Kunst statt Angst: Munchs Meisterwerke erobern Chemnitz!
Die Munch-Ausstellung "Angst" im Chemnitzer Opernhaus eröffnet am 10. August 2025. 140 Werke zeigen zentrale menschliche Emotionen.

Kunst statt Angst: Munchs Meisterwerke erobern Chemnitz!
Im Herzen von Chemnitz ist es heute soweit: Die mit Spannung erwartete Ausstellung „Edvard Munch. Angst“ hat im Opernhaus ihre Türen geöffnet. Diese hochkarätige Veranstaltung zeigt rund 140 Werke des berühmten norwegischen Künstlers, von denen 96 von Munch selbst stammen. Wer die Gelegenheit nutzen möchte, hat bis zum 2. November Zeit, die Ausstellung in den Kunstsammlungen am Theaterplatz zu besuchen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte bei der Eröffnung, dass diese Ausstellung „ein Geschenk von Chemnitz an Europa“ sei, und unterstrich die Rolle der Kunst zur Stärkung der Widerstandskraft einer Gesellschaft. Die Norwegische Botschafterin in Deutschland, Stenseng, war ebenfalls anwesend und würdigte Munchs Einfluss auf die Kunstgeschichte.
Munch gilt als Wegbereiter der Moderne und beschäftigt sich in seinen Werken mit zentralen menschlichen Emotionen. Die Ausstellung in Chemnitz findet unter dem Motto „C the unseen“ statt und thematisiert die Ängste sowie die Einsamkeit der Menschen sowohl in der Vergangenheit als auch in der heutigen Zeit. Vor allem die Lithografie „Das Geschrei“ von 1895 gehört zu den Highlights und zieht die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich. Ein weiteres bemerkenswertes Werk, „Zwei Menschen. Die Einsamen“ (1906–1908), wird nach fast neun Jahrzehnten erstmals wieder in Deutschland präsentiert. Munch lebte zwischen 1892 und 1908 in Deutschland, wo er einige seiner bedeutendsten Arbeiten schuf, unterstützt von Förderern wie Herbert Eugen und Johanna Esche, die ihn sogar nach Chemnitz einluden.
Ein Rahmenprogramm für alle
Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an Munch, sondern beinhaltet auch ein umfangreiches Begleitprogramm. Vorträge, Führungen, Workshops und Filmvorführungen laden die Besucher dazu ein, tiefer in die Themen Angst und Einsamkeit einzutauchen. Besonders Familienführungen und thematische Workshops sind einige der beliebtesten Angebote, die bereits teilweise ausgebucht sind.
Interessant ist außerdem der „Pavillon der Angst“, der speziell eingerichtet wurde, um einen Raum für Gespräche über Ängste in der Stadt zu schaffen. Kunsthistoriker betonen, dass Munchs Werke nicht nur Kunstwerke sind, sondern auch einen Spiegel der menschlichen Seele und unserer gesellschaftlichen Krisen darstellen. Seine Bilder zeigen Gefühle von Haltlosigkeit und Angst und bieten Parallelen zu den Herausforderungen, denen wir heute gegenüberstehen, sei es durch soziale Ungleichheit oder ökologische Krisen.
Ein Blick in die Geschichte
Munch wurde 1863 in Norwegen geboren und hatte bereits in seiner Kindheit mit dem Tod nahe stehender Personen zu kämpfen, was seine künstlerische Perspektive nachhaltig prägte. Krankheit und der Verlust von geliebten Menschen sind emotionale Konstanten seiner Werke. Munch, der 1944 in Oslo starb, wird heute als eine zentrale Figur der Kunstgeschichte anerkannt, und seine emotionalen Darstellungen haben auch in der heutigen Zeit uneingeschränkt Bestand. Die Chemnitzer Ausstellung ist Teil einer Reihe von vier Munch-Ausstellungen, die in den kommenden Jahren in Deutschland stattfinden, darunter auch in Dresden, Hamburg und Bremen.
Für alle Kunstinteressierten und Munch-Fans ist diese Ausstellung ein unvergessliches Erlebnis voller tiefgründiger Emotionen und aktueller Themen. Wer also in der Region ist, sollte unbedingt vorbeischauen und sich von den eindrücklichen Werken und der begleitenden Diskussion inspirieren lassen. Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter Kunstsammlungen Chemnitz sowie in den Berichten von Deutschlandfunk Kultur und RND.