - Das Stephaneum in Aschersleben feiert in diesem Jahr einen besonderen Grund zur Freude: Die Schule blickt auf 700 Jahre ununterbrochenen Unterricht zurück, seit ihrer ersten urkundlichen Erwähnung als Lateinschule im Jahr 1325. Dieses lange Bestehen macht das Stephaneum zu einer der ältesten Bildungseinrichtungen Sachsen-Anhalts. Wie MDR berichtet, zeigt eine Ausstellung unter dem Titel „700 Jahre Stephaneum“ eindrucksvoll die Schulgeschichte und die Lebenswege vieler Ehemaliger.

Die erste schriftliche Erwähnung der Schule bezieht sich auf einen Friedensschluss zwischen der Stadt Aschersleben und dem Kloster „Unser Frauen“ bezüglich der Schulverwaltung. Diese Urkunde enthält nicht nur Regelungen zur Ernennung eines Schulmeisters, sondern auch eine Rauswurfsklausel für den Lehrer. Solche Details finden sich in den reichhaltigen Archiven des Stephaneums, die zahlreiche Schülerakten, Klassenbücher und Abiturarbeiten aus dem 19. Jahrhundert aufbewahren.

Ein besonderes Jubiläum im Kontext der Geschichte

Das Jubiläum fällt zeitgleich mit dem 500. Gedenkjahr des Bauernkrieges. Diese Verbindung wird durch eine Sonderausstellung gewürdigt, die am 24. Juni eröffnet wurde und bis zum 26. Oktober 2025 dauert. Hier wird die lange Schultradition des Stephaneums mit dem 125-jährigen Bestehen der Vereinigung ehemaliger Schüler, den „Stephaneer e.V.“, zusammengebracht. Historische Verknüpfungen zu Thomas Müntzer, einer schillernden Figur des Bauernkriegs, werden ebenfalls thematisiert. Während lange Zeit angenommen wurde, dass Müntzer Lehrer am Stephaneum war, zeigt ein Forschungsprojekt des Museums Aschersleben, dass diese Meinung nicht haltbar ist. Es werden vielmehr andere Verbindungen von Müntzer zu Aschersleben betrachtet, wie Presseportal berichtet.

Die Ausstellung bietet auch ein Begleitprogramm mit Familienführungen, einer Sütterlin-Werkstatt und Exkursionen. Ein spannendes Projekt, das die Schauplätze des Bauernkrieges im Mansfelder Land thematisiert und den Wandel durch die Jahrhunderte aufzeigt. Dies ist Teil des größeren Programms „Gerechtigkeit. Thomas Müntzer & 500 Jahre Bauernkrieg“.

Persönlichkeiten mit Aschersleben-Verbindung

Das Stephaneum hat eine bemerkenswerte Liste ehemaliger Schüler vorzuweisen, zu denen auch bedeutende Persönlichkeiten zählen. Der Chemiker Rudolf Christian Böttger, der Maler Neo Rauch und Walter Andreas Schwarz, der erste deutsche ESC-Teilnehmer, machten hier ihr Abitur. Interessanterweise hat Walter Andreas Schwarz das KZ-Außenlager Holzen überlebt. Jeder dieser Lebenswege erzählt eine eigene Geschichte, die die Identität und den Stolz der Schule prägen. Schulleiter Axel Wieczorek hebt hervor, wie wichtig das Jubiläum für die Identitätsentwicklung der aktuellen Schüler ist.

Die Geschichte des Stephaneums wird somit nicht nur rückblickend gewürdigt, sondern auch weiterhin fortgeschrieben. Die Schulakten der heutigen Schüler finden ihren Platz im Archiv, wo sie Teil der kommenden Geschichtsstunde sein werden.

Alles in allem zeigt sich, dass das Stephaneum weit mehr ist als nur eine Bildungseinrichtung. Es ist ein lebendiges Zeugnis der Geschichte, das tief in der Identität Ascherslebens verwurzelt ist.

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OrtAschersleben, Deutschland
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