Über 100 unbegleitete Minderjährige: Bautzens Flüchtlingszahlen steigen!

Über 100 unbegleitete Minderjährige: Bautzens Flüchtlingszahlen steigen!

Bautzen, Deutschland - Im Landkreis Bautzen wird die Betreuung allein angereister minderjähriger Flüchtlinge zu einem immer drängenderen Thema. Aktuell sind über 100 dieser jungen Menschen in der Region untergebracht, wie Radiolausitz berichtet. Ende April 2023 waren es 113 minderjährige Flüchtlinge, die rund zur Hälfte in Wohngruppen in Bautzen, Hoyerswerda und Radeberg leben. Diese Einrichtungen bieten den Jugendlichen nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch Unterstützung in ihrem Alltag.

Besonders auffällig ist, dass die Minderjährigen monatlich ein Taschengeld erhalten, das je nach Alter variiert – etwa 55 Euro für einen 14-Jährigen und 85 Euro für einen 17-Jährigen. Allerdings müssen die Kosten für Handys und Handytarife selbst getragen werden, was viele in eine finanzielle Schieflage bringen kann. Um die Unterbringung und Betreuung dieser vulnerablen Gruppe zu gewährleisten, hat der Landkreis für 2023 und das kommende Jahr rund 22 Millionen Euro eingeplant.

Steigende Fallzahlen und zusätzliche Mittel

Der Kreisausschuss des Kreistages hat in Anbetracht der steigenden Fallzahlen beschlossen, die Ausgaben für die Unterbringung und Betreuung dieser unbegleiteten minderjährigen Asylbewerber (Uma) zu erhöhen. Sächsische berichtet, dass für das Jahr 2023 zusätzliche Mehrausgaben in Höhe von 500.000 Euro eingeplant sind. Diese finanziellen Mittel sind zum Teil notwendig, um mehr Plätze für die Minderjährigen zu schaffen. Die ursprüngliche geplante Jahresdurchschnittszahl von 60 Plätzen wurde bereits auf 88 erhöht.

Diese Reaktion ist eine Antwort auf die überproportionale Zunahme der Fälle, die im dritten Quartal 2023 deutlich sichtbar wurde. So wurden im Oktober 2023 bereits 123 Zuweisungen verzeichnet. Das gibt Anlass zur Sorge und zeigt die Notwendigkeit, die bestehenden Strukturen entsprechend anzupassen.

Nationale Perspektive und Ausblick

Im gesamten Bundesgebiet ist der Anstieg unbegleiteter minderjähriger Asylbewerber ein Thema, das nicht nur in Bautzen diskutiert wird. Laut Daten des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) ist der Trend bis 2024 beobachtbar. Im Vergleich der Jahre zeigt sich, dass die Unterstützung und Integration dieser Kinder und Jugendlichen nicht nur eine lokale Herausforderung ist, sondern eine gesamtdeutsche Aufgabe darstellt.

Die Entwicklungen in Bautzen sind ein Spiegelbild dessen, was derzeit in vielen Regionen Deutschlands passiert. Es liegt nun an den Entscheidungsträgern, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Bedürfnissen dieser jungen Menschen gerecht zu werden – denn schließlich handelt es sich um Kinder, die Sicherheit und eine Perspektive in ihrem neuen Zuhause suchen.

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OrtBautzen, Deutschland
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