Streit um Ukraine-Hilfe in Dresden: Wer erhält die Fördergelder?

Streit um Ukraine-Hilfe in Dresden: Wer erhält die Fördergelder?

Dresden, Deutschland - In Dresden brodelt es: Die Ukraine-Hilfe steht am Scheideweg, und das sorgt für erhebliche Diskussionen. Natalija Bock, die bisher als das Gesicht der Ukrainehilfe in der Stadt galt, kündigte an, ihre Aktivitäten fortzusetzen – doch ihre Organisation, die Plattform Dresden, sieht sich mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Bock und ihr Team unterstützen etwa 10.000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine. In einer Stadt, die bis Ende 2024 Fördergelder bereitstellte, deuten die jüngsten Entscheidungen auf tiefgreifende Veränderungen hin. Wie MDR berichtet, wird die Stadt künftig 100.000 Euro pro Jahr für die Ukraine-Hilfe bereitstellen, jedoch über ein Ausschreibungsverfahren. Der Zuschlag dafür ging an den Ausländerrat Dresden.

Die Situation schlägt hohe Wellen: Neben der Empörung unter den betroffenen Ukrainern meldet sich auch der ukrainische Botschafter zu Wort. Im Stadtrat stößt die Entscheidung auf Kritik; vor allem die CDU-Fraktion wünscht sich eine Fortführung des bisherigen Angebots. Die Grünen haben bereits Akteneinsicht beantragt und drängen auf einen sensiblen Umgang mit den vorhandenen Strukturen und Akteuren.

Wendepunkt in der Hilfe

Die Übergabe der Verantwortung an den Ausländerrat, der seit 35 Jahren geflüchtete Menschen unterstützt und über 110 Mitarbeiter beschäftigt, wirft Fragen auf. Wollte die Stadt möglicherweise auch neue Impulse in der integrationsfördernden Arbeit setzen? Dieses Anliegen könnte durch die Schaffung eines neuen Ukrainischen Zentrums in Dresden unterstützt werden. Nach Informationen der Stadt Dresden plant dieses Zentrum, eine Plattform für soziale und integrationsfördernde Projekte zu sein, die sich nicht nur an die ukrainische Community, sondern an die Stadtgesellschaft insgesamt richtet.

Hierbei soll der Schwerpunkt auf der Förderung der Eigenverantwortung liegen. Es wird angestrebt, den Zugang zu Arbeit, Bildung, Gesundheit und Wohnen bis zum 31. Dezember 2026 zu verbessern. Diese ehrgeizigen Projektziele stehen im Einklang mit den Sichtweisen aus Brüssel, die über den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) gefördert werden. Die Bundeszentrale für politische Bildung führt aus, dass solche Gelder entscheidend für die Integration von Drittstaatsangehörigen sind und die Lebensbedingungen deutlich verbessern können. Die Stadt hat bereits Haushaltsmittel in Höhe von 100.000 Euro für 2025 und 2026 bereitgestellt, um solche Initiativen zu unterstützen.

Ressourcen für Flüchtlingsprojekte

Doch die Hilfslandschaft ist komplex und vielschichtig. Vom Europäischen Sozialfonds über diverse Stiftungen bis hin zu speziellen Programmen für geflüchtete Menschen – die Möglichkeiten sind umfangreich. Die Unterstützung für integrationsfördernde Projekte ist entscheidend, damit sowohl dieangehörigen geflüchteten Menschen als auch der städtische Zusammenhalt profitieren können. Allen voran besteht hier auch die Chance, durch Gelder wie die vom AMIF oder durch lokale Stiftungen, die notwendigen Ressourcen für ein langfristiges und nachhaltiges Angebot bereitstellen zu können.

Die Entwicklungen rund um die Ukrainehilfe in Dresden sind sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance. Damit es den geflüchteten Menschen gut geht und die Integration in die Stadtgesellschaft gelingt, sollten alle Akteure an einem Strang ziehen. Die Stadt hat die Erwartungen, Forderungen und Bedenken der verschiedenen Interessensgruppen vor Augen. Ob diese verschiedenen Anstrengungen von Erfolg gekrönt sind, wird sich in der nahen Zukunft zeigen. Ein permanenter Kommunikationsfluss zwischen den Akteuren ist dabei essenziell, um ein optimales Netzwerk zu schaffen.

Details
OrtDresden, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)