Hitze-Tragödie in Radeberg: Darf der verantwortungslose Züchter bleiben?

Hitze-Tragödie in Radeberg: Darf der verantwortungslose Züchter bleiben?

Radeberg, Deutschland - In Radeberg schlägt die Tierschutzcommunity Alarm. Am vergangenen Mittwoch, den 5. Juli 2025, wurden 25 Hasen der Rasse Champagne Silver von Beamten und engagierten Ehrenamtlichen aus einer misslichen Lage befreit. Die Tiere, die in viel zu kleinen Boxen und unter extremen Hitzebedingungen gehalten wurden, erlitten großes Leid. Drei von ihnen verendeten, bevor Hilfe eintraf. Die Polizei wurde von besorgten Anwohnern alarmiert, die die leidenden Hasen gehört hatten. Der Besitzer, ein 74-jähriger deutscher Züchter, hatte die Tiere tagsüber in der prallen Sonne und ohne ausreichenden Auslauf untergebracht, wie die Sächsische Zeitung berichtet.

Aktuell sind die überlebenden Hasen im Radeberger Tierheim untergebracht. Ines Malkusch, die Chefin des Tierschutzvereins, hat einen Spendenaufruf gestartet, um Futter und Einstreu für die Not leidenden Tiere zu sichern. Doch die Geschichte nimmt eine rechtliche Wendung: Die Polizei hat ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, da das Verhalten des Züchters gegen das Tierschutzgesetz verstößt. Laut Tierschutzgesetz dürfen Tiere nicht nur vor physischem Leid, sondern auch vor Misshandlung und unzureichender Pflege geschützt werden. Hierzu könnte das Veterinäramt ein Tierhalteverbot gegen ihn aussprechen.

Was steht auf dem Spiel?

Für ein Tierhalteverbot müssen bestimmte Verstöße vorliegen, wie unzureichende Ernährung, Pflege und Bewegungsfreiheit. Das Veterinäramt wurde zwar informiert, war jedoch nicht vor Ort. Nun wird geprüft, ob der Züchter künftig keine Hasen mehr halten darf. Interessanterweise gilt ein solches Verbot unbefristet und betrifft die spezielle Tierart, bei der die Verstöße festgestellt wurden. Der Züchter hat allerdings die Möglichkeit, einen Antrag auf Aufhebung des Verbots zu stellen, wenn er in der Lage ist, nachzuweisen, dass er künftig für das Wohl seiner Tiere sorgt.

„Wir möchten nicht nur die vorhandenen Tiere retten, sondern auch klarstellen, dass solche Verstöße nicht toleriert werden“, so Malkusch. Laut Berichten gibt es in diesem Jahr bereits sieben Tierhalteverbote, jedoch keine speziell für Hasenhalter. In der Tierschutz-Community besteht Einigkeit darüber, dass die Durchsetzung des Tierschutzrechts verbessert werden muss, um künftigen Misshandlungen frühzeitig entgegenzuwirken.

Die rechtlichen Hintergründe

Das Tierschutzgesetz, das in Deutschland für alle Tiere gilt, erlegt Haltern die Verantwortung auf, für eine artgerechte Haltung zu sorgen. Verstöße können sowohl nach dem Tierschutzgesetz als auch nach dem Strafgesetzbuch geahndet werden. Ein Tierhalteverbot kann durch die zuständigen Behörden erlassen werden, wenn wiederholt oder grob gegen die gesetzlichen Vorgaben verstoßen wird. Es sind jedoch erhebliche Herausforderungen zu bewältigen, kabarettähnlich angeführte Berichte zeigen Mängel in der Durchsetzung von Tierschutzrechtsnormen auf. Die Tierschutzbund berichtet, dass Tierschutzverstöße oft nicht ausreichend verfolgt werden, da den Behörden die Ressourcen fehlen.

Mit dem Vorfall in Radeberg wird nun deutlich, wie wichtig es ist, die Augen für Missstände offen zu halten und schnell zu handeln. Lassen wir die Stimmen der Tiere nicht ungehört! Jeder kann einen Beitrag leisten, sei es durch Spenden oder durch das Melden von Missständen. Tierschutz ist eine gemeinsame Aufgabe und jeder von uns ist gefragt.

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OrtRadeberg, Deutschland
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