Katretter-App: Lebensretter aus der Nachbarschaft für Nordsachsen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Nordsachsen führt die „Katretter“-App ein, um freiwillige Ersthelfer in Notfällen über Smartphones zu alarmieren.

Nordsachsen führt die „Katretter“-App ein, um freiwillige Ersthelfer in Notfällen über Smartphones zu alarmieren.
Nordsachsen führt die „Katretter“-App ein, um freiwillige Ersthelfer in Notfällen über Smartphones zu alarmieren.

Katretter-App: Lebensretter aus der Nachbarschaft für Nordsachsen!

Im Landkreis Nordsachsen wird bald ein innovatives Smartphone-System für die Lebensrettung eingeführt: die App „Katretter“. Diese App soll es ermöglichen, freiwillige Ersthelfer im Ernstfall schneller zu alarmieren. Laut Torgauer Zeitung könnte die Verfügbarkeit bereits in diesem Jahr sowohl im Landkreis Nordsachsen als auch im angrenzenden Landkreis Leipzig Realität werden. Der zweite Beigeordnete Jens Kabisch sieht großes Potenzial in dieser Technologie.

Die App „Katretter“ ist nicht nur ein weiteres digitales Tool, sondern ein wichtiger Bestandteil der Rettungskette. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand oder Bewusstlosigkeit wird ein Notruf im Leipziger Regionalleitstelle abgesetzt, welcher das Alarmieren der registrierten Ersthelfer im Umfeld ermöglicht. Diese werden nur dann aktiviert, wenn sie sich innerhalb von 500 Metern in der Innenstadt oder 1.000 Metern am Stadtrand befinden. Dr. Claudia Pott, die ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes Nordsachsen, hebt hervor, wie entscheidend die Hilfe von Freiwilligen in solchen Momenten sein kann.

Die Macht der Freiwilligen

Jährlich registriert Deutschland circa 120.000 Herzstillstände, von denen immerhin 60.000 Reanimationsversuche möglich sind. Die Doppelnutzung der App kann den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen, denn die schnelle Intervention von Ersthelfern ist oft entscheidend. Ein Verfahren, das auch durch die Forschung unterstützt wird: Ein Projekt in Berlin zur Einführung der Katretter-App hat gezeigt, dass die Überlebensrate bei Herzstillständen mit sofortiger Hilfe deutlich ansteigt. In Berlin stieg die Rate mit durchgeführte Wiederbelebungsmaßnahmen auf 17 % – das ist ein erheblicher Unterschied zu 9,5 % ohne sofortige Hilfe, wie NCBI berichtet.

Wie die Zahlen zeigen, sind Apps wie „Katretter“ kein Zufallsprodukt, sondern fruchtbare Ergebnisse umfangreicher Studien. Beispielsweise hat eine Evaluierung von 10.102 registrierten Ersthelfern in Berlin zwischen 2020 und 2022 zu positiven Erkenntnissen geführt. Die Aktivierung der Ersthelfer zeigte, dass 38,4 % der Fälle einen direkten Patientenkontakt hatten und in 34,6 % der Fälle wurden sich Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt.

Ein Blick in die Zukunft

Zusätzlich zur Katretter-App sind auch andere Projekte wie die „HEROES-Studie“ am Freiburger Universitätsklinikum von Interesse. Diese Studie zielt darauf ab, das therapiefreie Zeitintervall bei Herzstillständen durch ein Smartphone-basiertes Ersthelfersystem zu verkürzen. Es zeigt sich, dass die Integration von geschulten Ersthelfern über die App essenziell ist, um die Zeit bis zum Eintreffen des regulären Rettungsdienstes zu überbrücken. Hier fließen sogar Mittel in Höhe von 47.500 Euro von der Deutschen Herzstiftung.

In Nordsachsen haben bereits acht Feuerwehren spezielle Schulungen für Reanimationsmaßnahmen abgeschlossen. Die First-Responder-Angebote, die von Feuerwehrleuten organisiert werden, sind in der Region ein großer Erfolg. Besonders hervorzuheben ist der First-Responder aus Oschatz, der im ersten Halbjahr 2025 bereits 32 Reanimationseinsätze verzeichnete. Dabei nützt man auch einen durchschnittlichen Zeitvorteil von 28 Sekunden, bis reguläre Einsatzkräfte eintreffen. In Orten ohne Rettungswachen kann dieser Vorteil sogar bis zu 3 Minuten und 39 Sekunden betragen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die App „Katretter“ nicht nur ein weiteres digitales Hilfsmittel ist, sondern ein richtungsweisender Schritt in der notfallmedizinischen Versorgung. Mit der Unterstützung von Freiwilligen und einer gut funktionierenden Alarmierung über Smartphones könnte die Zahl der Leben, die gerettet werden, erheblich steigen, was in Deutschland von höchster Dringlichkeit ist. Lassen wir uns überraschen, wann die App in Nordsachsen und Leipzig ausgerollt wird und wie sie in Zukunft dazu beitragen wird, das Überleben in kritischen Situationen zu verbessern.

Quellen: