Meißens Turmuhr: Manuelle Zeitumstellung vor der Winterzeit!
Erfahren Sie, wie die Turmuhr der Frauenkirche in Meißen umgestellt wird und welche neuen Sicherheitsbestimmungen für den Turm gelten.

Meißens Turmuhr: Manuelle Zeitumstellung vor der Winterzeit!
In Meißen wird die Zeitumstellung noch auf traditionelle Weise vollzogen. Während die meisten Uhren mittlerweile auf automatische Umstellung setzen, bleibt die Turmuhr der Frauenkirche eine Ausnahme. Hier ist die manuelle Umstellung ein fester Bestandteil der Vorbereitungen auf die Winterzeit. Dietrich Frank, als ehrenamtlicher Hausmeister der Kirchgemeinde St. Afra, übernimmt diese Aufgabe jedes Jahr. Um 23:30 Uhr in der Nacht des 28. Oktobers 2025 macht er sich auf den Weg zur Turmuhr, um sie auf die Winterzeit umzustellen. Dabei hat er stets seine Arbeitskleidung und eine Stirnlampe dabei, auch wenn die gute Beleuchtung eigentlich die Lampe überflüssig macht. Eine neue Ampel auf dem Weg zur Turmuhr sorgt für zusätzliche Sicherheit.
Die Ampel wird von Frank auf Grün geschaltet, um die Stromzufuhr für die Glocken zu unterbrechen, da das Läuten potenziell Gehörschäden verursachen kann. Im ungünstigsten Fall könnte eine der Glocken, die über zwei Tonnen wiegt, aus ihrer Verankerung fallen – ein Vorfall, der glücklicherweise bislang nie passiert ist. Hierbei handelt es sich um eine sehr sorgfältig geplante und durchgeführte Tradition, die den historischen Wert der Turmuhr unterstreicht.
Die Turmuhr der Frauenkirche
Die Turmuhr ist nicht nur ein einfacher Zeitmesser, sondern ein bedeutendes Stück Geschichte. Diese großen Uhren, oft in Kirchtürmen platziert, waren die ersten mechanischen Uhren und begannen ihre Reise gegen Ende des Mittelalters. Sie dienten sowohl liturgischen Zwecken als auch zur Einteilung des Arbeitstags, indem sie die Stunden durch Glockenschläge verkündeten. Früheste Belege für Schlaguhren finden sich in Städten wie Padua und Genua, wo sie Publikum und Bewohner informierten.
In einem öffentlichen Gebäude wie der Frauenkirche symbolisiert die Turmuhr die Zeit für die gesamte Gemeinde. Sie Was früher Handarbeit erforderte, so sind diese Uhrwerke heutzutage meist elektrifiziert. Historische Turmuhrwerke setzen jedoch auf mechanische Technik, was sie zu echten technischen Denkmalen macht.
Besonderheiten des Turmzugs
Ab dem 1. Mai 2024 gibt es auch die Möglichkeit, den Turm der Frauenkirche zu besteigen. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten sind nun neue Sicherheitsbestimmungen in Kraft. Lediglich zehn Personen dürfen pro geführter Gruppe den Aufstieg wagen. Eigene Besuche sind aufgrund von Brandschutz- und Sicherheitsauflagen nicht mehr gestattet. Dafür bieten die Führungen nicht nur atemberaubende Ausblicke auf die Stadt Meißen, sondern auch interessante Einblicke in die Funktionsweise der Turmuhr und das sanierte Porzellanglockenspiel.
Eine neue Porzellan-Orgel, die als Novum gilt, wird am Pfingstsonntag zu hören sein, und die Eintrittspreise sind mit fünf Euro für Erwachsene und drei Euro für Kinder und Jugendliche mehr als fair. Die ersten Führungen starten um 14 Uhr, und Näheres dazu kann ab Mai auf einem Aufsteller vor der Kirche erfahren werden.
Für alle, die einen Blick in die Geschichte der Uhrentradition und in die kulturhistorischen Facetten Meißen werfen möchten, bieten die Dienstleistungen rund um die Frauenkirche einen fantastischen Anreiz, diesen besonderen Ort zu besuchen.