Luchsnachwuchs im Erzgebirge: Alva bringt zwei Junge zur Welt!

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Am 28. Oktober 2025 wurden im Westerzgebirge, Sachsen, erstmals seit 300 Jahren Luchsjunge gesichtet. Dies ist Teil des Projekts "Relynx Sachsen".

Am 28. Oktober 2025 wurden im Westerzgebirge, Sachsen, erstmals seit 300 Jahren Luchsjunge gesichtet. Dies ist Teil des Projekts "Relynx Sachsen".
Am 28. Oktober 2025 wurden im Westerzgebirge, Sachsen, erstmals seit 300 Jahren Luchsjunge gesichtet. Dies ist Teil des Projekts "Relynx Sachsen".

Luchsnachwuchs im Erzgebirge: Alva bringt zwei Junge zur Welt!

Eine spannende Nachricht für Tierfreunde und Naturliebhaber aus Sachsen: Am 28. Oktober 2025 wurde im Westerzgebirge zum ersten Mal seit fast 300 Jahren Luchs-Nachwuchs gesichtet. Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) berichtete von einer Luchsin namens Alva, die zwei gesunde Jungtiere geboren hat. Diese Neuigkeit markiert einen weiteren bedeutenden Schritt in den Bemühungen zur Wiederansiedlung des Eurasischen Luchses (Lynx lynx) in dieser Region.

Alva wurde im Frühjahr 2024 als Wildfang aus der Schweiz in den Eibenstocker Forst ausgewildert. Zuvor hatte sie an einer Erkrankung gelitten, die die Tierwelt in der Schweiz in Alarmbereitschaft versetzte: ansteckende Katzenleukämie. Trotz dieser gesundheitlichen Herausforderung macht Alva jetzt einen robusten Eindruck, und die aktuellen Beobachtungen deuten darauf hin, dass ihre Nachkommen gut genährt und nicht infiziert sind. Die beiden sechs Monate alten Luchsjungen werden weiterhin mit Hilfe von Wildkameras überwacht, um ihr Wohlbefinden sicherzustellen.

Erhaltungsprojekte für die Luchspopulation

Die Rückkehr des Luchses ist kein Zufall, sondern das Resultat gezielter Projekte. Das seit 2023 laufende Projekt “Relynx Sachsen” hat das Ziel, Luchse im Erzgebirge anzusiedeln und sie mit bestehenden Populationen in Bayern, im Harz und Osteuropa zu verbinden. Diese Maßnahmen sind notwendig, da der Luchs in Deutschland in isolierten Populationen lebt und statistisch nur die Hälfte der Luchse das zweite Lebensjahr erreicht. Ein gesunder Nachwuchs ist somit entscheidend für den langfristigen Erhalt dieser majestätischen Raubtiere.

Erfreulicherweise gab es nach dem ermutigenden Bericht über Alva und ihren Nachwuchs auch Hinweise auf andere Rückkehrprojekte in Deutschland. In Bayern, zum Beispiel, wird die Luchs-Population durch verschiedene Auswilderungsprojekte unterstützt. Dort leben aktuell nur 95 Luchse, und nur 11 davon haben Nachwuchs, was die Herausforderungen der Wiederansiedlung deutlich macht.

Hindernisse und Zukunftsperspektiven

Die Rückkehr der Luchse steht vor besonderen Herausforderungen. In Bayern wie auch in Sachsen ist eine natürliche Rückkehr des Luchses aufgrund ihrer Präferenzen und der bestehenden Infrastruktur in den Wäldern als unwahrscheinlich einzustufen. Diese Tiere sind nicht nur schlechte Wanderer, sondern auch anfällig für Gefahren durch dichte Verkehrsanbindungen. Das Monitoring des Landes und die Unterstützung durch verschiedene Organisationen haben jedoch gezeigt, dass gezielte Auswilderungsprojekte nötig sind, um die genetische Vielfalt und den Fortbestand der Art zu garantieren.

Das aktuelle Augenmerk liegt nicht nur auf Alva und ihren Jungtieren, sondern auch auf der Schaffung eines stabilen Lebensraums für die Luchse. Projektpartner wie BUND Thüringen und WWF Deutschland arbeiten daran, Luchs-Populationen zu vernetzen und langfristig zu erhalten.

Die Entwicklung im Westerzgebirge bietet Hoffnung und Motivation für die Naturschutzprojekte in Deutschland. Ein erfolgreicher Nachwuchs ist ein positiver Indikator für die Zukunft des Luchses – und davon profitiert nicht nur die Tierwelt, sondern auch die gesamte Ökologie der Region.

Für alle, die mehr Informationen über das Luchs-Projekt erhalten möchten, kann dies unter MDR, Luchs Sachsen und BUND Naturschutz nachgelesen werden.